Personal Branding auf LinkedIn: Tipps für einen gelungenen Auftritt

Social Media gehört heute so selbstverständlich zum Marketing-Mix wie die klassischen Kanäle. Um Ihre persönliche Marke aufzubauen und Ihr Business bekannt zu machen, bietet LinkedIn die ideale Plattform. Mehr als 930 Millionen Mitglieder teilen hier ihre berufliche Expertise, netzwerken oder gehen auf Jobsuche. Doch worauf sollten Sie im Umgang mit LinkedIn achten? Und wie können Sie das Potenzial der Plattform am besten nutzen? In diesem Beitrag liefert Qonto Tipps für einen professionellen Auftritt.

Der Begriff Personal Branding beschreibt den Aufbau und die Pflege der eigenen Personenmarke, egal ob online oder offline. Es steht also nicht Ihr Angebot oder Unternehmen im Mittelpunkt, sondern Ihre Persönlichkeit.

Expert:innen empfehlen, sich zuvor über die eigenen Ziele klar zu werden. Was möchten Sie mit dem Aufbau einer Personenmarke erreichen? Wollen Sie neue Kund:innen gewinnen? Oder steht für Sie der Aufbau einer starken Arbeitgebermarke im Mittelpunkt? Machen Sie sich Gedanken über Ihr “Warum”. Je detaillierter Sie Ihre Ziele definieren, desto eher gelingt es Ihnen, Beiträge auf LinkedIn zu erstellen, die Ihr Publikum nicht nur erreichen, sondern auch ansprechen.

Fragen Sie sich:

• Wie möchte ich von außen wahrgenommen werden?
• Für welche Werte stehe ich?
• In welchem Bereich verfüge ich über umfangreiches Fachwissen?
• Wie liefere ich mit meinen Beiträgen Mehrwert für mein Publikum?
• Wie kann ich mich glaubwürdig präsentieren?

Zugegeben, eine Marke aus sich zu machen klingt im ersten Moment nach Selbstdarstellung. Dabei hat jede Person bereits eine “Personal Brand”, ob es ihr bewusst ist oder nicht. Wer seinen Namen in die Suche von Google eingibt und einen Blick auf die Ergebnisse wirft, erhält in Sekundenschnelle einen Eindruck über seine persönliche Marke im Netz. Wer Personal Branding-Strategien gezielt einsetzt, hat also die Möglichkeit, seine persönliche Marke positiv mitzugestalten, Vertrauen aufzubauen und den guten Ruf für die eigene Karriere zu nutzen.

Die Beiträge auf LinkedIn zeigen Ihre Fachkenntnisse und Expertise, die Sie während Ihrer beruflichen Laufbahn gesammelt haben. Durch das Teilen Ihrer Meinung und Ihres Wissens stärken Sie Ihre Glaubwürdigkeit und positionieren sich als Thought Leader in Ihrem Fachgebiet.

Menschen kaufen von Menschen. Nutzen Sie Ihre Beiträge und gewonnene Glaubwürdigkeit als persönliche Marke, um die Produkte oder Dienstleistungen Ihres Unternehmens vorzustellen und verschaffen Sie sich so einen Wettbewerbsvorteil.

Durch das regelmäßige Teilen wertvoller Inhalte auf LinkedIn und das Pflegen echter Beziehungen innerhalb Ihres Netzwerks können Sie sowohl gegenüber Ihren Kund:innen als auch Interessent:innen Vertrauen aufbauen. 

Mit Hilfe von Inhalten, die einen Mehrwert bieten und Sie als Expert:in in Ihrem Bereich positionieren, können Sie potenzielle Kund:innen auf sich aufmerksam machen und direkt in den Austausch treten. Auf diese Weise ergänzt LinkedIn auch eine E-Mail-Kampagne oder eine SEO-Strategie, da die Plattform zusätzliche Berührungspunkte schafft.

Der englische Begriff Social Proof beschreibt den psychologischen Effekt, dass sich Menschen an den Meinungen anderer orientieren. Erhalten Sie zum Beispiel eine gute Rezension für Ihr Produkt, sind auch andere Interessent:innen eher zum Kauf bereit. Ähnlich funktioniert das Prinzip für Ihre Personenmarke: Je mehr positive Zustimmung Sie auf LinkedIn erhalten, desto höher ist Ihr Social Proof.

