Kaum ein Unternehmen kann es sich heutzutage noch leisten, die Auswirkungen des Klimawandels zu ignorieren – sei es aufgrund der steigenden Energiepreise oder aus echter Sorge um die Zukunft des Planeten. Viele Unternehmen möchten sich daher aktiv für mehr Klimaschutz einsetzen, stehen aber vor der Frage: Wie können sie finanzielle Unterstützung erhalten, um umweltfreundliche Initiativen in ihrem Betrieb zu implementieren?
Klimaschutzförderung für Unternehmen: Ein Leitfaden für die Antragstellung
Glücklicherweise gibt es Förderprogramme, die Unternehmen dabei unterstützen, solche Initiativen zu planen und umzusetzen. In diesem Artikel klären wir, wie Sie Fördermittel für mehr Umweltschutz in Ihrem Unternehmen erhalten können.
- Verschiedene Plattformen, darunter staatliche Institutionen, Banken, und NGOs, bieten Förderprogramme für Unternehmen an, die sich für Umweltschutz und Klimaschutz engagieren möchten.
- Wichtige Anlaufstellen für die Beantragung von Fördermitteln sind das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, die KfW Bankengruppe und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.
- Die Antragstellung für Klimaschutzfördermittel erfordert in vielen Fällen eine detaillierte Projektskizze, die die geplanten Maßnahmen und ihre Auswirkungen auf den Umweltschutz darlegt.
- Die Fördermittel können Unternehmen dabei helfen, ihre Energieeffizienz zu steigern, den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und Kosten zu sparen.
- Die Investition in Klimaschutzmaßnahmen trägt nicht nur zum Umweltschutz bei, sondern kann auch das Unternehmensimage verbessern und den Kundenerwartungen hinsichtlich Nachhaltigkeit gerecht werden.
Wo beantrage ich Fördermittel für Klimaschutz in meinem Unternehmen?
Im Internet finden Sie zahlreiche Plattformen, auf denen Sie nach Klimaschutzförderung für Ihr Unternehmen suchen können. Diese Programme umfassen verschiedene Arten von Förderungen, darunter regionale sowie bundesweite Programme. Die meisten Plattformen bieten Filteroptionen, mit denen Sie gezielt nach bestimmten Verwendungszwecken oder Bedarfen suchen können.
Zu den wichtigsten Förderprogrammen in Deutschland zählen:
- Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz: Die offizielle Website des Bundesministeriums bietet Informationen über verschiedene Förderprogramme und -initiativen im Bereich Klimaschutz und Energieeffizienz.
- KfW Bankengruppe: Die KfW ist eine staatliche Förderbank, die verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten für Unternehmen im Bereich Umwelt- und Klimaschutz anbietet.
- Deutsche Energie-Agentur (dena): Die dena bietet Informationen über Förderprogramme, Beratungsangebote und Finanzierungsmöglichkeiten im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien.
- Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA): Das BAFA informiert über Förderprogramme zur Energieberatung und -effizienz für Unternehmen.
- Industrie- und Handelskammern (IHK): Die IHKs und Handwerkskammern informieren oft über regionale Fördermöglichkeiten und Beratungsangebote für Unternehmen im Bereich Umweltschutz und Nachhaltigkeit.
- Förderdatenbank des Bundes: Die Förderdatenbank des Bundes bietet einen umfassenden Überblick über alle Förderprogramme des Bundes, einschließlich solcher im Bereich Umwelt- und Klimaschutz.
- Stiftungen und NGOs: Verschiedene Stiftungen und Nichtregierungsorganisationen bieten ebenfalls Fördermittel und Unterstützung für Unternehmen im Bereich Klimaschutz an. Einige Beispiele sind die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) und die Stiftung für Umwelt- und Entwicklung (SUE).
