Bankleitzahl (BLZ)
Die Bankleitzahl ist in Deutschland eine achtstellige Zahlenfolge zur Identifikation von Kredit- und Zahlungsinstituten. Mit der Einführung von SEPA wurden BIC und IBAN für Überweisungen im Euro-Zahlungsverkehrsraum etabliert, wobei die Bankleitzahl ein Bestandteil der IBAN ist.
1970 wurde in Deutschland die Bankleitzahl (BLZ) zur eindeutigen Identifizierung von Banken und Kreditinstituten im bargeldlosen Zahlungsverkehr eingeführt. Die BLZ dient gleichzeitig als Kontonummer für die Girokonten der Zahlungsdienstleister bei der Deutschen Bundesbank.
Mit Einführung des Europäischen Zahlungsraumes, kurz SEPA (Single Euro Payments Area) wurde die Bankleitzahl im Zahlungsverkehr durch den BIC (Bank Identifier Code), oder auch SWIFT-Code, ersetzt.
Zudem ist sie als Basic Account Number (BBAN) zusammen mit der Kontonummer ein Bestandteil der IBAN, der internationalen Bankkontonummer.
Ursprung der Bankleitzahl BLZ
Bis 2014 wurde die achtstellige Bankleitzahl (engl. bank code) benötigt, um Überweisungen zu tätigen oder Lastschriften zu beauftragen. Die BLZ wird von der Deutschen Bundesbank vergeben, geändert oder im Falle von Bankenfusionen auch gelöscht. Sie dient der eindeutigen Zuordnung im Zahlungsverkehr und sorgt damit dafür, dass Gelder bei der richtigen Bank ankommen.
Gleichzeitig ist sie die Kontonummer für ein Girokonto, mit der die Kreditinstitute ihren Geldverkehr mit der Deutschen Bundesbank abwickeln.
IBAN und BIC ersetzen die Bankleitzahl
Seit 2014 wird in Deutschland die IBAN-Kennzeichnung im bargeldlosen Zahlungsverkehr für Überweisungen oder Lastschriften innerhalb von Deutschland und im SEPA-Raum verwendet. Für Überweisungen zu Banken außerhalb des SEPA-Raums (EU, weitere EWR-Staaten, Schweiz, Isle of Man, Monaco, Jersey, Guernsey, San Marino) ist zudem der BIC erforderlich.
Der Bank Identifier Code (BIC) ist eine internationale Bankleitzahl. Er wurde im Rahmen des SEPA-Verfahrens entwickelt und löst die Bankleitzahl, die bis dahin in den nationalen Zahlungssystemen der SEPA-Mitgliedsstaaten für die eindeutige Identifizierung eines Zahlungsdienstleisters verwendet wurde, ab.
Die BLZ verschwindet jedoch nicht ganz: Sie bleibt Bestandteil der 20-stelligen International Bank Account Number, die neben der BLZ aus einem Länderkennzeichen, einer zweistelligen Prüfzahl und einer zehnstelligen Kontonummer besteht. Darüber hinaus dient sie auch weiterhin als Kontonummer der Banken bei der Bundesbank.
Was ist der Unterschied zwischen der Bankleitzahl und dem BIC?
Bankleitzahl und BIC dienen beide dem Zweck, einen Zahlungsdienstleister innerhalb des europäischen Zahlungsraumes eindeutig zu identifizieren. Sie unterschieden sich allerdings im Aufbau. Während die BLZ aus acht Ziffern besteht, setzt sich der BIC aus acht oder elf alphanumerischen Zeichen zusammen. Der Code enthält
- einen 4-stelligen Bankcode
- einen 2-stelligen Ländercode
- einen 2-stelligen Code des Ortes, in dem ein Zahlungsdienstleister sitzt
- optional einer 3-stelligen Kennzeichnung der Filiale
Wie ist die Bankleitzahl aufgebaut?
Der Aufbau einer Bankleitzahl folgt einem einheitlichen System, bei dem jede Zahl eine bestimmte Bedeutung hat. Anhand dieser Zahl lässt sich feststellen, um welches Kreditinstitut es sich handelt, wo es seinen Sitz hat.
Die ersten drei Ziffern bilden die Ortsnummer eines Kreditinstituts. Ziffer 1 steht für das sogenannte Clearing-Gebiet, in dem ein Zahlungsdienstleister seinen Sitz hat. Deutschland ist insgesamt in acht Gebiete eingeteilt:
- Clearing-Gebiet 1: Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern
- Clearing-Gebiet 2: Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein
- Clearing-Gebiet 3: Rheinland (Regierungsbezirke Düsseldorf, Köln)
- Clearing-Gebiet 4: Westfalen
- Clearing-Gebiet 5: Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland
- Clearing-Gebiet 6: Baden-Württemberg
- Clearing-Gebiet 7: Bayern
- Clearing-Gebiet 8: Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen
Ziffer 2 steht für den Bankplatz, dem Ort der Filiale der Deutschen Bundesbank, Ziffer 3 für den zugehörigen Bankbezirk.
