Kontopfändung: Alle Infos zum gesperrten Konto

Eine Pfändung auf das Konto führt dazu, dass das Guthaben gesperrt und zur Begleichung offener Forderungen verwendet wird. Ist das Konto gesperrt, sind Überweisungen oder Abbuchungen nicht mehr möglich. Unternehmen und Selbstständige sind betroffen, wenn Zahlungsverpflichtungen nicht erfüllt wurden und Gläubiger:innen ein gerichtliches Verfahren einleiten.

Doch was tun bei einer Kontopfändung? Wie läuft der Prozess ab, wann wird ein Konto gepfändet und welche Möglichkeiten gibt es, eine Kontopfändung aufheben zu lassen? In diesem Artikel erfahren Sie alle wichtigen Details und welche Schritte Sie jetzt einleiten können.

Eine Kontopfändung ist eine rechtliche Maßnahme, mit der Gläubiger:innen offene Forderungen eintreiben können. Sie tritt in Kraft, wenn Schulden nicht beglichen und nach mehrfachen Mahnungen ein Vollstreckungstitel erwirkt wurde.

Durch die Pfändung wird das betroffene Bankkonto gesperrt, sodass keine Überweisungen oder Abbuchungen mehr möglich sind. Das Guthaben kann dann zur Begleichung der offenen Forderungen verwendet werden.

Für Unternehmen kann eine Pfändung den Zahlungsverkehr erheblich einschränken. Damit laufende Zahlungen weiterhin möglich sind, ist es wichtig, frühzeitig zu handeln und die Optionen zur Aufhebung der Pfändung zu prüfen.

Ein Konto wird gepfändet, wenn offene Forderungen trotz mehrfacher Mahnungen nicht beglichen werden. Gläubiger:innen haben das Recht, ein gerichtliches Mahnverfahren einzuleiten und einen Vollstreckungstitel zu beantragen. Erst mit diesem Titel kann eine Pfändung erfolgen.

Der Ablauf beginnt mit einer Zahlungsaufforderung. Erfolgt keine Reaktion, folgt eine Mahnung mit Fristsetzung. Bleibt auch diese unbeantwortet, kann ein gerichtliches Mahnverfahren eingeleitet werden. Erfolgt weiterhin keine Zahlung, erlässt das Gericht einen Pfändungs- und Überweisungsbeschluss, der der Bank übermittelt wird.

Sobald der Beschluss vorliegt, wird das Konto gesperrt. Die Pfändung bleibt so lange bestehen, bis die Schulden beglichen sind oder eine Einigung mit den Gläubiger:innen erzielt wird.

Eine Kontopfändung kann für viele Menschen eine überraschende und herausfordernde Situation darstellen. Sie beginnt meist mit einem offiziellen Gerichtsbeschluss und durchläuft mehrere Phasen, die sorgfältig abgewickelt werden müssen.

In der Regel läuft der Prozess wie folgt ab:

1. Pfändungsbeschlussantrag
2. Kontosperrung
3. Guthabenpfändung
4. Aufhebung oder Fortsetzung

Der erste Schritt im Prozess der Kontopfändung ist der Antrag auf einen Pfändungsbeschluss durch die Gläubiger:innen. Wenn Mahnungen und Zahlungserinnerungen ohne Erfolg bleiben, haben die Gläubiger:innen die Möglichkeit, einen Vollstreckungstitel zu erwirken. Dieser Titel erlaubt es ihnen, rechtlich gegen Sie vorzugehen, um die ausstehenden Schulden einzutreiben.

Das zuständige Gericht erlässt daraufhin einen Pfändungs- und Überweisungsbeschluss. Dieser Beschluss wird an die Bank gesendet, bei der Sie Ihr Konto führen, um die Pfändung in die Wege zu leiten. Dieser Schritt ist entscheidend, da er den rechtlichen Rahmen für die weiteren Maßnahmen schafft.

Sobald die Bank den Pfändungsbeschluss erhält, tritt die Kontosperrung in Kraft. Dies bedeutet, dass Ihr Konto blockiert wird und keine Überweisungen oder Abbuchungen mehr möglich sind. Die Sperrung dient dazu, das vorhandene Guthaben zu sichern und es für die Schuldenbegleichung zu reservieren.

Während dieser Phase ist es wichtig, dass Sie sich umgehend mit Ihrer Bank in Verbindung setzen, um weitere Informationen zu erhalten und mögliche Schritte zu besprechen. Die Kontosperrung kann erhebliche Auswirkungen auf Ihre finanzielle Situation haben, daher ist es ratsam, schnell zu handeln.

Nach der Kontosperrung wird das auf Ihrem Konto vorhandene Guthaben zur Tilgung der Schulden verwendet. Alle eingehenden Zahlungen werden automatisch zur Begleichung der offenen Forderungen genutzt. Sollte Ihr Konto nicht ausreichend gedeckt sein, bleibt die Sperrung bestehen, bis neue Geldeingänge verzeichnet werden.

In dieser Phase ist es oft sinnvoll, mit den Gläubiger:innen in Kontakt zu treten, um mögliche Alternativen wie Ratenzahlungen zu besprechen. Eine gute Kommunikation kann helfen, die Situation zu entschärfen und eine praktikable Lösung zu finden.

Die Kontopfändung endet, sobald die ausstehenden Schulden vollständig beglichen sind oder die Kontopfändung anderweitig aufgehoben wird. Alternativ kann mit den Gläubiger:innen eine Vereinbarung über eine Ratenzahlung getroffen werden, die das Konto teilweise entsperrt. Es ist wichtig, alle getroffenen Vereinbarungen schriftlich festzuhalten, um Missverständnisse zu vermeiden.