Tipp
Es ist wichtig, die Plattformen regelmäßig zu besuchen, da viele Förderprogramme nach einer gewissen Zeit erneut ausgeschrieben werden. Ein Beispiel hierfür ist das Förderprogramm "Investive kommunale Klimaschutz-Modellprojekte" des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, das seit 2021 jedes Jahr neu ausgeschrieben wurde.
Kommunalrichtlinie: Klimaschutz in Ihrer Kommune
Kommunen haben großes Potenzial, Treibhausgase zu reduzieren. Seit 2008 unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit der Kommunalrichtlinie Kommunen und kommunale Akteure dabei, ihre Emissionen nachhaltig zu senken. Die positiven Effekte der Klimaschutzmaßnahmen gehen weit über den Klimaschutz hinaus: Sie verbessern die Lebensqualität vor Ort und senken durch reduzierte Energiekosten die finanziellen Belastungen. Gleichzeitig fördern klimafreundliche Investitionen die regionale Wertschöpfung.
Eine ausführliche Beratung zur Kommunalrichtlinie bietet die Agentur für kommunalen Klimaschutz.
Fördermittel für Klimaschutz beantragen: Wie geht das?
Die verschiedenen Förderprogramme legen unterschiedliche Anforderungen fest und weisen diese in der Regel deutlich in der Beschreibung des Förderaufrufs aus. In den meisten Fällen müssen Sie eine detaillierte Projektskizze einreichen und genau darlegen, wie Sie Ihr Unternehmen nachhaltiger gestalten möchten.
Ein Beispiel hierfür ist der Förderaufruf "Klimaschutz durch Radverkehr" des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, bei dem die Mindestzuwendung pro Vorhaben bei 200.000 Euro liegt. Wenn Sie sich für diese Förderung bewerben möchten, müssen Sie eine Projektskizze einreichen, meist geht das per E-Mail, in der Sie Ihre Pläne zur Steigerung des Radverkehrsaufkommens und zur Motivation der Bürger:innen zum Radfahren darlegen.
Es ist wichtig zu beachten, dass die meisten Förderprogramme voraussetzen, dass die Maßnahmen einen gewissen Modellcharakter aufweisen. Daher sollten Sie in Ihrer Skizze auch beschreiben, wie Ihr Vorhaben als positives Beispiel für die klimafreundliche Umgestaltung des Straßenraums dienen könnte.
Schon gewusst? Auch Qonto hat sich ambitionierte Nachhaltigkeitsziele gesetzt.
Das Auswahlverfahren für die meisten Förderprogramme ist zweistufig: Zunächst wird eine Projektskizze eingereicht, und bei positiver Bewertung folgt die Begutachtung des Unternehmens durch eine Expertin oder einen Experten, oft bei einem Vor-Ort-Termin.
Beispiel für eine Projektskizze
Im Folgenden geben wir eine Gliederung für Ihre Projektskizze. Eine Projektbeschreibung sollte nicht mehr als fünf Seiten (Schriftgröße 12) haben.
Beachten Sie, dass die folgende Vorlage nur ein Beispiel ist. Informieren Sie sich immer auf den jeweiligen Webseiten der Förderprogramme, welche formalen Anforderungen gelten.
1. Titel des Vorhabens
2. Beschreibung der adressierten Nachbarschaft und der beteiligten Akteure
- Beschreiben Sie die Ausgangslage in der Nachbarschaft, die Zielgruppen und weitere beteiligte Akteure.
- Wie ist das adressierte Nachbarschaftsgebiet gestaltet?Welche Zielgruppe wird angesprochen?
- Welche Hemmnisse und Chancen gibt es?
- Welche Akteure sind an der Umsetzung beteiligt? Wie soll deren Einbindung konkret erfolgen?
3. Beschreibung der Zielsetzung und der geplanten Aktivitäten
- Beschreiben Sie das Ziel des Vorhabens und geplante Aktivitäten.
- Welches Ziel wird verfolgt?
- Welche Aktivitäten sind geplant, um das Ziel zu erreichen?