Jede Minute wird jemand über LinkedIn eingestellt. Die Plattform ist ein idealer Ort, um talentierte Fachkräfte für Ihr Unternehmen zu finden. Teilen Sie Ihre Vision, Ihre Werte und was Ihre Firma besonders macht und wecken Sie das Interesse von Jobsuchenden, die gut zu Ihrer Arbeitgebermarke passen.

Jetzt wissen Sie, warum es sich lohnt, in Personal Branding auf LinkedIn zu investieren. Aber wie fangen Sie am besten an? Worauf sollten Sie beim Aufbau Ihrer Personenmarke achten? Hier stellen wir Ihnen eine Reihe von Best Practices vor, die Sie dabei unterstützen. Dazu gehören:

Nutzen Sie den Bereich "Über mich" auf LinkedIn, um ein prägnantes und aussagekräftiges Kurzprofil zu erstellen, das Ihren beruflichen Hintergrund und Ihre Expertise hervorhebt. Expert:innen empfehlen branchenspezifischen Jargon zu vermeiden und stattdessen auf eine klare und direkte Sprache zu setzen. Ihr Profil sollte dabei nicht nur Ihre bisherigen Erfahrungen widerspiegeln, sondern auch potenzielle Kund:innen dazu motivieren, mit Ihnen in Kontakt zu treten.

Ihr Profil ist eingerichtet? Hervorragend! Bevor Sie mit Ihrem ersten Beitrag durchstarten, ist es hilfreich, sich zunächst mit den Inhalten Ihres Netzwerks vertraut zu machen. Suchen Sie sich Posts zu Themen aus, mit denen Sie sich auskennen und kommentieren Sie mit einer Meinung oder zusätzlichen Tipps. So können Sie bereits etwas Sichtbarkeit herstellen, in den Austausch mit Ihrem Netzwerk treten und sich langsam an LinkedIn herantasten, bevor Sie Ihren ersten Beitrag posten.

Als Gründer:in oder Selbstständige:r ist Zeit Ihre wertvollste Ressource. Und für den Aufbau einer starken Personal Brand brauchen Sie viel davon. Nutzen Sie die Stunden in der Woche, die Sie für Ihre LinkedIn-Aktivitäten eingeplant haben, daher smart und effizient. Das kann bedeuten, PowerPoint- oder Keynote-Präsentationen, Pressemitteilungen und Blogartikel wiederzuverwenden und für LinkedIn aufzubereiten. Das spart Zeit und bietet Ihrer Zielgruppe darüber hinaus abwechslungsreiche Inhalte.

Aufhänger, im Englischen “Hook-Lines” genannt, wecken die Neugier Ihres Publikums und animieren dazu, weiterzulesen. Sie fesseln die Aufmerksamkeit zum Beispiel mit Fragen oder knappen, markanten Aussagen, die sich deutlich von alltäglichen, austauschbaren Posts abheben.

Zugegeben, sich an einer kontroversen Diskussion auf LinkedIn zu beteiligen ist nicht für jeden etwas. Eine starke Meinung oder Haltung zu einem Thema zu vertreten, das Ihnen persönlich wichtig ist, zeigt aber auch, für welche Werte Sie eintreten und kann neue Diskussionen anregen. Das bedeutet nicht, ganze Gruppen von LinkedIn-Nutzenden zu verärgern, aber je mutiger Sie Ihre Überzeugungen ausdrücken, desto einprägsamer ist die Botschaft.

Für Ihren Erfolg auf LinkedIn ist das Posten in regelmäßigen Abständen entscheidend. Um sichtbar zu bleiben, sollten Sie mindestens zweimal pro Woche einen Beitrag veröffentlichen. Doch wie können Sie diesen Veröffentlichungsrhythmus langfristig aufrechterhalten? Und woher nehmen Sie fortlaufend Inspiration für neue, ansprechende Inhalte? Wir haben einige Content-Ideen für Sie zusammengestellt:

• Diskutieren Sie die täglichen Herausforderungen und Bedürfnisse Ihrer Kundinnen und Kunden sowie Interessentinnen und Interessenten.
• Erörtern Sie eigene Hindernisse und schildern Sie, wie Sie diese gemeistert haben.
• Holen Sie die Meinungen Ihres Publikums zu Themen ein, die für Ihr Geschäft wichtig sind.
• Berichten Sie über einen kürzlichen Erfolg oder Misserfolg.
• Gewähren Sie Ihrem Publikum Einblicke hinter die Kulissen mit einem Foto oder Video aus Ihrem Geschäftsalltag.
• Erörtern Sie die Vor- und Nachteile eines Tools, das Sie häufig in Ihrem Arbeitsalltag nutzen (dies könnte auch LinkedIn sein).
• Teilen Sie eine neue oder überraschende Statistik.
• Informieren Sie über Neuigkeiten und aktuelle Entwicklungen in Ihrem Fachgebiet.

