Die aufregende Reise eines Start-ups beginnt oft mit großen Träumen und Tatendrang. Doch die raue Realität des Marktes kann diese rosarote Brille schnell trüben. Etablierte Unternehmen haben jahrelange Erfahrung und können auf viele Ressourcen zurückgreifen, während junge Gründer:innen vor ganz anderen Herausforderungen stehen - z.B. Finanzierungen, Zielgruppenanalysen, dem Teamaufbau oder den ersten Erfahrungen im Management. Viele Jungunternehmer:innen scheitern an der Vielzahl dieser Hürden.
In diesem Artikel enthüllen wir die essentiellen Punkte, um das Scheitern beim Aufbau eines Start-ups zu vermeiden. Lernen Sie aus den Geschichten bereits gescheiterter Start-ups, erfahren Sie die häufigsten Gründe hinter dem Scheitern und erhalten Sie konkrete Lösungsansätze für einen erfolgreichen Start. Die Start-up-Welt ist herausfordernd, aber mit diesen Tipps und Erkenntnissen legen Sie das erste Fundament für langanhaltenden Erfolg.
Warum scheitern junge Unternehmen generell?
Der Einstieg in die Geschäftswelt gleicht einer Reise, die für die meisten Start-ups mit sehr vielen Höhen und Tiefen verbunden ist. Etablierte Unternehmen können im Gegensatz hierzu auf einen reichen Erfahrungsschatz, einen festen Kundenstamm und solide Finanzstrukturen bauen. Start-ups hingegen stehen vor der immensen Herausforderung, sich all das von Grund auf selbst zu erarbeiten.
Trotz großartiger Ideen und überzeugender Produkte oder Dienstleistungen kommen viele junge Unternehmen nicht vom Fleck und stehen schließlich vor dem bitteren Aus. Hier drängt sich unweigerlich die Frage auf: Woran lag es? War es vielleicht das Marketing, das Produkt, finanzielle Schwierigkeiten, die Teamdynamik, rechtliche Hürden, die Konkurrenz, mangelnde Nachfrage oder gar das Timing?
Es ist in der Tat nicht einfach, eine klare Antwort auf diese Frage zu finden. Denn in den meisten Fällen sind es nicht einzelne, isolierte Fehler, sondern eine Mischung aus verschiedenen Ursachen, die zum Scheitern führen. Die Balance zwischen Innovation und bewährten Strategien, zwischen Risikobereitschaft und Sicherheitsdenken, ist oft ein schmaler Grat für Start-ups. Hinzu kommt oft eine fehlende Marktkenntnis oder unerwartete Umsetzungsprobleme.
Vielleicht kennen Sie es ja bereits selbst: Es fühlt sich als Gründer:in oftmals so an, als ob man in einer stürmischen Nacht ein Feuer entfachen möchte - Das Potential für eine starke Flamme ist definitiv da, aber externe Faktoren wie der Wind oder Regen erschweren das Vorhaben.
Doch genau diese Erkenntnis macht es umso essentieller, sich der gängigen Stolpersteine bewusst zu werden und gut vorbereitet ins Geschäft zu gehen. Das Verständnis typischer Fehler und sogenannter “Gründer-Fuckups” können den Unterschied ausmachen.
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Statistik: Wie viel Prozent der Startups und Unternehmen scheitern in den ersten 3-5 Jahren?
Wie viele junge Unternehmen überstehen die turbulenten Anfangsjahre nach einer Gründung tatsächlich? Verschiedene Erhebungen legen nahe, dass im Schnitt zwischen 70 und 80 Prozent aller Start-ups innerhalb der ersten drei Jahre den Geschäftsbetrieb aufgeben. Einige Fachleute setzen diese Zahl sogar noch höher an und sprechen von einer Quote von bis zu 90 Prozent.
Das US-Gründerzentrum Y Combinator fand heraus, dass nur 10% der erfolgreichen Start-ups von einer einzigen Person gegründet wurden. Daraus ergibt sich, dass Start-ups, die von einem Team aus zwei oder mehr Gründer:innen ins Leben gerufen werden, eine höhere Überlebensrate aufweisen. Dies scheint durchaus Vorteile mit sich zu bringen. Laut dem Deutschen Start-Up Monitor findet der Großteil der Neugründungen, nämlich 76 Prozent, im Team statt.
2016 zeigte eine CB Insights Studie zudem, dass Start-ups durchschnittlich 20 Monate nach ihrer letzten Finanzierungsrunde scheiterten, wobei das durchschnittlich investierte Kapital bei 1,3 Millionen US-Dollar lag.
Doch trotz der alarmierenden Zahlen sollten angehende Gründer:innen nicht den . Es gibt immerhin auch die ca. 20 Prozent, die es schaffen – und dabei geht es nicht nur um reines Überleben, sondern auch um messbaren Erfolg. Die Start-up-Welt ist also herausfordernd und erfordert neben einer guten Idee vor allem Durchhaltevermögen und die richtige Strategie.
