Die Unternehmenslandschaft verändert sich ständig und oft blitzschnell. Auch die Rolle von Führungskräften wie CEOs und CFOs verändert sich. Vielleicht: Bislang galt: Führungskräfte mussten in erster Linie über Managementfähigkeiten und eine beeindruckende Erfolgsbilanz verfügen. Heute jedoch gewinnen sogenannte Soft Skills zunehmend an Bedeutung.
Traditionelle Erfolgsindikatoren treten in den Hintergrund, während Fähigkeiten, diverse Teams zu motivieren und Sensibilität für die Probleme der Mitarbeiter:innen zu zeigen, immer wichtiger werden. Wir klären, was hinter diesem Wandel steckt und welche Soft Skills künftig erfolgsentscheidend sein werden.
- In der modernen Unternehmenslandschaft gewinnen Soft Skills wie Kommunikation, Teamfähigkeit und emotionale Intelligenz für Führungskräfte wie CEOs an Bedeutung.
- Unternehmen werden immer komplexer, was eine starke Führung erfordert, die in der Lage ist, vielfältige Teams zu koordinieren und interne Kommunikation zu fördern. Soft Skills sind dabei unverzichtbar, um diese komplexen Beziehungen zu managen.
- Automatisierung und Technologie erleichtern zwar Prozesse, jedoch steigt die Bedeutung von Fähigkeiten wie Entscheidungsfähigkeit und Kreativität, die von Computern nicht einfach ersetzt werden können.
- Um die richtigen Führungskräfte zu finden, sollten Unternehmen ihre Rekrutierungsstrategien anpassen und die Bewertung sowie Förderung von Soft Skills integrieren.
Was sind Soft Skills?
Soft Skills sind Fertigkeiten wie Kommunikations- und Teamfähigkeit und soziale Kompetenzen, die es ermöglichen, nicht nur effektiv, sondern auch harmonisch zusammenzuarbeiten. Beispiele für Soft Skills sind die Fähigkeit, Konflikte zu lösen, schnell Neues zu erlernen und – besonders wichtig – sich in andere hineinversetzen zu können.
Im Gegensatz dazu sind Hard Skills technische oder berufsspezifische Fähigkeiten wie Kenntnisse mit einer bestimmten Software, Sprachkenntnisse oder Erfahrung mit einer bestimmten Maschine.
Der Unterschied zu Hard Skills liegt also auf der Hand: Soft Skills lassen sich nicht durch Prüfungen oder Zahlen belegen. Sie äußern sich viel mehr in der Art, wie mit einem Problem umgegangen oder auf welche Weise die Harmonie innerhalb eines Teams gewahrt wird.
Warum werden Soft Skills bei Führungskräften immer wichtiger?
Lange Zeit suchten Unternehmen bei der Besetzung von Führungspositionen vor allem nach technischer Expertise und einer hervorragenden Erfolgsbilanz. Kaum jemand interessierte sich dafür, wie sensibel oder wie einfühlsam ein CEO war. Tatsächlich achten Unternehmen heutzutage aber immer stärker auf genau diese Kompetenzen, also auf bestimmte Fähigkeiten, die sich nicht mit Zahlen messen lassen.
Unternehmen benötigen nun Führungskräfte, die in der Lage sind, vielfältige, technologisch versierte und globale Teams zu motivieren und effektiv mit verschiedenen Interessengruppen umzugehen. Für diese Entwicklung gibt es zwei wichtige Gründe:
1. Komplexere Firmenstrukturen
In großen und komplexen Unternehmen müssen Führungskräfte verschiedene Teams motivieren, Probleme den richtigen Expert:innen zuordnen und die interne Kommunikation koordinieren. Soft Skills sind in diesen Strukturen unerlässlich, da sie helfen, die Vielzahl komplexer Beziehungen zu managen. Einfach ausgedrückt: Ein Jazz-Trio braucht keinen Dirigenten, ein Orchester hingegen unbedingt.
