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Bevor Sie Ihre Geschäftsidee umsetzen und ein Unternehmen gründen, sollten Sie sich mit den verschiedenen Rechtsformen beschäftigen. Wer haftungsbeschränkt agieren möchte, aber ein vergleichsweise geringes Stammkapital zur Verfügung hat, für den könnte die Rechtsform der UG eine passende Wahl sein.
Alle wichtigen Informationen und Voraussetzungen zur UG-Gründung finden Sie in diesem Artikel.
Wenn Sie mit einer geringen Investitionssumme starten möchten, bietet die UG (Unternehmergesellschaft) den Vorteil einer Haftungsbeschränkung, wodurch Ihr Privatvermögen im Fall von Unternehmensschulden geschützt ist. Dies kann besonders in risikoreichen Branchen vorteilhaft sein.
Allerdings bringt die UG auch administrative Herausforderungen mit sich, darunter Buchführungspflichten und jährliche Abschlüsse, die Zeit und Ressourcen in Anspruch nehmen können.
Außerdem besteht die Pflicht, Gewinne teilweise in die Kapitalrücklage einzulegen, bis das Stammkapital einer GmbH erreicht ist. Wenn Sie planen, Ihr Unternehmen rasch zu skalieren oder Investor:innen anzuziehen, könnte es empfehlenswert sin, die UG in eine GmbH umzuwandeln.
Die Wahl des UG-Stammkapitals für Ihre Unternehmergesellschaft hängt von verschiedenen Faktoren ab:
Das Mindeststammkapital beträgt nur 1 €, allerdings wird eine solch geringe Summe oft als unseriös wahrgenommen und reicht kaum für anfängliche Investitionen oder Betriebskosten. Es ist ratsam, ein Stammkapital zu wählen, das sowohl die ersten Betriebskosten deckt als auch einen Puffer für unerwartete Ausgaben bietet.
Ein häufig empfohlener Richtwert liegt bei 2.000 bis 5.000 €.
Denken Sie daran, dass Sie bei einer UG 25 % des Jahresüberschusses in die Kapitalrücklage einstellen müssen, bis die Höhe eines GmbH-Mindestkapitals (25.000 €) erreicht ist.
– Philip Zimmermann, Experte für Gründungen und Finanzen
Die UG-Gründung gleicht dem der Gründung einer GmbH und kann in sechs Schritten zusammengefasst werden:
Der Gesellschaftsvertrag der UG muss zumindest folgende Angaben enthalten:
Achten Sie darauf, dass der Firmenname den Zusatz „Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)“ trägt. Dieser Zusatz ist verpflichtend und gibt Investor:innen, Geschäftspartner:innen, Kund:innen oder Lieferant:innen Auskunft über die Rechtsform Ihres Unternehmens. Darüber hinaus sollten Sie im Vorfeld sicherstellen, dass Ihr Firmenname nicht bereits vergeben ist.
Um doppelte Kosten für die Notarin oder den Notar aufgrund falscher oder fehlender Angaben zu vermeiden und die Rechtssicherheit der Vereinbarungen zu garantieren, lassen Sie den Vertrag am besten von einer Anwältin oder einem Anwalt erstellen oder zumindest im Vorfeld von ihr oder ihm überprüfen.
Als Alternative zum UG-Gesellschaftsvertrag kann auch ein UG-Musterprotokoll genutzt werden, um den Gründungsprozess zu vereinfachen und zu beschleunigen. Gleichzeitig können Sie damit auch die Notarkosten senken. Allerdings sind keine Anpassungen oder zusätzlichen individuellen Regelungen im Musterprotokoll mehr möglich. Das Musterprotokoll dürfen Sie jedoch nur verwenden, wenn die UG nicht mehr als drei Gesellschafter:innen und nur einen Geschäftsführenden hat.
Eine weitere Möglichkeit ist die Nutzung eines individuell anpassbaren Musters für Ihren UG-Gesellschaftsvertrag, wie beispielsweise Qonto ihn kostenlos und im Word-Format zur Verfügung stellt.
Haben Sie mit Ihren Mitgesellschafter:innen den Gesellschaftsvertrag erstellt, führt der nächste Schritt zum Notar oder Notarin, um den Gesellschaftsvertrag beurkunden zu lassen. Bei diesem Termin müssen alle Gesellschafter und Gesellschafterinnen anwesend sein.
