Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA)
Das Verfahren basiert auf der Kombination mehrerer voneinander unabhängiger Faktoren. Bei diesen Faktoren kann es sich um biometrische Merkmale, spezielles Wissen oder einen mitgeführten Gegenstand handeln. Auf diese Weise wird die Sicherheit beim Onlinebanking, Onlineshopping oder der Nutzung eines Firmennetzwerks erhöht und Missbrauch durch Dritte oder Identitätsdiebstahl verhindert.
Mittlerweile spielt das Internet in nahezu allen Lebensbereichen eine große Rolle: Angefangen beim Onlineshopping über das Onlinebanking, die Nutzung von Streaming-Portalen, Onlinezugängen von Behörden und Ämtern bis hin zur Arbeit im Homeoffice über die Cloud oder einen VPN-Zugang. Was auf der einen Seite eine große Erleichterung bedeutet, Wege und Zeit spart, birgt auf der anderen Seite ein hohes Sicherheitsrisiko.
Cyberkriminalität
Phishing, Malware, Brute Force, Ransomeware, Fake Onlineshops oder Credential Cracking: Es vergeht kaum ein Tag ohne eine Meldung über Cyberangriffe, die das Ziel haben, an die Zugangsdaten von Nutzer:innen und damit letztendlich an ihr Geld zu kommen. 2019 lag die Anzahl der Opfer von Internetkriminalität in Deutschland bei rund 18 Millionen.
Schutz für sensible Login-Daten
Die Kombination aus Benutzername und Passwort bietet einen gewissen Schutz vor unberechtigten Zugriffen. Allerdings lassen sich diese Daten vergleichsweise einfach ausspähen. Schwieriger wird es, wenn ein weiterer unabhängiger Faktor zur Authentifizierung eines Nutzers benötigt wird, um auf Konten, Anwendungen oder vertrauliche Daten zugreifen zu können.
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Wie funktioniert die Multi-Faktor-Authentifizierung?
Bei der Multi-Faktor-Authentifizierung werden verschiedene Technologien genutzt, um die Identität eines Nutzers zu bestätigen. Die verwendeten Technologien müssen dabei aus mindestens zwei unterschiedlichen Authentifizierungsfaktoren bestehen, die miteinander kombiniert werden. Die Multi-Faktor-Authentifizierung läuft in mehreren Schritten ab.
Welche Faktoren werden bei der Multi-Faktor-Authentifizierung verwendet?
Das MFA-Verfahren beruht auf der Kombination von mindestens zwei oder mehrerer unterschiedlicher Faktoren zur Prüfung der Identität eines Nutzers zum Tragen, um Anmeldeverfahren abzusichern und Transaktionen zu verifizieren. Diese Faktoren lassen sich in drei unterschiedliche Kategorien einordnen:
- etwas, das der Nutzer weiß
- etwas, das der Nutzer besitzt
- etwas, das der Nutzer ist
Faktor „Wissen“ (Knowledge)
Der Faktor „Wissen“ basiert auf Informationen, über die nur der Nutzer selbst verfügt. Dabei kann es sich um eine PIN, ein Passwort oder die Antwort auf eine Sicherheitsfrage handeln. Diese Informationen dürfen nur der Benutzerin oder dem Benutzer bekannt sein und müssen so beschaffen sein, dass sie weder zu erraten noch zu ermitteln sind.
Faktor „Besitz“ (Ownership)
Der Faktor „Besitz“ beruht auf Objekten, die sich physisch im Besitz von Nutzern befinden. Hierbei kann es sich um ein Smartphone handeln, über das der Nutzer beispielsweise ein One Time Passwort erhält. Weitere Gegenstände, um sich zu authentifizieren möchte, sind Ausweise, Zugangskarten, Schlüssel, Software-Zertifikate oder ein Hardware-Token. Entsprechend muss man diese Gegenstände immer bei sich tragen und sie vor Zugriff unbefugter schützen.
Faktor „Inhärenz“ (Inherence)
Der Begriff Inhärenz beschreibt den Umstand, dass manche Eigenschaften notwendigerweise zu bestimmten Sachen dazugehören. Im Fall der Multi-Faktor-Authentifizierung beschreibt der Faktor „Inhärenz“ eindeutige physische Merkmale, die unverwechselbar mit der Identität eines Nutzers verbunden sind. Zu diesen sogenannten biometrischen Merkmalen zählen Fingerabdrücke, das Gesicht, das Muster der Iris oder die Stimme eines Nutzers, die mithilfe von Scannern oder Stimmerkennungssystemen überprüft werden.
Welche weiteren Authentifizierungsmöglichkeiten gibt es?
Dank der Integration von maschinellem Lernen (ML) und künstlicher Intelligenz (KI) in die Multi-Faktor-Authentifizierung werden beispielsweise auch die standort- oder die risikobasierte Authentifizierung möglich.
Was ist der Unterschied zwischen der 2FA und MFA?
Die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) ist die einfachste Form Multi-Faktor-Authentifizierung, bei der maximal zwei Faktoren miteinander kombiniert werden, um die Anmeldung eines Nutzers zu authentifizieren. In der Regel werden hier die Faktoren Wissen und Besitz kombiniert.
Was sind die Vorteile der Multi-Faktor-Authentifizierung?
Der Vorteil der Multi-Faktor-Authentifizierung ist der zusätzliche Schutz vor Cyberkriminellen. Selbst wenn Zugangsdaten wie Benutzername und Passwort in die Hände unbefugter Dritter geraten, erhalten sie ohne einen weiteren Faktor keinen Zugriff auf Daten, Anwendungen oder Bankkonten.
Was ist der Nachteil der Multi-Faktor-Authentifizierung?
Je mehr Faktoren bei der Multi-Faktor-Authentifizierung zum Einsatz kommen, desto komplexer werden die entsprechenden Prozesse. Diese Komplexität geht häufig zulasten der Benutzerfreundlichkeit (Usability): Geht ein Faktor verloren, bleibt der Zugang verwehrt, bis dieser ersetzt werden konnte.