Ertrag
Ganz allgemein kann man den Ertrag als den Gewinn oder Profit eines Unternehmens bezeichnen. Doch auch in der Landwirtschaft ist der Begriff relevant: Hier bezeichnet er nämlich das Ergebnis der Ernte. All das, was eine Landwirtin oder ein Landwirt innerhalb einer Erntesaison einbringt, ist dann der Ertrag.
Der Begriff „Ertrag“ findet jedoch hauptsächlich in der Volkswirtschaft- und Betriebswirtschaftslehre Verwendung. Dort geht es generell um das, was innerhalb einer bestimmten Zeit aus einem wirtschaftlichen Unterfangen resultiert. Im volkswirtschaftlichen Sinne bezeichnet der Ertrag einfach ausgedrückt also das, was an Gütern produziert wird.
In der Betriebswirtschaftslehre wird der Begriff allerdings noch einmal anders verwendet. Oftmals kommt er hier im Rahmen der Kostenrechnung vor. Dort wird der Ertrag zur Erstellung von Gewinn-und-Verlust-Rechnungen genutzt. In anderen Worten: Der Ertrag gibt an, ob sich der Aufwand einer Dienstleistung oder Produktherstellung lohnt.
Der Ertrag ist also das, was dem Unternehmen nach Abzug aller Verbindlichkeiten, wie beispielsweise Steuern oder Produktionskosten, übrigbleibt.
Je höher der Ertrag, desto höher auch der Umsatz, oder Gewinn, eines Unternehmens. Der Ertrag weist daher auf, ob ein Unternehmen am Ende des Jahres Gewinn oder Verlust macht, denn nur wenn der Ertrag höher ist, als der Aufwand, macht das Unternehmen Gewinn.
Hierbei unterscheidet man noch zwischen sogenannten betriebsbedingten und nicht-betriebsbedingten Erträgen (auch neutrale Erträge genannt).
Was sind betriebsbedingte und nicht-betriebsbedingte Erträge?
Betriebsbedingte Erträge werden auch Leistungen genannt. Sie drücken aus, was für Erträge ein Unternehmen in seinem Kerngeschäft erzielt oder erzielen kann. Wenn Sie also eine Pizzeria betreiben, ist der Verkauf der Gerichte der betriebsbedingte Ertrag Ihres Restaurants.
Der neutrale, oder nicht-betriebsbedingte, Ertrag fasst sich dann aus Gewinnen aus Zinsen, Steuererstattungen oder Mietverträgen zusammen. Da diese Erträge nicht, um beim Beispiel mit der Pizzeria zu bleiben, aus dem Betriebszweck, dem Verkauf von Gerichten entstehen, sind sie nicht betriebsbedingt.
Es wird zwischen vier Arten des neutralen Ertrags unterschieden, dem außerordentlichen, dem betriebsfremden, dem bewertungsbedingten, und dem periodenfremden Ertrag. Der außerordentliche Ertrag listet, wie der Name schon vermuten lässt, Erträge, die außergewöhnlich hoch oder unerwartet sind.
Der betriebsfremde Ertrag bezeichnet Erträge, die nichts mit dem eigentlichen Betriebszwecks des Unternehmens zu tun haben, beispielsweise durch Mietverträge.
Ein bewertungsbedingter Ertrag ist die Erhöhung eines Wertes durch eine Neubewertung. Wenn also ein Produkt oder eine Dienstleistung teurer im Markt angeboten werden als im Jahr zuvor, so ist der Ertrag dieser Preiserhöhung bewertungsbedingt.
Beim periodenfremden Ertrag handelt es sich um Erträge, die wirtschaftlich einer anderen Abrechnungsperiode zuzurechnen sind. Ein Beispiel wäre die Erstattung von Steuern, da diese oft erst zu einem späteren Zeitpunkt als zum Zeitpunkt der Buchführung eintritt. Wenn dann solche Erträge in die aktuelle Periode verbucht werden, handelt es sich um periodenfremde Erträge.
Ist Umsatz gleich Ertrag?
Wie oben angedeutet, gibt es einen Unterschied zwischen Umsatz und Ertrag. Während nämlich der Ertrag das angibt, was einem Unternehmen nach Abzug aller Verbindlichkeiten, wie beispielsweise Steuern oder Produktionskosten, übrig bleibt, bezeichnet der Umsatz den Wert aus Verkauf, Vermietung und Verpachtung von Waren und Dienstleistungen.
Der Umsatz beschreibt also die Gesamtmenge an Geld, das ein Unternehmen aus Verkäufen oder Dienstleistungen einnimmt. Umsatz wird oft auch als Erlös bezeichnet.
Der Umsatz gibt also an, wie viel ein Unternehmen insgesamt eingenommen hat. Der Ertrag gibt an, wie viel ein Unternehmen nach Abzug aller Kosten verdient hat.
Was ist der Unterschied zwischen Erlös und Ertrag?
Erlös ist ein anderes Wort für Umsatz. Erlös und Ertrag eines Unternehmens sind meistens verschieden, können jedoch gleich sein, wenn alle in einem bestimmten Zeitabschnitt hergestellten Güter auch verkauft werden. Wenn nicht alle produzierten Güter verkauft werden, sind Ertrag und Erlös nicht gleich. Der Ertrag ist nämlich höher als der Erlös.
Beim Erlös sind also im Gegensatz zum Ertrag kurz zusammengefasst noch keine Verbindlichkeiten, die ein Unternehmen decken muss, mit einberechnet.
Wie wird der Ertrag gebucht?
Wie bereits erwähnt, wird der Ertrag zur Gewinnermittlung eines Unternehmens genutzt. Im Rechnungswesen wird dann zwischen zwei Arten der sogenannten Erfolgskonten, die Übersicht über das Eigenkapital schaffen.
Zum einen gibt es das Aufwandskonto. Hier werden alle Aufwände eines Unternehmens gebucht, wie beispielsweise Löhne für Angestellte, Ausgaben für Rohmaterialien oder Büromaterial.
Auf dem Ertragskonto werden alle Erträge, die ein Unternehmen erzielt, erfasst. Wenn zum Beispiel die Bank einem Unternehmen Zinsen gutschreibt, stellt diese Buchung einen Ertrag dar.
Der Ertrag ist auch relevant bei Gewinn- und Verlustkonten. Auf dem Gewinn- und Verlustkonto ergibt sich der Erfolg des Unternehmens. Wenn bei den Berechnungen dieses Kontos aufgewiesen wird, dass der Aufwand höher als der Ertrag ist, ist ein Verlust entstanden. Wenn aber der Ertrag höher als der Aufwand ist, handelt es sich um einen Überschuss oder Gewinn.