IBAN
IBAN ist eine englische Abkürzung und steht für International Bank Account Number, zu Deutsch: internationale Bankkontonummer. Es handelt sich dabei um eine standardisierte, internationale Angabe von Bankkontonummern, die 1997 von der International Organization for Standardisation (ISO) und dem European Committee for Banking Standards (ECBS) entwickelt wurde. Sie ist weltweit gültig.
Aber warum wurde die IBAN überhaupt eingeführt? Ziel war es vor allem, internationale Zahlungen, zum Beispiel im Währungsgebiet des Euros, zu vereinfachen und zu standardisieren.
Vor der Einführung war die Darstellung von Kontonummern in den Ländern unterschiedlich und dementsprechend waren internationale Zahlungsvorgänge bis dahin komplizierter. So war die in Deutschland üblich getrennte Nennung der Bankleitzahl und der Kontonummer nicht einmal in Europa verbreitet.
Außerdem erfolgt auch die Überprüfung von Kontonummern in den einzelnen Ländern auf verschiedene Art und Weise. Bei der IBAN hingegen reicht ein einziges und vor allem einheitliches Verfahren zur Überprüfung. Seit 2002 ist die IBAN für den internationalen Zahlungsverkehr vorgeschrieben. Ursprünglich war die IBAN nur für den internationalen Zahlungsverkehr vorgesehen.
Seit 2008 wird sie aber im Zusammenhang mit der Einführung von Single Euro Payments Area (SEPA) auch innerhalb der EU für den nationalen Zahlungsverkehr verwendet. Sie folgt sowohl in Deutschland als auch im Ausland einem einheitlichen Aufbau und wird von der Bank vergeben, die Ihnen das Konto erstellt.
Wie ist sie aufgebaut?
Eine IBAN darf maximal 34 Stellen haben und könnte so aussehen: DE 08 7009 0100 1234 5678 90. Sie beginnt mit einem zweistelligen Länderkennzeichen, gefolgt von einer zweistelligen Prüfzahl. Diese kann aufgrund einer festgelegten Formel genau berechnet werden.
Nach der Prüfzahl folgt die Basic Bank Account Number (BBAN), die in jedem Land unterschiedlich zusammengesetzt wird und maximal 30 Stellen lang sein darf.
Die BBAN hat dabei in jedem Land eine feste Länge. Sie ist untergliedert in die Bankidentifikation (IID) und die Kontoidentifikation (BAN). Den Aufbau der IBAN in den verschiedenen Ländern kann man in der „IBAN Registry“ einsehen. Hierbei handelt es sich um eine Registrierungsstelle für nationale IBAN-Formate.
In Deutschland besteht eine IBAN immer aus 22 Zeichen. Die Kennung muss dabei grundsätzlich in 4er-Blöcken getrennt geschrieben werden und darf weder Sonderzeichen noch Kleinbuchstaben enthalten.
Nach dem Kennzeichen DE für Deutschland und der Prüfzahl folgt die achtstellige Bankleitzahl und schließlich die zehnstellige Kontonummer. Handelt es sich um eine Kontonummer, die kürzer als zehn Zeichen ist, wird sie von vorne mit Nullen auf genau zehn Stellen erweitert.
Anhand dieses einheitlichen Systems kann man in der IBAN die benötigten Daten für die Identifizierung eines Empfängers oder der Empfängerin erkennen, wodurch die elektronische Verarbeitung deutlich effizienter verläuft als früher.
Wie wird die IBAN genau ermittelt?
Bevor ein Kontoinhaber oder eine Kontoinhaberin eine persönliche IBAN erhält, wird von der jeweiligen Bank die notwendige Prüfzahl errechnet. In Deutschland werden für die Ermittlung der IBAN die Bankleitzahl, die Kontonummer und die Länderkennung benötigt.
Im ersten Schritt wird das Länderkennzeichen um zwei Nullen erweitert, also DE00. Anschließend wird die BBAN aus der Kontonummer und der Bankleitzahl erstellt.