Um Notarkosten zu sparen, kann bei dieser Gelegenheit auch gleich der Geschäftsführer oder die Geschäftsführerin bestellt werden.
Um bei einer UG-Gründung das im Gesellschaftsvertrag vereinbarte Stammkapital zu hinterlegen, benötigen Sie ein Geschäftskonto für die UG. Bei der Kontoeröffnung legen Sie dann den notariell beglaubigten Gesellschaftsvertrag vor.
Die UG gilt erst mit Eintrag in das Handelsregister als rechtswirksam gegründet. Bis dahin besteht sie als eine Vorgesellschaft als UG in Gründung (UG i. G.). Beim Eröffnen des Geschäftskontos für Gründer:innen können sich dadurch bei traditionellen Banken Probleme ergeben. Damit der Gründungsprozess reibungslos weiter laufen kann, bietet Qonto bereits in der Gründungsphase Gründerkonto an.
Alles, was Sie zur Eröffnung des UG- oder GmbH-Geschäftskontos brauchen, sind die Kerndaten zu Ihrem Unternehmen:
Die Eröffnung erfolgt bei Qonto rein digital und innerhalb weniger Minuten. Liegen alle Informationen vollständig vor, steht das Online-Geschäftskonto meist bereits innerhalb von 72 Stunden zur Verfügung.
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Sobald Sie das Stammkapital der UG auf Ihrem Geschäftskonto überwiesen haben, können Sie den Handelsregistereintrag vornehmen und es offiziell machen.
Als Kapitalgesellschaft wird die UG in das Handelsregister Abteilung B (HRB) eingetragen. Der Antrag wird mithilfe eines Notars oder einer Notarin ausgefüllt, der oder die ihn anschließend an das Amtsgericht weiterleitet.
Da Sie Stammkapital hinterlegen müssen, benötigt Sie zudem einen Kontoauszug des Geschäftskontos sowie den Einzahlungsbeleg. Nach einer Prüfung durch das Amtsgericht wird der Eintrag im Handelsregister im elektronischen Bundesanzeiger bekannt gegeben.
Für den Handelsregistereintrag der UG werden eine Gebühr für die Eintragung beim jeweiligen Amtsgericht sowie Notarkosten fällig.
Schon gewusst?
Sie können Ihre Handelsregisteranmeldung einfach in die Qonto App hochladen und die essentiellen Features und Funktionen Ihres Geschäftskontos direkt nutzen. Und das, noch bevor der Prozess zur Registrierung im Handelsregister abgeschlossen ist. So profitieren Sie gleich zu Beginn von mehr finanzieller Flexibilität und können sofort durchstarten.
Jede selbstständige Tätigkeit, die auf eigenes finanzielles Risiko über einen längeren Zeitraum mit dem Ziel, Gewinne zu erwirtschaften, ausgeführt wird, gilt als Gewerbe und muss beim Gewerbeamt angemeldet werden. Die Gewerbeanmeldung erfolgt im jeweiligen Gewerbe- und Ordnungsamt Ihrer Stadt.
Möchten Sie die Anmeldung persönlich erledigen, können Sie sich einen Termin geben lassen und vor Ort einen Gewerbeschein ausfüllen. Diesen reichen Sie zusammen mit dem Gesellschaftsvertrag ein. Mittlerweile haben Sie aber auch die Möglichkeit, das Gewerbe online anzumelden.
In der Regel informiert das Gewerbeamt das Finanzamt über Neugründungen, damit Sie eine Steuernummer sowie die dazugehörige Umsatzsteuer-ID für Ihr Unternehmen erhalten. Um Zeit zu sparen, können Sie diese alternativ auch selbst beantragen. Dazu geben Sie einfach den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung bei dem zuständigen Finanzamt ab.
Neben Finanz- und Gewerbeamt für die Unternehmergesellschaft müssen Sie gegebenenfalls auch weitere Stellen informieren, wie etwa:
Planen Sie eigene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu beschäftigen, müssen Sie zudem bei der Agentur für Arbeit eine Betriebsnummer beantragen.
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Wie lange dauert die UG-Gründung?