10 Gründe für das Scheitern: Welche Probleme haben insbesondere Start-ups?
Jedes Start-up hat den Traum, irgendwann den Durchbruch zu schaffen. Doch wie wir alle wissen, ist der Weg dorthin mit unzähligen Herausforderungen gepflastert. An dieser Stelle nennen wir zehn mögliche Gründe, die Start-ups oftmals zum Stolpern bringen:
- Finanzierungsdefizit: Ein Mangel an Kapital kann das Wachstum und Überleben eines Start-ups erheblich beeinträchtigen. Die Suche nach passenden Investor:innen bzw. Venture Capital (Wagniskapital) kann sich als wahre Odyssee entpuppen.
- Zielgruppe: Wie heißt es so schön? Man kann nicht allen gefallen. Ein Start-up, das sich an eine zu spezifische oder gar falsche Zielgruppe richtet, läuft Gefahr, den Marktbedarf zu verfehlen und eine mangelnde Nachfrage zu erfahren.
- Erfahrung: Nicht jeder Neuling ist ein Naturtalent. Es fehlt häufig an Erfahrung in Bereichen wie Kundenmanagement, Marketing oder Produktentwicklung.
- Wettbewerb: Start-ups treten oft gegen etablierte Unternehmen an. Ohne die nötigen Ressourcen und Strategien kann es schwierig sein, sich gegen diese Konkurrenz zu behaupten.
- Marktanalyse: Ein häufiger Grund kann in dem fehlenden Marktverständnis liegen: Ein Start-up, das den Markt nicht ausreichend analysiert hat, kann schnell an Relevanz verlieren. Hier zahlt sich eine gründliche Recherche definitiv aus.
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Management und Teamführung: Ein unstrukturiertes Management kann ein Start-up schneller zum Scheitern bringen, als man denkt. Effektives Management, Mitarbeiterführung und Finanzverwaltung sind das A und O. Auch die Wahl der Mitgründer:innen und Teammitglieder ist entscheidend für den Erfolg oder das Scheitern eines Start-ups.
Bei Ihrem zukünftigen Finanzmanagement unterstützen wir Sie gern in Form unserer Geschäfts- und Gründerkonten. Profitieren Sie von vereinfachter Buchhaltung, blitzschnellem Kundenservice, flexiblen Zahlungsmethoden und einer intuitiven App für mobile Cashflow-Kontrolle in Echtzeit.
Agilität: In einer sich ständig wandelnden Welt müssen Start-ups agil und adaptiv sein. Wer sich nicht an Marktveränderungen anpasst, verpasst den Anschluss.
Planung: Eine mangelhafte Planung kann Ressourcen verschwenden und das Start-up von den tatsächlichen Kundenbedürfnissen ablenken.
Marketing: Auch das beste Produkt oder die Dienstleistung verkauft sich in der Regel nicht von alleine. Eine unzureichende Vermarktungsstrategie kann potentielle Kund:innen unerreicht lassen.
Kundenbedürfnisse: Im Zentrum eines jeden Geschäfts sollten immer die Kundenbedürfnisse stehen. Wer den Kontakt zu seiner Kundschaft verliert, riskiert sein gesamtes Geschäft.
Es geht nicht um die absolute Fehlervermeidung: Fehler gehören natürlich zum Gründungsprozess dazu. Wichtig ist, aus ihnen zu lernen und sie als Sprungbrett für zukünftige Erfolge zu nutzen.
Finanzen stets im Blick
Nicht selten verlieren junge Unternehmen Ihre Finanzen aus den Augen und geraten im Eifer des Gründungsalltages in finanzielle Engpässe. Mit einem Geschäftskonto für Gründer:innen können Sie dieser Gefahr schnell vorbeugen.
Gescheiterte Start-ups, die Sie womöglich kannten
Das Unternehmertum ist nicht nur von Glanz und Ruhm geprägt. Die Wahrheit ist, dass viele Start-ups, trotz großartiger Ideen und erheblichen Anfangserfolgen, scheitern. Eine Vielzahl von Faktoren kann dafür verantwortlich sein. Hier sind einige bemerkenswerte Fälle aus der jüngsten Vergangenheit:
- Watchmaster: Ein Luxusuhren-Startup aus Berlin, welches nach einem Einbruch in einen Tresorraum, bei dem Uhren im Wert von über 10 Millionen Euro gestohlen wurden, Insolvenz anmelden musste.
- Kuchentratsch: Ein kreatives Konzept, bei dem Senior:innen Kuchen nach alten Rezepten backten und online verkauften. Trotz anfänglichem Erfolg und TV-Bekanntheit führten Produktionsausfälle und eine gescheiterte Crowdfinanzierung zur Insolvenz.
- Nuri: Ein Berliner Fintech, welches durch wirtschaftliche und politische Krisen sowie die Insolvenz eines zentralen Partners in Schwierigkeiten geriet und schließlich die Pforten schloss.
- Frischepost: Ein Hamburger Hofladen-Lieferstartup, welches nach einem geplatzten Verkaufsversuch und einer daraus resultierenden Liquiditätslücke Insolvenz anmelden musste.