Wenn die Schulden beglichen sind, sollte die Bank umgehend über die Aufhebung der Pfändung informiert werden. Eine gute Planung und das frühzeitige Ergreifen von Maßnahmen können helfen, die Kontopfändung schneller zu beenden.

Eine Pfändung des Geschäftskontos oder Girokontos erkennen Sie daran, dass Ihr Konto gesperrt wegen Pfändung ist und keine Überweisungen oder Abbuchungen mehr möglich sind. Ihre Bank informiert Sie darüber, sobald der Pfändungs- und Überweisungsbeschluss vorliegt.

Zusätzlich erhalten Sie ein offizielles Schreiben vom Gericht oder den Gläubiger:innen, das die Pfändung auf Konto bestätigt und die nächsten Schritte erläutert. Eingehende Zahlungen werden direkt zur Begleichung offener Forderungen genutzt.

Grundsätzlich kann eine Kontopfändung nur durch die Gläubiger:innen aufgehoben werden – und das meist erst dann, wenn die offenen Forderungen beglichen sind. Deshalb ist es wichtig, im ersten Schritt die genaue Ursache der Pfändung zu klären und die Forderungen zu überprüfen.

Setzen Sie sich frühzeitig mit den Gläubiger:innen in Verbindung. In vielen Fällen lassen sich Ratenzahlungen oder Vergleichsangebote verhandeln, um eine vollständige Sperrung des Kontos zu verhindern.

Falls eine sofortige Zahlung nicht möglich ist, besteht die Option, das Konto in ein Pfändungsschutzkonto (P-Konto) umzuwandeln. Dadurch bleibt ein gesetzlicher Freibetrag geschützt, sodass wesentliche betriebliche und private Ausgaben weiterhin gedeckt werden können.

Die Höhe des pfändbaren Betrags richtet sich nach den gesetzlich festgelegten Pfändungsfreigrenzen. Seit dem 1. Juli 2024 liegt der unpfändbare Grundbetrag bei 1.491,75 € pro Monat (zuvor 1.402,28 €). Dieser Betrag bleibt auch bei einer Kontopfändung geschützt und steht weiterhin für grundlegende Ausgaben zur Verfügung.

Die genauen Freibeträge hängen von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere vom Einkommen und möglichen Unterhaltspflichten. Genaue Angaben zu den aktuellen Pfändungsfreigrenzen finden Sie in der Pfändungsfreigrenzenbekanntmachung oder in der Broschüre des Bundesministeriums der Justiz (BMJ).

Eine Kontopfändung kann nur von berechtigten Gläubiger:innen eingeleitet werden. Dazu zählen Unternehmen, Privatpersonen oder Institutionen, die eine offene Forderung gegen den Kontoinhaber oder die Kontoinhaberin haben.

Voraussetzung ist ein rechtskräftiger Vollstreckungstitel, der durch ein Gericht oder eine Vollstreckungsbehörde ausgestellt wird. Erst dann kann eine Pfändung auf Konto erfolgen.

Neben privaten Gläubiger:innen können auch öffentliche Stellen wie das Finanzamt oder Sozialversicherungsträger eine Kontopfändung veranlassen. Banken selbst sind nicht befugt, ein Konto ohne gerichtlichen Beschluss zu sperren.

Sobald eine Kontopfändung vorliegt, sind Überweisungen und Abbuchungen in der Regel nicht mehr möglich. Das Guthaben auf dem gepfändeten Konto wird gesperrt und kann nur zur Begleichung der offenen Forderungen verwendet werden.

Eine Ausnahme besteht, wenn das Konto in ein Pfändungsschutzkonto (P-Konto) umgewandelt wurde. In diesem Fall bleibt der unpfändbare Freibetrag – aktuell 1.491,75 € monatlich – geschützt und kann weiterhin für laufende Zahlungen genutzt werden.

Ob und in welchem Umfang Überweisungen möglich sind, hängt von der individuellen Situation ab.

Die Dauer einer Kontopfändung hängt von verschiedenen Faktoren ab. Sobald der Pfändungs- und Überweisungsbeschluss bei der Bank eingeht, wird das Konto in der Regel sofort gesperrt. Die Sperrung bleibt bestehen, bis die Forderungen beglichen oder andere rechtliche Maßnahmen ergriffen wurden, um die Pfändung auf Konto aufzuheben.

Die Aufhebung einer Kontopfändung kann unterschiedlich lange dauern. Wenn der offene Betrag vollständig beglichen wird, kann die Sperrung innerhalb weniger Tage aufgehoben werden – vorausgesetzt, die Gläubiger:innen informieren die Bank zügig über den Zahlungseingang. Ist eine Ratenzahlung oder eine Verhandlung mit den Gläubiger:innen erforderlich, kann sich der Prozess über mehrere Wochen oder sogar Monate erstrecken.

Zusätzlich können Bearbeitungszeiten bei Banken und Gerichten den Prozess verzögern. Wer die Kontopfändung aufheben möchte, sollte daher frühzeitig aktiv werden und sich über die möglichen Schritte informieren.

Das Giro- oder Geschäftskonto zu kündigen, ist während einer Kontopfändung nicht ohne Weiteres möglich. Die Bank ist verpflichtet, den Pfändungsbeschluss umzusetzen und darf das Konto erst dann auflösen, wenn die Pfändung erledigt oder aufgehoben wurde.

In bestimmten Fällen ist eine Kündigung dennoch möglich – beispielsweise, wenn ein neues Geschäftskonto eröffnet wird und die Pfändung auf das alte Konto beschränkt bleibt. Dabei sollten jedoch rechtliche Konsequenzen geprüft werden, da die Forderungen weiterhin bestehen.