Die Alpha-Zeichen der Länderkennung werden in Zahlen umgewandelt. Für die Umwandlung muss man sich die Position der Alpha-Zeichen im lateinischen Alphabet anschauen. Zu ihrer Position als Zahlenwert wird 9 addiert. Im konkreten Beispiel von der Länderkennung DE für Deutschland bedeutet das für den Buchstaben D die Position 13 (4+9) und E die Position 14 (5+9).
Dementsprechend steht die Ziffernfolge 1314 für die Länderkennung von Deutschland. Zusammen mit den beiden nachstehenden Nullen wird die Ziffernfolge an die BBAN angehängt.
Die so entstandene lange Zahl wird jetzt mit „Modulo 97“ umgerechnet. Es handelt sich dabei um ein rechnerisches Verfahren, welches nach dem ISO-Standard festgelegt wurde. Das Ergebnis des Verfahrens ist schließlich eine zweistellige Prüfziffer.
In unserem Beispiel DE 08 7009 0100 1234 5678 90 ist die Prüfziffer also 08. Die generierte Prüfziffer kann jetzt zwischen die anderen Komponenten der IBAN gesetzt werden: Länderkennung + Prüfziffer + BBAN = IBAN. Somit ist die IBAN ermittelt und kann dem Kontoinhaber für künftige Geldtransaktionen zugewiesen werden. War doch gar nicht so kompliziert, oder?
Nutzen der IBAN
Die IBAN hat nicht nur für Banken Vorteile, sondern auch für die Kundinnen und Kunden, die damit Zahlungen abwickeln. Die IBAN erleichtert die Abwicklung von Aufträgen im europäischen Zahlungsverkehr deutlich.
So läuft die Zahlung eines Auftraggebers nahezu automatisiert ab, da in der IBAN alle dafür notwendigen Information enthalten sind. Innerhalb des SEPA-Systems für Euro-Überweisungen benötigt man zur Identifikation der beteiligten Konten ausschließlich die IBAN.
Die ausgelöste Zahlung wird über mehrere Banken in verschiedenen europäischen Ländern bis zum Empfänger oder zur Empfängerin weitergeleitet. Dabei fallen im Gegensatz zu früher mehrere Arbeitsschritte weg, die bis zur Einführung der IBAN noch üblich waren. So sind In- und Auslandsüberweisungen mittlerweile ohne große Zwischenschritte möglich.
Durch Wegfall von Arbeitsschritten ist der Zahlungsverkehr heute nicht nur schneller, sondern auch günstiger, da die Gebühren durch bessere Abwicklung von internationalen Zahlungsaufträgen gesenkt wurden.
Die in der IBAN enthaltene Prüfziffer ermöglicht außerdem, dass Kontonummer und Bankverbindung bei einem Zahlauftrag überprüft werden, bevor der Auftrag überhaupt durchgeführt wird. Dadurch werden Fehler vermieden und Aufträge kommen sicher und schnell beim Empfänger oder der Empfängerin an.
Die IBAN hat somit eine Grundlage für die Einführung von neuen grenzüberschreitenden Standards und Produkten geschaffen. Zu diesen Standards gehört auch die eben erwähnte SEPA-Überweisung.
Was für Sie wichtig ist
Seitdem die IBAN 2002 für den internationalen Zahlungsverkehr eingeführt wurde, hat sich viel getan. Die IBAN punktet durch Effizienz und sorgt für einen sicheren und schnellen Ablauf bei internationalen Geldtransaktionen. Da die IBAN alle nötigen Informationen für einen Zahlungsauftrag enthält, fallen viele Arbeitsschritte, die früher noch notwendig waren, weg.
Das System kam so gut an, dass es im Zusammenhang mit der Einführung des SEPA-Systems 2008 schließlich auch für nationale Überweisungen übernommen wurde.