Kreditor
Was es mit diesen Begriffen auf sich hat, erklären wir Ihnen in diesem Artikel.
Wenn man von Kreditor:innen spricht, geht es häufig um Dienstleister oder Lieferunternehmen, welche bei Erbringung einer Leistung oder Lieferung von Ware ein Risiko ähnlich wie das eines Kreditgebenden eingehen. Man spricht daher auch von Gläubiger:innen.
Somit ist der Gegenpart das Unternehmen, fachlich auch Debitor:in oder Schuldner:in genannt, das den Kreditor:innen Geld schuldet. Im Fachjargon sprechen wir auch von einer entstandenen Forderung von Debitor:innen gegenüber dem Kreditor:innen durch die Leistungserbringung.
Im Finanzwesen sind die Begriffe Gläubiger:in und Schuldner:in geläufiger. Der geläufigste Fall für einen Kreditoren ist der Fall der Kreditaufnahme bei einer Bank. In diesem Fall übernimmt die Bank die Kreditor-Rolle.
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Wo stehen Kreditoren in der Bilanz?
In einer Bilanz sind Kreditor:innen als Verbindlichkeiten vermerkt. Diese Verbindlichkeiten entstehen durch Leistungen, welche dem Fremdkapital zuzuordnen sind.
In der Bilanz gibt es „Aktiva“ und „Passiva“. Aktiva beschreiben hierbei die Verwendung von Mitteln oder Passiva die Herkunft von Mitteln in dem Unternehmen. Darüber hinaus gibt es den Habensaldo und den Sollsaldo. Der Habensaldo beschreibt Verbindlichkeiten und der Sollsaldo Forderungen.
Die Forderungen sind dem Aktivkonto und Haben zuzuordnen und gehören zum Umlaufvermögen eines Unternehmens.
Da die Kreditor:innen Forderungen aufweisen, die noch zu zahlen sind, stehen sie auf der Seite des Habens. Die Vorgänge werden in der Bilanz fachsprachlich „Forderungen aus Lieferungen und Leistungen“ bzw. „Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen“ genannt.
Ein Ausnahmefall sind sogenannte debitorische Kreditor:innen. Dies passiert, wenn der Kreditor oder die Kreditorin dem Unternehmen aus einem gewissen Grund noch Geld schuldig ist. Grund hierfür kann beispielsweise eine Reklamation seitens des Unternehmens sein, bei welchem die Rückerstattung des Geldes noch nicht stattgefunden hat. Damit werden die debitorischen Kreditor:innen im Sollsaldo aufgeführt.
Wie kommt man in die Kreditoren-Rolle?
Kreditor:innen können in verschiedenen Formen auftreten: Sowohl Unternehmen, juristische Personen als auch Privatpersonen können Kreditor:innen werden. Wie bereits erwähnt, sind hauptsächlich Banken und Lieferunternehmen bzw. Verkäufer:innen in der Kreditoren-Rolle. Kreditoren sagen Aufträgen meistens erst zu, wenn die Unternehmen eine gute Bonität aufweisen können.
Wie hoch ist das Risiko eines Kreditors?
Kreditor:innen muss sich darauf verlassen, dass die Debitor:innen den entstandenen Forderungen zeitgerecht nachkommt. Daher sichern sich manche im Vorfeld ab, indem sie nur bei Eigentumsvorbehalt liefern. Das bedeutet, dass sich Kreditor:innen die erbrachte Leistung oder gelieferte Ware im Falle einer nicht rechtzeitigen oder vollständigen erfüllten Zahlung zurückholen dürfen. In der Fachsprache wird in diesem Fall auch von einer „zweifelhaften Forderung“ gesprochen.
Ein anderer Fall, in welchem Kreditor:innen sich der nicht mehr erfolgenden Zahlung sicher sein können, nennt man „uneinbringliche Forderung“. Diesen Betrag müssen sie entsprechend in ihrer Gewinnberechnung abschreiben.
Kreditorenbuchhaltung: Wie funktioniert die Verbuchung der KreditorInnen?