2. Neue Technologien
Fast alle Unternehmen versuchen heutzutage, Prozesse zu automatisieren. Hierfür nutzen viele die gleichen Plattformen wie Google, Workday oder Personio, die sich meist schnell erlernen lassen. Es ist daher immer weniger entscheidend, dass Führungskräfte selbst technisches Wissen besitzen. Viel wichtiger ist es, auf Probleme schnell reagieren zu können und Hindernisse bei der fortschreitenden Automatisierung aus dem Weg zu räumen.
Die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens stützt sich zwar nach wie vor auf eine solide technische Grundlage und automatisierte Prozesse. Der entscheidende Unterschied für den Geschäftserfolg entsteht jedoch durch Fähigkeiten, die ein Computer kaum ersetzen kann, beispielsweise Urteilsvermögen und Kreativität.
Kurz, je mehr ein Unternehmen automatisiert, desto wichtiger wird die Kommunikation.
Weitere wichtige Faktoren
- Social Media: Heute stehen Manager:innen, vor allem CEOs, öfter im Rampenlicht als früher. Das bedeutet natürlich auch, dass sie ein gewisses Image wahren müssen. Hier sind Soft Skills (wie auch ein gewisser Charme) natürlich wichtiger als spezifische technische Kenntnisse.
- Diversität: Mehr Diversität in Unternehmen verlangt nach größerer Sensibilität. CEOs sollen eine Arbeitsatmosphäre schaffen, in der sich alle Mitarbeiter:innen wohlfühlen.
Welche Soft Skills sind besonders wichtig?
Heute sind vor allem sieben zentrale Soft Skills entscheidend für Führungskräfte:
- Lernfähigkeit: Angesichts der fortschreitenden Digitalisierung müssen Führungskräfte neue Technologien verstehen und anwenden können.
- Agilität und Anpassungsfähigkeit: In einer sich ständig verändernden Geschäftsumgebung ist es wichtig, schnell auf neue Herausforderungen zu reagieren und flexible Arbeitsmodelle zu unterstützen.
- Emotionale Intelligenz: Die Fähigkeit, Emotionen bei sich selbst und anderen zu erkennen, zu verstehen und zu steuern, fördert eine positive Unternehmenskultur und Mitarbeitermotivation.
- Kommunikative Kompetenz: Klare und wirkungsvolle Kommunikation ist unerlässlich, um Mitarbeiter: innen zu führen, Kund:innen zu gewinnen und Stakeholder zu überzeugen.
- Entscheidungsfähigkeit und Problemlösungskompetenz: Führungskräfte müssen komplexe Probleme analysieren, fundierte Entscheidungen treffen und die Umsetzung überwachen.
- Teamorientierung und Zusammenarbeit: Erfolgreiche Führungskräfte fördern ein kooperatives Umfeld, in dem Teams effektiv zusammenarbeiten und Ideen austauschen.
- Resilienz und Stressbewältigung: Die Fähigkeit, in stressigen Situationen ruhig zu bleiben und sich von Rückschlägen zu erholen, ist essenziell für langfristigen Erfolg.
So finden Sie die richtigen Soft Skills bei Führungskräften
Was sollten Organisationen tun, um sich dieser Herausforderung zu stellen? Ein kritischer erster Schritt ist es, eine größere Klarheit darüber zu entwickeln, was es heute braucht, damit Führungskräfte erfolgreich sind. Welche Soft Skills sind für das Unternehmen entscheidend? Was ist diese Persönlichkeit eigentlich, an die sich ein CEO anpassen sollte?
Es bleibt abzuwarten, ob Unternehmen erfolgreich Führungskräfte mit den nötigen Soft Skills rekrutieren können. Sie müssen Wege finden, diese Fähigkeiten bei Bewerber:innen zu bewerten und die Förderung sozialer Kompetenzen zu einem integralen Bestandteil ihrer Rekrutierungsstrategie zu machen.
In den kommenden Jahren werden einige Unternehmen sich auf die Rekrutierung von Führungskräften mit den richtigen Soft Skills konzentrieren, während andere auf die Ausbildung und Bindung solcher Talente achten. Unabhängig vom gewählten Ansatz ist klar, dass sie ihre derzeitigen Praktiken überdenken müssen, um in einem zunehmend komplexen Geschäftsumfeld erfolgreich zu bleiben.
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