Kreditkarten werden immer häufiger genutzt, um Zahlungen bequem zu tätigen. Schließlich entfällt das Problem mit dem Wechselgeld und auch der Weg zum Bankinstitut, um Bargeld abzuholen, bleibt damit erspart. Doch wovon ist eigentlich abhängig, ob Sie bei Zahlungen mit Kreditkarten die PIN oder die Unterschrift zur Authentifizierung nutzen müssen?
Auch wenn es oft willkürlich erscheint, kann jedoch in der Regel der Händler oder die Händlerin festlegen, mit welcher Authentifizierung gezahlt wird.
Dazu gibt es für das Unternehmen folgende Optionen:
- Jede Kartenzahlung, ob mit PIN oder Unterschrift, wird vom Händler oder der Händlerin einzeln festgelegt.
- Beide Zahlmethoden wechseln sich nach einem bestimmten Muster ab.
- Ob bei einer Kreditkarte bzw. Firmenkreditkarte mit PIN oder Unterschrift gezahlt wird, folgt nach dem Zufallsprinzip.
- Der Händler oder die Händlerin legt eine Verkaufshöhe fest, wonach die jeweilige Authentifizierung folgt.
Viele Unternehmen entscheiden sich dazu, bei einem höheren Betrag die Authentifizierung mittels PIN festzulegen. Das hat zum einen den Grund, dass der Händler oder die Händlerin damit eine Zahlungsgarantie erhält. Denn das Konto ist bei bestätigter Zahlung ausreichend gedeckt. Bei einer Unterschrift handelt es sich um ein Elektronisches Lastschriftverfahren. Hierbei ist nicht gewährleistet, dass das Konto bei Ihrer Bank zum Zeitpunkt des Einzugs gedeckt ist. Es besteht keine Zahlungsgarantie.
Wann muss man PIN eingeben und wann unterschreiben – oder doch ganz anders?
Eine wahrscheinlich alltägliche Situation: Sie zücken in einem Laden oder Restaurant die Kreditkarte und müssen die Zahlung einmal mit Unterschrift authentifizieren, ein anderes Mal mit PIN – und manchmal überhaupt nicht.
Um das zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, dass hinter Kartenzahlungen oft unterschiedliche Bezahlmethoden stecken. Während Sie ganz regulär mit Kreditkarte bezahlen und nur bei der Bestätigung Ihrer Zahlung einen Unterschied bemerken, unterscheiden sich die Bezahlmethoden für Verkäufer und Verkäuferin nämlich auch in einer Reihe von weiteren Punkten.
Relevant bei der Zahlung mit Kreditkarte sind vor allem:
- das Elektronische Lastschriftverfahren
- das Girocard-System
- das NFC-Verfahren
Warum wird bei Maestro-Card oft mit Unterschrift bezahlt?
Beim Einsatz dieser Karte ist es je nach Händler oder Händlerin nötig, dass die Verifizierung mittels Namenszug erfolgt. Das liegt an der älteren Technologie, die auf den Magnetstreifen setzt und die auch über Jahrzehnte bei den Kreditkarten der Standard war.
Da allerdings ein Auslesen und Kopieren der Daten vom Magnetstreifen relativ simpel ist, gilt dieses System inzwischen als weniger sicher. Jedoch kann dafür mit dieser Karte weltweit bezahlt werden, durch Unterschreiben oder Verifizierung per PIN-Eingabe. Bei Geldabhebungen am Automaten ist immer eine PIN-Eingabe nötig.
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Kartenzahlungen mit Unterschrift bestätigen beim Elektronischen Lastschriftverfahren
Wenn Sie mit Ihrer Kreditkarte über das Elektronische Lastschriftverfahren (ELV) zahlen, ist eine Unterschrift nötig. Dabei handelt es sich um eine Bezahlmethode, die offline abgewickelt wird. Es wird also nicht geprüft, ob das Konto gedeckt ist und es findet auch kein Abgleich mit einer bundesweiten Sperrliste oder Scoring-Parametern statt.
Damit ist das ELV für Verkäufer und Verkäuferinnen weniger sicher, gleichzeitig aber auch schneller und günstiger und daher weit verbreitet.
Wenn Kunden oder Kundinnen mit Ihrer Unterschrift Kreditkartenzahlungen über das ELV bestätigen, geben sie ihr Einverständnis, dass die ausstehenden Beträge per Lastschrift von dem jeweiligen (Geschäfts-) Konto durch die Bank eingezogen werden dürfen. Ob Verkäufer oder Verkäuferinnen den Betrag am Ende wirklich bekommen, könne er oder sie nicht mit Sicherheit wissen.
Bei Zahlung mit Karte unterschreiben – nicht nötig beim Electronic-Cash-Verfahren
Beim Electronic-Cash-Verfahren (besser bekannt als EC-Cash-Verfahren) ist es nicht nötig, mit Ihrer Unterschrift Kreditkartenzahlungen zu bestätigen. Es handelt sich dabei nämlich um eine PIN-basierte Zahlungsmethode.
Die Deckung des zugehörigen Kontos wird beim EC-Cash-Verfahren online und in Echtzeit durch Ihre Bank geprüft. Nur wenn genug Geld auf dem Konto vorhanden ist, wird die Zahlung mit EC-Cash freigegeben.
Damit ist das EC-Cash-Verfahren etwas langsamer und verursacht bei Händlern und Händlerinnen höhere Gebühren, bietet ihnen aber deutlich mehr Sicherheit. In jedem Fall macht das EC-Cash-Verfahren bei Zahlungen mit Kreditkarte oder Debitkarte Unterschriften überflüssig.
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Zahlung mit Kreditkarte: Unterschrift auch beim NFC-Verfahren nicht nötig
Nach der Zahlung mit Karte unterschreiben: Auch bei einer kontaktlosen Zahlung ist das in der Regel für Kunden und Kundinnen nicht nötig.
Dank NFC-Technologie können Sie Beträge ganz einfach zahlen, indem Sie Ihre Kreditkarte oder Debitkarte nach Aufforderung in geringem Abstand an das Zahlungsterminal halten. Solange der Betrag unter 50 € liegt, müssen Sie die Zahlung meistens nicht noch einmal bestätigen.
Nur in bestimmten Fällen, also zum Beispiel bei Zahlungen über einem Betrag von 50 € oder ab einer bestimmten Anzahl von Zahlungen am Tag, müssen Sie sich bei der Zahlung mit Kreditkarte identifizieren, indem Sie zum Beispiel die PIN eingeben.
Kontaktlos bezahlen
- Grundsätzlich ist die Kartenzahlung mit PIN sicherer als die Zahlung mit Unterschrift. Schon deshalb, da es in der Regel leichter ist, eine Unterschrift zu fälschen als an eine PIN zu kommen.
- Das elektronische Lastschriftverfahren ist das einzige, für das Sie bei Zahlung mit Debitkarte oder Kreditkarte unterschreiben musst. Da es offline stattfindet und keine Sicherheitsprüfung folgt, gehen Verkäufer und Verkäuferinnen das Risiko ein, auf der Summe sitzen zu bleiben.
- Zusammenfassend kann man sagen: Davon, dass man Zahlungen mit Kreditkarte nur mit Unterschrift bestätigen kann, sind wir weit entfernt.
- Ganz im Gegenteil kann man davon ausgehen, dass in Zukunft bei Zahlung mit Kreditkarte Unterschriften immer seltener abgefragt werden.
- Andere Möglichkeiten zur Identifikation, wie etwa die PIN, bieten für beide Seiten mehr Sicherheit.
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