Break Even Point
Als essenzielle Kennzahl in der Betriebswirtschaft zeigt der Break Even Point auf, ab wann Ihre Einnahmen die Gesamtkosten übersteigen.
In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie den Break Even Point berechnen und welche Rolle er bei der Preisgestaltung, Kostenkontrolle und strategischen Planung spielt.
Der Break Even Point (BEP), auch als Gewinnschwelle oder Kostendeckungspunkt bekannt, bezeichnet den Punkt, an dem die Gesamtkosten eines Unternehmens gleich den Gesamterlösen sind.
An diesem Punkt macht das Unternehmen weder Gewinn noch Verlust. Der BEP ist eine wichtige betriebswirtschaftliche Kennzahl, die Unternehmen hilft, ihre finanzielle Situation zu verstehen und zu planen.
Wozu dient der Break Even Point genau?
Der Break Even Point dient als kritischer Referenzpunkt, der aufzeigt, wann ein Unternehmen seine Kosten vollständig decken kann, ohne Verluste zu machen. Dies ist entscheidend, um finanzielle Stabilität zu gewährleisten und strategische Geschäftsentscheidungen zu treffen.
Durch die Berechnung des Break Even Points können Unternehmer:innen besser einschätzen, wie viele Einheiten sie verkaufen müssen, um ihre Kosten zu decken und ab wann sie Gewinn erzielen.
Zusammengefasst dient der Break Even Point mehreren wichtigen Zwecken in der Unternehmensführung:
- Rentabilitätsanalyse: Er zeigt, ab welcher Absatzmenge oder welchem Umsatz ein Unternehmen profitabel wird.
- Preisgestaltung: Der BEP hilft bei der Festlegung von Mindestpreisen für Produkte oder Dienstleistungen.
- Kostenmanagement: Er ermöglicht die Analyse und Optimierung von Fixkosten und variablen Kosten.
- Entscheidungsgrundlage: Der BEP unterstützt bei Entscheidungen über Produktionsmengen, Investitionen oder Marketingmaßnahmen.
- Risikobewertung: Er gibt Aufschluss über die finanzielle Stabilität und das Risiko eines Unternehmens.
Wie wird der Break Even Point berechnet?
Um den Break Even Point zu berechnen, müssen zunächst die folgenden Komponenten ermittelt werden:
- Fixkosten (Kf): Kosten, die unabhängig von der Produktionsmenge anfallen (z.B. Miete, Versicherungen).
- Variable Kosten (kv): Kosten, die pro produzierter Einheit anfallen (z.B. Materialkosten).
- Verkaufspreis (p): Der Preis, zu dem das Produkt oder die Dienstleistung verkauft wird.
Mit diesen Informationen kann der Break Even Point auf verschiedene Arten berechnet werden, je nachdem, welche Größe man ermitteln möchte.
Break Even Point: Wie lautet die Formel?
Es gibt verschiedene Formeln zur Berechnung des Break Even Points, abhängig davon, welche Größe man ermitteln möchte:
- Break-Even-Menge (in Stück): Fixkosten / (Verkaufspreis - Variable Kosten pro Stück)
- Break-Even-Umsatz: Fixkosten / (1 - (Variable Kosten / Umsatz))
- Break Even Point in Euro: Fixkosten / Deckungsbeitrag in Prozent
Der Deckungsbeitrag ist dabei die Differenz zwischen dem Verkaufspreis und den variablen Kosten pro Einheit.
Wie wird eine umfassende Break-Even-Analyse durchgeführt?
Um eine umfassende Break-Even-Analyse durchzuführen, müssen Sie die Fixkosten, variablen Kosten und die Einnahmen Ihrer Produkte systematisch untersuchen und bewerten. Diese Analyse hilft, den Punkt zu bestimmen, an dem Ihr Unternehmen beginnt, Gewinn zu erzielen.
Generell verläuft eine Break-Even-Analyse nach den folgenden Schritten:
Fixkosten analysieren
Fixkosten sind die konstanten Ausgaben eines Unternehmens, die unabhängig von der Produktionsmenge anfallen. Dazu gehören beispielsweise:
- Miete
- Gehälter
- Versicherungen
Um eine umfassende Break-Even-Analyse durchzuführen, ist es wichtig, alle Fixkosten zu identifizieren und für den betrachteten Zeitraum zu summieren. Diese Kosten geben Aufschluss darüber, wie viel Umsatz generiert werden muss, um diese Grundausgaben zu decken.
Ein klares Verständnis der Fixkosten ermöglicht es Unternehmen, die Mindestabsatzmenge zu bestimmen, die benötigt wird, um Verluste zu vermeiden und finanzielle Stabilität zu erreichen.
Variable Kosten analysieren
Variable Kosten ändern sich proportional zur Produktionsmenge und umfassen Ausgaben wie
- Materialkosten
- Verpackung
- Direkte Arbeitskosten
Bei einer Break-Even-Analyse ist es entscheidend, die variablen Kosten pro Einheit genau zu ermitteln. Bei Unternehmen mit mehreren Produkten sollte der Durchschnitt der variablen Kosten berechnet werden. Diese Analyse hilft, die Kostenstruktur besser zu verstehen und ermöglicht es Unternehmen, den Deckungsbeitrag pro Produkt zu bestimmen.
Die Kontrolle der variablen Kosten ist ein wesentlicher Faktor, um die Rentabilität zu optimieren und wettbewerbsfähige Preise festzulegen.
Produkte und deren Einnahmen bewerten
Die Bewertung der Produkte und deren Einnahmen ist entscheidend, um die Rentabilität zu bestimmen. Dazu gehört, den Verkaufspreis pro Einheit festzulegen und den Deckungsbeitrag zu berechnen, der sich aus dem Verkaufspreis abzüglich der variablen Kosten ergibt. Zusätzlich sollten die Absatzmengen und der damit verbundene Umsatz analysiert werden, um zu verstehen, welche Produkte am profitabelsten sind.
Diese Bewertung hilft Unternehmen, strategische Entscheidungen zu treffen, wie z.B. welche Produkte gefördert werden sollten, um den Break-Even-Punkt schneller zu erreichen und den Gewinn zu maximieren.
Gewinnschwelle berechnen – ein Beispiel
Ein Unternehmen produziert und verkauft T-Shirts mit folgenden Daten:
- Fixkosten pro Monat: 5.000 €
- Verkaufspreis pro T-Shirt: 20 €
- Variable Kosten pro T-Shirt: 8 €
Berechnung:
- Deckungsbeitrag pro Stück = 20 € - 8 € = 12 €
- Break-Even-Menge = 5.000 € / 12 € = 416,67 Stück
- Break-Even-Umsatz = 416,67 x 20 € = 8.333,40 €
Das bedeutet, das Unternehmen muss mindestens 417 T-Shirts verkaufen oder einen Umsatz von 8.333,40 € erzielen, um den Break Even Point zu erreichen. Ab dem 418. verkauften T-Shirt beginnt das Unternehmen, Gewinn zu machen.