Wenn Sie sich jetzt fragen, ob Sie für Ihr Vorhaben ebenfalls einen Finanzplan benötigen, lautet die Antwort wie folgt: Die Finanzplanung ist an allen unternehmerischen Schnittstellen essentiell, bei denen der (externe) Kapitalbedarf eine Rolle spielt. Das könnten beispielsweise Gespräche mit Banken, Business Angels, Venture-Capital-Gesellschaften und die damit verbundene Formulierung eines Businessplans sein.
Für bereits etablierte Unternehmen kann der Finanzplan auch bei der Realisierung von außergewöhnlichen Investitionsprojekten oder der jährlichen Planung bzw. des Controllings dienen. Wenn Sie sich in einer dieser genannten Verpflichtungen wiedererkennen, ist auch für Sie die Erstellung eines Finanzplans entscheidend.
In dem Finanzplan wird der Kapitalbedarf, die Rentabilität und die Liquidität festgestellt. Wenn Sie die Finanzplanung erstellt haben, können Sie folglich ableiten, wann Liquiditätsengpässe auftreten könnten, wann Sie schwarze Zahlen schreiben oder wie rentabel Ihre Geschäftsidee wirklich ist.
Die realistische und detaillierte Planung der Finanzen ist gerade für Existenzgründer:innen sehr wichtig, die für den Start externes Kapital aufnehmen müssen. Anhand der Zahlen im Finanzplan, der normalerweise das Herzstück eines jeden Businessplans darstellt, entscheiden die Geldgeber:innen, ob das Geschäftsmodell solide aufgebaut und das Geld dort richtig angelegt ist. Wenn Banken oder Investoren und Investorinnen einen Zweifel daran haben, ob sie ihr Geld wiedersehen, platzt eine Finanzierungsanfrage normalerweise sofort.
Wichtig für angehende Gründer:innen: Wenn Sie infolge einer ganz frischen Unternehmensgründung beispielsweise noch keine Umsatzzahlen haben, an denen Sie sich für die neue Periode orientieren können, sollten Sie viel Wert auf eine ausführliche Recherche der Daten Ihres Zielmarktes, Ihrer Marktbegleiter und Ihrer Zielgruppe legen. Denken Sie daran, dass Sie womöglich nur eine Marktnische besetzen und damit nur einen kleinen Teil des Marktvolumens gewinnen und abdecken können. Unrealistische Schätzungen und Hochrechnungen des Umsatzes, die für eine Bewilligung eines Kredits sorgen sollen, fallen jedem finanzaffinen Berater umgehend auf. Auch die Aufführung von zu gering kalkulierten Kosten - die zwar einen niedrigeren Kapitalbedarf versprechen, aber gleichzeitig auch Liquiditätsengpässe begünstigen - werden von Geldgeber:innen beanstandet.