LinkedIn bietet vielseitige Content-Formate, die Sie je nach Anlass und Thema individuell nutzen können. Zu den beliebtesten Formaten gehören:

Text-Posts sind die Klassiker unter den LinkedIn-Beiträgen. Sie erfordern den geringsten Aufwand und lassen sich zwischendurch spontan veröffentlichen. Erfahrungsgemäß sollten Sie sich aber nicht auf diese Lösung beschränken. Aus Studien geht hervor, dass vor allem Content-Formate erfolgreich sind, die Bilder, Infografiken und Co. enthalten.

Wie bereits erwähnt, performen Posts mit visuellen Inhalten besonders gut. Sie wecken das Interesse Ihrer Zielgruppe und steigern die Engagementrate. Dabei müssen Sie sich nicht auf ein Foto beschränken, sondern können zusätzlich auch auf Infografiken oder Illustrationen setzen, die Sie ähnlich wie bei Instagram in einem Carousel-Post aufbereiten. Je länger die Nutzenden mit Ihren Slides interagieren, desto mehr Reichweite erzielen Sie. Eine hohe Verweildauer zeigt dem Algorithmus, dass Ihr Post das Interesse der Zielgruppe weckt und spielt die Inhalte an zusätzliche Nutzer:innen aus.

Sie haben auf LinkedIn auch die Möglichkeit, Artikel zu erstellen und zu veröffentlichen. Anders als Text-Posts bietet sich dieses Format besonders dann an, wenn Sie tief in ein Thema einsteigen möchten, um sich als Thought Leader zu positionieren. Anstatt Links zu Blogbeiträgen in einen Post zu integrieren, wird der Text direkt in LinkedIn integriert und in Ihrem Newsfeed ausgespielt. 

Gut zu wissen: Der Algorithmus von LinkedIn reduziert die Reichweite von Posts, die externe Links enthalten, um die Nutzenden möglichst lange auf der Plattform zu halten.

Um die Reichweite Ihrer Beiträge mit der Zeit zu steigern, ist es auch empfehlenswert, eine LinkedIn-Strategie zu entwickeln, die sich an den verschiedenen Phasen der Kundenreise orientiert. Dazu gehören “Top of Funnel” (TOFU), “Middle of Funnel” (MOFU) und “Bottom of Funnel” (BOFU). Dieses Instrument stammt aus dem Marketing und beschreibt den sogenannten Verkaufstrichter, den Ihre Zielgruppe durchläuft – vom Erstkontakt bis zum Kauf.

• In der Top of Funnel-Phase stellen Sie sich Ihrem Publikum vor und wecken erstes Interesse. Erstellen Sie hochwertige Inhalte mit Mehrwert und kommunizieren Sie direkt mit Ihrem Publikum über die Kommentarfunktion. Wichtig: In dieser Phase geht es ausschließlich darum, Vertrauen aufzubauen.
• In der Middle of Funnel-Phase verdeutlichen Sie Ihre Fachkompetenz in Ihrem Bereich. Da Sie Ihr Publikum besser kennen, können Sie den Fokus Ihrer Inhalte mit einem zielgerichteten Ansatz versehen. Sie können Ihr Publikum zum Beispiel über ein spezifisches Problem informieren und Ihre Lösung bzw. Ihr Produkt vorzustellen.
• In der Bottom of Funnel-Phase ist Ihre Zielgruppe von Ihrem Produkt überzeugt und fast zum Kauf bereit. In dieser Phase sorgen Sie für etwas mehr Zusicherung und Dringlichkeit, indem Sie weitere Anreize wie ein besonderes Angebot oder eine persönliche Beratung schaffen. Der Beitrag sollte sich auf Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung konzentrieren, auf das, was es einzigartig macht, um Ihre Leads letztendlich in zahlende Kund:innen zu konvertieren.