Wann bekommt man eine Kreditkarte?

Es gibt allein in Deutschland mehr als 100 verschiedene Kreditkarten und die meisten volljährigen Deutschen haben eine oder sogar mehrere davon, um online oder im Geschäft Einkäufe zu tätigen, Bargeld abzuheben und im Fall von Stornierungen Rückbuchungen entgegennehmen zu können.

Eine gültige Kreditkarte gibt es fast zu jedem Girokonto dazu und je nach Kontoführungsmodell oder Bank sind diese sogar gebührenfrei. Außerdem bieten viele Handelsunternehmen ihren Kunden als Extraservice Co-Branding Kreditkarten an.

In diesem Ratgeber erfahren Sie mehr darüber, welche Voraussetzungen Sie je nach Typ von Kreditkarte erfüllen müssen, um sie erfolgreich zu beantragen.

Wer in Deutschland eine Kreditkarte beantragen möchte, hat die Wahl aus einem riesigen Angebot. Visa, Mastercard, American Express & Co. gibt es direkt bei den Kreditkartengesellschaften. Es gibt sie aber auch bei Banken – bei den meisten Banken bekommen Kundinnen und Kunden, die ein Girokonto eröffnen, die Kreditkarte häufig sogar kostenlos dazu –, Finanzdienstleistern sowie bei zahlreichen Handelsunternehmen.

Die Angebote unterscheiden sich je nach Anbieter, Leistungsumfang, Kosten und Art der Kreditkarte (etwa, wenn es eine Firmenkreditkarte ist). Unter welchen Voraussetzungen Kundinnen und Kunden eine Kreditkarte beantragen können, hängt im Wesentlichen von der Art einer Kreditkarte ab. Hier wird unterschieden zwischen:

• Charge-Kreditkarten
• Revolving Cards
• Prepaid-Kreditkarten
• Virtuellen Kreditkarten
• Debitkarten

Die verschiedenen Arten von Kreditkarten setzen unterschiedliche Bedingungen für den Erhalt voraus.

Zahlungen, die mit einer Charge-Kreditkarte getätigt werden, werden dem Kreditkartenkonto umgehend belastet. Die Abbuchung sämtlicher Zahlungen erfolgt aber erst gesamt am Ende des Abrechnungszeitraumes - in der Regel am Ende eines Monats. Die Karteninhaberin oder der Karteninhaber erhält also einen kurzfristigen Kredit von dem kartenausgebenden Unternehmen.

Voraussetzung, um in Deutschland einen Kredit zu beantragen, ist die Volljährigkeit des Kreditnehmenden. Entsprechend gilt auch für den Antrag einer Charge-Kreditkarte ein Mindestalter von 18 Jahren. Die zweite Voraussetzung für die Bewilligung einer Charge-Kreditkarte ist eine ausreichende Kontodeckung. Entsprechend wird die Bonität des Antragstellenden im Rahmen einer SCHUFA-Prüfung gecheckt.

Von dem Bonitätscheck hängt letztendlich auch die Höhe des Verfügungsrahmens einer Charge-Kreditkarte ab. So wird sichergestellt, dass die karteninhabende Person ihre Kreditkartenrechnung am Ende des Monats auch begleichen kann.

Die Revolving Card wird ebenfalls monatlich abgerechnet. Im Unterschied zur Charge-Kreditkarte kann für den Ausgleich des Kreditkartenkontos bei der Revolving Card aber Ratenzahlung vereinbart werden. Der Karteninhabende zahlt entsprechend Zinsen auf den Restbetrag. Auch hier gilt, dass die Karteninhaberin oder der Kreditkarteninhaber volljährig sein muss, um den Kredit in Anspruch zu nehmen. Die Bonitätsprüfung stellt auch hier die ausreichende Kontodeckung sicher.

Die Prepaid-Kreditkarte funktioniert auf Guthabenbasis. Das heißt, der Karteninhabende muss die Kreditkarte zunächst aufladen, bevor er damit bezahlen kann. Entsprechend ist sein Verfügungsrahmen nur so hoch wie das jeweilige Guthaben. Da hier faktisch kein Kredit gewährt wird, kann die Prepaid-Kreditkarte auch von Minderjährigen beantragt werden. Das Mindestalter liegt hier bei 14 Jahren. Ein Bonitätscheck ist nicht erforderlich.

Die virtuelle Kreditkarte ist die digitale Variante der Prepaid-Kreditkarte. Sie verfügt über eine Kartennummer sowie einen Sicherheitscode – Card Validation Value (CVV) bei Visa und Card Validation Code (CVC) bei Mastercard – und wird häufig bei Käufen im Internet eingesetzt. Voraussetzung für die Nutzung einer virtuellen Kreditkarte ist ebenfalls ein zuvor aufgeladenes Guthaben. Daher findet auch hier kein Bonitätscheck statt, das Mindestalter liegt bei 14 Jahren.

Die Debitkarte wird zwar in Zusammenarbeit mit den Kreditkartengesellschaften – in Deutschland überwiegend von Visa oder Mastercard – herausgegeben. Anders als bei der Kreditkarte wird der Karteninhaberin oder dem Karteninhaber aber kein Kredit gewährt: Debitkarten sind an ein Girokonto gebunden und verfügen über keinen eigenen Kreditrahmen. Die Voraussetzung für den Einsatz einer Debitkarte ist eine ausreichende Kontodeckung. Das Mindestalter bei der Beantragung einer Debitkarte variiert je nach Anbieter zwischen 12 und 18 Jahren.

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Neben dem Mindestalter und einem positiven Bonitätscheck müssen Antragsstellende abhängig von der Art der Kreditkarte weitere Voraussetzungen erfüllen, um eine Kreditkarte beantragen zu können.

Wer in Deutschland eine Kreditkarte beantragt, muss nachweisen, dass sich sein Hauptwohnsitz in Deutschland befindet.

Kreditkarten werden häufig online beantragt. Dazu gibt der Antragsstellende seine persönlichen Daten ein und unterzieht sich zur Legitimation einer Identitätsprüfung. Für den Abgleich der Daten wird ein gültiger Personalausweis benötigt.

Die Überprüfung findet entweder online mithilfe des VideoIdent-Verfahrens oder persönlich bei der Bank oder in einer Postfiliale statt. Stimmt der Anbieter dem Antrag zu, erhält der Antragsstellende die Vertragsunterlagen, die Kreditkarte und die PIN in separaten Schreiben per Post.

Abschließend muss ein Antragsstellender bei allen Kreditkartenarten ein Referenzkonto angeben, über das die Zahlungen mit der Kreditkarte abgebucht werden. Wer seine Kreditkarte von der eigenen Bank erhält, gibt hierbei in der Regel sein Girokonto an. Wird die Kreditkarte direkt bei der Kreditkartengesellschaft beantragt, kann das Verrechnungskonto alternativ auch bei einer anderen Bank geführt werden.

Lesetipp: Mehr Informationen zum Thema der kostenlosen Firmenkreditkarte finden Sie in unserem Ratgeber.