Die Dauer einer UG-Gründung liegt in der Regel zwischen zwei und sechs Wochen. Dies umfasst die Zeit für die Erstellung des Gesellschaftsvertrags, die notarielle Beurkundung und die Eintragung ins Handelsregister. Beschleunigen können Sie den Prozess durch eine sorgfältige Vorbereitung und die frühzeitige Einreichung aller notwendigen Unterlagen.
Die Gründung einer Unternehmergesellschaft ist zwar kostengünstiger als die einer GmbH, dennoch fallen verschiedene Gebühren und Kosten an. Diese können je nach Komplexität des Gründungsprozesses und den gewählten Dienstleistern variieren. Hier eine Übersicht der zu erwartenden Kosten.
| Kostenpunkt | Geschätzte Kosten | Turnus |
|---|---|---|
Stammkapital |
1 € |
einmalig, dann nachträgliche Zahlungen |
Notarkosten |
200-500 € |
einmalig |
Handelsregister |
150-200 € |
einmalig |
Gewerbeanmeldung |
20-60 € |
einmalig |
Eröffnungsbilanz |
0-300 € |
einmalig |
Rechtsanwaltskosten |
0-1.000 € |
einmalig |
Bankgebühren |
0-300 € |
monatlich |
Insgesamt können Sie also bei der UG-Gründung mit Kosten von bis zu 2.500 € rechnen. Beachten Sie aber, dass das Stammkapital von 1 € nicht der endgültige Betrag ist und nachträgliche Einzahlungen bis zur Erreichung von 25.000 € folgen. Planen Sie diese also auch ein.
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Der Gewinn einer UG kann grundsätzlich in verschiedene Richtungen fließen:
Wichtig ist, dass Sie bei einer UG verpflichtet sind, mindestens 25 % des Jahresüberschusses in eine Kapitalrücklage zu legen. Dies gilt so lange, bis das Stammkapital der UG die Mindestsumme einer GmbH, also 25.000 €, erreicht hat. Diese Regelung ist darauf ausgelegt, die Eigenkapitalbasis der UG zu stärken.
Beachten Sie, dass die Ausschüttung von Dividenden steuerliche Folgen hat, sowohl für die UG als auch für die Gesellschafter:innen. Eine kluge Gewinnverwendung sollte also sowohl die gesetzlichen Anforderungen als auch die Unternehmensziele berücksichtigen.
– Philip Zimmermann, Experte für Gründungen und Finanzen
Die UG zählt zu den haftungsbeschränkten Kapitalgesellschaften. Es gelten die Haftungsregelungen des GmbH-Gesetztes. Generell haftet die GmbH sowie die Unternehmergesellschaft gegenüber Gläubiger:innen ausschließlich mit dem Vermögen der Gesellschaft und nicht mit dem Privatvermögen.
Ausnahmen gelten bei:
Die Steuerlast einer Unternehmergesellschaft hängt von der Höhe des Gewinns, der Art der Geschäftstätigkeit und weiteren steuerlichen Gegebenheiten ab. Hier ist eine Übersicht der relevanten Steuerarten:
Die genauen Steuersätze und Freibeträge können Änderungen unterliegen, daher ist eine individuelle steuerliche Beratung empfehlenswert.
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Die Gründung einer Unternehmergesellschaft bietet verschiedene Vor- und Nachteile, die je nach Unternehmensziel, Kapitalausstattung und Risikobereitschaft unterschiedlich gewichtet werden können.
Um Ihnen eine bessere Orientierung zu geben, haben wir die wesentlichen Punkte in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst.
| Kategorie | Vorteile | Nachteile |
|---|---|---|
Kapital |
Geringes Stammkapital |
Verpflichtende Kapitalrücklage |
Haftung |
Beschränkte Haftung |
Begrenzte Kreditwürdigkeit |
Image |
Seriöser als Einzelunternehmen |
Weniger Ansehen als GmbH |
Verwaltung |
Einfachere Gründung |
Höhere administrative Aufgaben |
Flexibilität |
Einfacher bei Strukturänderungen |
Begrenzte Kapitalaufnahmeoptionen |
Steuern |
Körperschaftssteuer oft günstiger |
Doppelbesteuerung bei Dividenden |
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