Um ein erfolgreiches Unternehmen zu führen ist es auch wichtig, die eigene Persönlichkeit zu kennen. Ich vergleiche das immer mit der Rolle eines Außen- oder Innenministers. Also, ob du dich eher darin siehst, dein Business nach außen zu präsentieren und voranzutreiben, was meine Disziplin ist, oder ob du intern alle Fäden in der Hand hältst, indem du dich um die Prozesse kümmerst. Aus meiner Erfahrung heraus fühle ich mich als Innenministerin nicht ganz so stark, das war für mich ein Lernprozess. Beides zu managen ist daher manchmal gar nicht so einfach.
Mein Tipp: Such dir einen Co-Founder, der dich perfekt ergänzt. Diese Rollenaufteilung kann super helfen, besonders wenn du noch am Anfang stehst. Wenn eine Person im Marketing stark ist und die andere die internen Prozesse im Griff hat, läuft es am besten. Startest du allein, konzentriere dich auf deine Stärken und hol dir Unterstützung für die Bereiche, in denen du nicht so sattelfest bist. So habe ich es gemacht und kann mich heute auf ein eingespieltes Team verlassen.
Was ich heute tue, hätte ich mir damals nicht einmal vorstellen können – eine eigene Influencer Marketing Agentur zu führen, mit meiner persönlichen Marke und durch öffentliche Auftritte Geld zu verdienen, das lag jenseits meiner Vorstellungskraft. Die Idee, mein eigener Chef zu sein, hat sich eher schleichend entwickelt. Ich erinnere mich, dass ich schon während meiner Schulzeit, die ich nicht besonders mochte, unbedingt etwas Eigenes machen und frei arbeiten wollte, ohne starre Strukturen. Direkt nach meinem Abi habe ich mich dann selbstständig gemacht. Ich war also noch nie angestellt.
Ich hatte immer eine Faszination für Social Media und schon als Teenager habe ich gerne neue Plattformen ausprobiert. Als ich mich selbstständig gemacht habe, betreute ich zuerst die Accounts meiner Kunden als Social Media Managerin. Ein einschneidender Punkt war, als ich gefragt wurde, ob ich als Head of Social Media für den World Fitness Day in Frankfurt arbeiten wollte, eine große Sportveranstaltung mit über 40.000 Besuchern. Das war ein Vollzeitjob, bezahlt als Freelancer, und ich hatte viel Verantwortung, da Social Media der wichtigste Marketingkanal für das Event war. Dabei arbeiteten wir auch mit 300 Influencern zusammen, was mir dabei half, viele Kontakte zu knüpfen.