- Welche Maßnahmen zur Sichtbarkeit und Wahrnehmung vor Ort sind geplant?
4. Beschreibung der Wirksamkeit und des damit zu erwartenden Beitrages zu den Klimaschutzzielen
- Beschreiben Sie die zu erwartenden positiven Umwelteffekte durch Wirkketten oder Abschätzungen.
- Welche klima- und ressourcenschonenden Alltagshandlungen sollen ausgelöst werden?
- Welche positiven Klimawirkungen werden erwartet?
- Bei wie vielen Personen sollen diese Verhaltensänderungen ausgelöst werden (Schätzung)?
5. Beschreibung erster Ideen für eine Verstetigung des Vorhabens
- Beschreiben Sie Ideen zur Fortführung des Vorhabens nach der Förderung.
- Wie kann eine Verselbstständigung des Vorhabens erreicht werden?
- Wie kann das Vorhaben ohne Förderung weitergeführt werden?
6. Ausgaben- und Finanzierungsübersicht
- Beschreiben Sie die Ausgaben, untergliedert in "Personalausgaben", "Sachmittel" und "Vergabe von Aufträgen".
- Geben Sie an, welche Eigenmittel und ggf. Drittmittel eingebracht werden können und begründen Sie dies.
- Begründen Sie die Förderquote.
Für was genau gibt es überhaupt Fördergelder?
Fördergelder gibt es für Unternehmen, um eine Vielzahl von umweltfreundlichen Initiativen und Maßnahmen umzusetzen. Diese umfassen Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz, den Einsatz erneuerbarer Energien, Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen und Initiativen zur nachhaltigen Mobilität. Zudem gibt es spezielle Programme, die Unternehmen dabei unterstützen, ihre Produktionsprozesse umweltfreundlicher zu gestalten und innovative Technologien zu entwickeln, die zur Verringerung des ökologischen Fußabdrucks beitragen.
Grundsätzlich gilt daher: Wenn Ihr Projekt dem Klimaschutz dient bzw. der Klimaanpassung, zum Beispiel mit dem Ziel der Treibhausgasneutralität, dann sollten Sie nicht zögern, einem Förderaufruf zu folgen. Fördermittel können auch für Beratungsleistungen und Energieaudits beantragt werden, die Unternehmen helfen, Einsparpotenziale zu identifizieren und nachhaltige Strategien zu entwickeln. Darüber hinaus unterstützen einige Programme die Sensibilisierung und Weiterbildung der Mitarbeitenden in Sachen Umweltschutz.
Warum sollte ich Fördermittel für Klimaschutz beantragen?
Klimaschutzmaßnahmen sind nicht nur entscheidend für die Zukunft unseres Planeten, sondern auch für die Zukunft eines Unternehmens. Letztendlich tragen Sie mit den richtigen Maßnahmen nicht nur zum Wohl der Umwelt bei, sondern können auch - ganz einfach ausgedrückt - Kosten einsparen.
Kaum ein Thema hat deutsche Unternehmen in den letzten Jahren so sehr beschäftigt wie steigende Energiekosten. Die meisten Unternehmen haben daher zahlreiche Maßnahmen entwickelt, um ihren Energieverbrauch deutlich zu reduzieren. Genau hierbei können Fördermittel helfen. Sie bieten finanzielle Unterstützung, damit Unternehmen ihren ökologischen Fußabdruck wirksam reduzieren können.
Durch solche Maßnahmen sparen Sie am Ende nicht nur Kosten, sondern verbessern in fast allen Fällen auch das Ansehen Ihres Unternehmens. Kund:innen interessieren sich immer stärker dafür, dass Unternehmen nachhaltig arbeiten und führen dementsprechend auch Recherchen durch. Kurz, eine Investition in Klimaschutz ist auch eine Investition für das Unternehmen. Leichter wird es mithilfe von öffentlichen Fördermitteln.
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