Die sogenannte Kreditorenbuchhaltung ist eine Unterform der Buchhaltungund kann vor allem in großen Unternehmen von großem Nutzen sein. Es dient zum einen der Übersicht und damit der Bewertung aller Kreditor:innen, mit denen das Unternehmen bisher gearbeitet hat.
Mit einer guten Struktur kann das Unternehmen zu jedem Zeitpunkt einsehen, welche Rechnungen von welchen Kreditor:innen noch offen sind und bis wann diese beglichen werden müssen. Außerdem kann bei schlechten Erfahrungen das Problem rechtzeitig erkannt und gelöst werden.
Zum anderen ist das Ziel dieser Buchhaltungsform, eine gute Beziehung zu den Lieferfirmen des Unternehmens aufzubauen und zu pflegen.
Auch hier erfolgt eine Unterteilung: zum einen gibt es die Stammkreditor:innen, die regelmäßige Lieferungen an das Unternehmen ausführen und zum anderen die Sammelkreditor:innen, die nur einzelne Lieferungen erbracht haben.
Die Hauptbestandteile der Kreditorenbuchhaltung sind die Kreditorenstammsatzpflege, die Prüfung und Erfassung aller eingehenden Rechnungen und die Archivierung von Rechnungen. Bei der Kreditorenstammsatzpflege werden alle allgemeinen Daten der Kreditor:innen erfasst und es ihnen jeweils eine Identifikationsnummer zugeteilt. Dieses System wird immer auf dem aktuellsten Stand gehalten. Wichtig ist hierbei, einen offenen Posten nach der Begleichung als beglichen zu kennzeichnen.
Die Prüfung der eingehenden Rechnungen bedeutet die Prüfung der Richtigkeit von Preisen und der gelieferten Menge. Die Rechnungserfassung erfolgt in den meisten Unternehmen inzwischen elektronisch.
Fazit – Kreditor
Kreditor:innen sind Lieferunternehmen oder Leistungserbringer, welche als Kreditgebende fungieren. Somit bilden sie das Gegenstück zu Debitor:innen, die den Kreditor:innen durch Leistungserbringung Geld schulden. Die Begriffe Gläubiger:in und Schuldner:in sind geläufiger.
Da Kreditor:innen eine Verbindlichkeit darstellen und zum Umlaufvermögen zählen, werden sie in der Bilanz unter dem Aktivkonto im Haben verbucht.
Sonderfälle bilden sogenannte debitorische Kreditor:innen, die durch beispielsweise Rückgabe einer Lieferung nun in finanzieller Schuld gegenüber den Debitor:innen stehen, wodurch sich ein Eintrag im Soll ergibt.
Der häufigste Kreditoren-Fall ist der einer Kreditvergabe von der Bank, wodurch die Bank in der Kreditor-Rolle fungiert und der Kreditnehmende als Debitor:in auftritt. Sowohl juristische Personen als auch Privatpersonen können zu Kreditor:innen werden.
Kreditor:innen gehen ein gewisses Risiko ein, indem sie sich auf die erfolgende Begleichung der entstandenen Forderung verlassen. Bei einer wahrscheinlichen Nichtzahlung wird vom Eigentumsvorbehalt gesprochen, womit sich die Kreditoren vor Verlusten schützen.
Diese Vorgänge können als „zweifelhafte Forderung“ beschrieben werden, während bei einer sicheren Nichtzahlung von einer „uneinbringlichen Forderung“ die Rede ist. Dies muss entsprechend in der Aufführung des Gewinns kenntlich gemacht werden.
Die sogenannte Kreditorenbuchhaltung dient der Strukturierung und Aufrechterhaltung einer Übersicht aller Kreditor:innen, mit dem ein Unternehmen zusammenarbeitet oder zusammengearbeitet hat.
Es wird zwischen Kreditor:innen, mit denen das Unternehmen regelmäßig zusammenarbeitet, und anderen, mit denen unregelmäßige Zusammenarbeit stattfindet, unterschieden. Die wichtigsten Aufgaben sind eine Sicherstellung der Begleichung aller offenen Posten zur Fälligkeit, woraus eine gute Beziehung mit den Kreditor:innen entsteht.