Kalkulation
So ganz falsch ist natürlich die erste Assoziation mit Mathematik gar nicht. Denn in einem Unternehmen oder als Selbstständige muss man ständig verschiedene Berechnungen durchführen. Zum einen gilt es, Produktionskosten oder Rohmaterialkosten zu berechnen, um dann Preise festlegen zu können.
Sobald man Preise berechnet hat, kann man Kund:innen oder Kostenträger:innen in Rechnung stellen. Die Kalkulation dient zur Berechnung und erfüllt dabei viele verschiedene Funktionen.
Um das Ganze etwas genauer auszudrücken: Eine Kalkulation ist jede Art der rechnungsbezogenen Zusammenfassung von Kosten.
Das bedeutet, dass man anhand einer Kalkulation bewerten kann, ob ein Unternehmen Gewinn gemacht hat. Man kann durch sie auch besser und genau beurteilen, ob man Preise für bestimmte Dienstleistungen oder Produkte anders anlegen muss, sodass man Verluste möglichst vermeidet.
Welche Arten der Kalkulation gibt es?
Es wird hauptsächlich im betriebswirtschaftlichen Rechnungswesen zwischen drei verschiedenen Kalkulationsarten unterschieden.
- Zuschlagskalkulation
- Vorkalkulation
- Nachkalkulation
Was ist eine Zuschlagkalkulation?
Eine Zuschlagkalkulation wird dann verwendet, wenn man die Selbstkosten des Unternehmens für ein bestimmtes Produkt oder eine bestimmte Dienstleistung ermitteln will.
Um die Selbstkosten zu ermitteln, müssen erstmal alle Einzelkosten den Material- und Produktionskosten zugeordnet. Einzelkosten sind also all die Kosten, die direkt dem Kostenträger zugerechnet werden können.
Was ist eine Vorkalkulation?
Wie der Name bereits vermuten lässt, ist eine Vorkalkulation dann sinnvoll, wenn man die Preise eines noch nicht erstellten Produktes oder einer noch nicht gelieferten Dienstleistung ermitteln möchte.
Man plant also bei einer Vorkalkulation in die Zukunft und ist daher auch in gewisser Weise eine Art Schätzung. Schließlich kann man nicht voraussehen und bestimmen, dass der festgelegte Preis eines Produkts immer gleichbleiben wird.
Was ist eine Nachkalkulation?
Bei der Nachkalkulation geht es vor allen Dingen darum, eine Kostenüberdeckung oder Kostenunterdeckung zu ermitteln. Ein direkter Vergleich mit der Vorkalkulation eines bestimmten Produktes oder einer Dienstleistung kann zu wichtigen Erkenntnissen über den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens führen.
Denn somit kann feststellen, ob bei der Nachkalkulation ein Faktor vorkommt, der nicht in der Vorkalkulation einberechnet wurde. Es wird also nach dem Gewinn des Unternehmens ermittelt.
Was müssen Unternehmen und Selbstständige kalkulieren?
Stundensatzkalkulation
Am aller wichtigsten für Unternehmen oder Selbständige ist die Berechnung des Stundensatzes. Viele, die gerade erst mit der Selbstständigkeit begonnen haben, machen hierbei den Fehler, den Zeitaufwand zu unterschätzen und den Preis zu niedrig festzulegen.
Das kann natürlich vorkommen, man will schließlich so schnell wie möglich so viele Kund:innen wie möglich mit möglich günstigen Preisen anlocken. Weil man aber nicht Angestellter ist, muss man neben seinem eigentlichen Kernberuf auch viele andere Dinge machen, die zu einem erfolgreichen Geschäftsleben einfach dazugehören.
Man muss viel mehr selbst erledigen, und das fordert gerne mal einiges an Zeit, die man sonst mit Kund:innen verbringen könnte. Der Stundensatz muss also wohl überlegt sein. Es sollten zwei Faktoren unbedingt bei der Kalkulation des Stundensatzes beachtet werden. Zum einen muss sich eine selbstständige Person überlegen, wie viel verdient werden kann und dabei realistisch bleiben.
Es bringt nichts, sich selbst zu überschätzen und dann möglicherweise enttäuscht zu werden. Realistisch muss man auch gegenüber dem Zeitaufwand sein, der wöchentlich zur Verfügung steht. Außerdem sollte man sich vor Augen ziehen, wie hoch die monatlichen Kosten sind, wie es mit Tagen aussieht, an denen man nicht arbeiten krank (durch Krankheit o.ä.), und wie viele Urlaubstage man sich zugestehen möchte.
Preiskalkulation
Die zweite wichtige Art der Kalkulation, die man als Unternehmen oder Selbstständige machen muss, ist die Preiskalkulation. Dabei müssen einige Fragen vorab beantwortet werden. Man möchte ja schließlich mit seiner Dienstleistung einen Gewinn erzielen, nicht nur die Kosten decken.
Zunächst muss man sich ein Bild seiner potenziellen Kund:innen machen. Dabei geht es vor allem darum, die eigene Zielgruppe ausfindig zu machen. Das nennt man dann Zielgruppenanalyse. Logischerweise wird hierbei auf Eigenschaften wie Geschlecht, Alter, Familienstand, Wohnort, Beruf, Gehalt, Bildungsgrad und persönliche und individuelle Merkmale geachtet.
Vor allem der Faktor des Berufs und Gehalts kann bereits ein aussagekräftiges Indiz dazu sein, welchen Preis man seiner Zielgruppe überhaupt anbieten kann. Ist der Preis für die angebotene Dienstleistung zu hoch, wird sich in der Zielgruppe kaum jemand finden, der dafür aufkommen kann oder will.
Auch Marktrecherche spielt eine große Rolle bei der Preiskalkulation. Dadurch wird die Anfrage auf das angebotene Produkt oder die Dienstleistung ermittelt, was ebenso, wie die Zielgruppenanalyse einen Überblick darüber gibt, wie der Preis anzusetzen ist. Informationen über die Marktsituation kann man zum Beispiel über Webanalysen, oder Studien, die sich speziell mit der angebotenen Dienstleistung befassen, erfragen. Auch Kundeninterviews können hierbei ein hilfreiches Mittel zur Marktrecherche sein.
Fazit – Kalkulation für Unternehmen
Die Konkurrenz ist bei der Kalkulation des Preises selbstverständlich auch nicht zu missachten. Sie kann Auskunft darüber geben, wie viel durchschnittlich für das Produkt oder die Dienstleistung verlangt wird.
Als Unternehmen oder selbstständige Person ist also sehr wichtig, sich einen Überblick über das Thema Kalkulation zu verschaffen. Denn nur somit kann man zielsicher fundamentale Kalkulationen wie den Stundensatz oder den Preis erfolgreich meistern.