Ziffer 4 steht für die Institutsgruppe:
Nummer | Institut |
---|---|
0 | Deutsche Bundesbank |
1 – 3 | Zahlungsdienstleister, soweit sie nicht in einer der anderen Gruppen erfasst sind |
4 | Commerzbank |
5 | Girozentralen und Sparkassen |
6 und 9 | Genossenschaftliche Zentralbanken, Kreditgenossenschaften und ehemalige Genossenschaftsbanken |
7 | Deutsche Bank |
8 | Commerzbank (vorher Dresdner Bank) |
Die ersten vier Stellen der Bankleitzahl legt die Deutsche Bundesbank fest. Die restlichen Stellen werden von den Kreditinstituten in Absprache mit der Deutschen Bundesbank selbst vergeben.
Ausnahmen:
1. Bei der „Postbank – eine Niederlassung der DB Privat- und Firmenkundenbank AG“ ist die Ziffer 100 für die Stellen vier, fünf und sechs vorgesehen.
2. Benötigt ein Kreditinstitut zusätzliche Bankleitzahlen für die getrennte Abwicklung des Zahlungsverkehrs in bestimmten Geschäftsfelder, enthält die Bankleitzahl eine von der Deutschen Bundesbank vergebene abweichende Nummerierung an den Stellen sieben und acht.
Schreibweise der Bankleitzahl
Die Bankleitzahl ist in zwei Dreierblöcken und einem Zweierblock aufgeteilt: XXX XXX XX
Wer am bargeldlosen Zahlungsverkehr teilnimmt, muss die Bankleitzahl nicht separat ausweisen. Die Angabe der Kontoverbindung in Form von IBAN, BIC und dem Namen des Kreditinstituts in den Geschäftspapieren ist ausreichend.
Wo steht die Bankleitzahl in der IBAN?
Die Bankleitzahl Ihrer Bank finden Sie auf Ihrer Bankkarte, der Website Ihrer Bank oder in den Geschäftspapieren. Allerdings ist die BLZ dort in der Regel nicht separat aufgeführt, sondern versteckt sich in der IBAN. Die achtstellige Bankleitzahl verbirgt sich hinter der fünften bis zwölften Stelle.
Wozu benötigen Sie die Bankleitzahl?
Da die Bankleitzahl bei Banküberweisungen und Lastschriften sowie auch im Onlinehandel von der IBAN abgelöst wurde, benötigen Sie sie im Grunde genommen nicht, um am bargeldlosen Zahlungsverkehr teilzunehmen. Es gibt aber noch Zahlungsdienstleister, bei denen Sie wahlweise den BIC oder die BLZ verwenden können.
Zudem ist sie nützlich, um Ihre IBAN zu ermitteln. Im Internet finden Sie zahlreiche Anbieter von IBAN-Rechnern. Alles, was Sie brauchen, um eine IBAN zu berechnen, ist die Bankleitzahl und eine Kontonummer.
Wie finden Sie Bankleitzahlen heraus?
Benötigen Sie die BLZ eines Kreditinstituts, finden Sie auf Ihrer Suche nach der Bankleitzahl auch hier entsprechende Rechner im Internet. Um die Bankleitzahl zu ermitteln, benötigen Sie lediglich den BIC bzw. SWIFT-Code. Alternativ finden Sie sämtliche gültige Bankleitzahlen in der Bankleitzahlendatei.
Was ist die Bankleitzahlendatei?
Die Bankleitzahlendatei ist ein Verzeichnis aller gültigen Bankleitzahlen, das von der Deutschen Bundesbank veröffentlicht wird. Die Datei wird viermal im Jahr erstellt und zum Download auf den Seiten der Deutschen Bundesbank zur Verfügung gestellt. Die Datei enthält neben der Bankleitzahl weitere Angaben zum Kreditinstitut wie
- ein Merkmal, ob es sich um einen bankleitzahlführenden Zahlungsdienstleister handelt
- Bezeichnung und Kurzbezeichnung des Zahlungsdienstleisters
- Ort und Postleitzahl
- Institutsnummer für PAN (Primary Account Number)
- den BIC
- einen Hinweis auf die angewandte Prüfzifferberechnungsmethode
- Hinweise auf Änderungen am Datensatz
- Hinweise auf eine beabsichtigte Löschung oder eine Nachfolge-Bankleitzahl
- sowie ein Kennzeichen für die IBAN-Regel