- Rubarb: Ein Hamburger Fintech, welches kurz nach einem Schwenk auf Kryptowährungen Insolvenz anmelden musste, weil Finanzierungszusagen zurückgezogen wurden.
Dies sind nur einige Beispiele dafür, dass selbst vielversprechende Geschäftsideen und engagierte Teams nicht vor dem Scheitern gefeit sind. Die Gründerszene kann und sollte von diesen Geschichten lernen, um zukünftige Fallstricke zu vermeiden.
Lösungsansätze: Mit diesen Tipps vermeiden Sie häufige Fehler bei der Gründung
Ein Start-up zu gründen gleicht einer Reise in unbekanntes Terrain. Es gibt zahlreiche Stolpersteine, aber auch viele Erfolgsmomente. Damit die Balance mehr in Richtung Erfolg als in Richtung Scheitern kippt, sollten Gründer:innen folgende Tipps beherzigen:
- Solide Finanzplanung: Es beginnt mit dem Geld. Sichern Sie sich eine stabile Finanzierung, bevor Sie starten. Dabei ist nicht nur Venture Capital von Bedeutung, sondern auch ein überzeugendes Geschäftsmodell, das Einnahmen generiert und verschiedene Monetarisierungsoptionen bietet.
- Kenntnis der Zielgruppe: Wer sind Ihre Kund:innen? Eine detaillierte Zielgruppenanalyse hilft Ihnen, deren Bedürfnisse zu verstehen und gezielt anzusprechen. Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung sollte ein konkretes Problem lösen und echten Mehrwert bieten.
- Teamzusammenstellung: Ein schlagkräftiges, erfahrenes Team ist das Rückgrat eines jeden Start-ups. Suchen Sie sich Mitstreiter:innen, die sowohl mit Fachwissen als auch mit Leidenschaft überzeugen. Das falsche Team kann andernfalls schnell für Konflikte sorgen.
- Marktanalyse: Tauchen Sie tief in den Markt ein. Verstehen Sie Trends, Konkurrenz und zukünftige Entwicklungen, um sich optimal zu positionieren. Eine kreative Geschäftsidee ist wichtig, doch sie muss auch auf Marktakzeptanz stoßen. Sorgen Sie für frische Impulse, aber bleiben Sie realistisch und kundenorientiert.
- Unternehmensvision: Ohne einen klaren Kurs können Sie leicht vom Weg abkommen. Ein effizientes Management, gepaart mit einer klaren Vision, bringt Sie sicher ans Ziel.
- Flexibilität: Das Start-up-Umfeld ist dynamisch. Seien Sie bereit, sich anzupassen und Ihr Geschäftsmodell zu überarbeiten, wenn der Markt es verlangt. Es ist keine Schande, zu gegebenem Zeitpunkt einen Business-Pivot hinzulegen.
- Risikomanagement: Eine gezielte Auseinandersetzung mit möglichen Risiken in Ihrer Branche und Ihrem Unternehmen ist unbedingt empfehlenswert. Hier haben wir Ihnen weitere Tipps zu diesem Thema zusammengestellt.
- Feedback: Sprechen Sie über Ihre Idee, anstatt sie als streng gehütetes Geheimnis zu behandeln. Dies ermöglicht wertvolles Feedback und eröffnet mögliche Partnerschaften oder Zusammenarbeiten. Die Angst vor Ideenklau sollte nicht überwiegen.
- Iteration: Perfektionismus kann in der Gründerszene zum Scheitern verurteilen. Ein Minimum Viable Product (MVP) ermöglicht es Ihnen, schnell Feedback vom Markt zu erhalten und das Produkt gegebenenfalls anzupassen. Perfektionieren Sie nicht im Stillen, sondern entwickeln Sie iterativ in Reaktion auf echtes Nutzerfeedback und schonen Sie damit auch Ihre (finanziellen) Ressourcen.
- Mehr als nur Gewinn: Ein Start-up, das sich nicht nur auf finanziellen Erfolg, sondern auch auf einen gesellschaftlichen Mehrwert konzentriert, gewinnt langfristig an Bedeutung und Treue bei den Kund:innen.
- Etwa 70-90 % der Start-ups geben innerhalb der ersten drei Jahre auf. Teamgründungen haben dabei eine etwas höhere Überlebensrate.
- Es gibt eine Vielzahl von Gründen für das Scheitern eines Start-ups: Häufig ist eine fehlende/ausbleibende Finanzierung, ein nicht an den Markt oder die Zielgruppe angepasstes Geschäftsmodell oder ein Missmanagement in der Führungsetage Schuld an der Geschäftsaufgabe.
- Die Beispiele gescheiterter Start-ups zeigen, dass auch vielversprechende Ideen und auch Anfangserfolge kein Scheitern ausschließen. Aus diesen Fehlern sollte man lernen, z.B. in Form einer Teilnahme an den “Fuckup-Nights”.
- Mit einer soliden Finanzierung, einer genauen Kenntnis der Zielgruppe, einem starken Team und einer weitsichtigen Planung kann man eine Vielzahl der Faktoren für ein Scheitern begrenzen.
- Start-up-Gründungen erfordern Durchhaltevermögen und die richtige Strategie.