Rechtliche Konflikte gehören leider zum Alltag – auch für Selbstständige und Unternehmer:innen. Ob es um Streitigkeiten mit Kund:innen, Lieferant:innen, Vermieter:innen oder Behörden geht: Ein Rechtsstreit kann nicht nur zeitaufwendig und nervenaufreibend sein, sondern auch hohe Kosten verursachen. Denn Anwalts- und Gerichtskosten summieren sich schnell, insbesondere, wenn der Fall vor Gericht landet.
Rechtsschutzversicherung – Was deckt sie ab und wer braucht sie?
Genau an dieser Stelle wird die Rechtsschutzversicherung relevant. Denn diese sorgt dafür, dass Sie Ihre Rechte durchsetzen können, ohne sich finanziell zu ruinieren. Für viele Selbstständige und Unternehmer:innen ist sie damit ein essenzielles Sicherheitsnetz, das nicht nur finanzielle, sondern auch mentale Entlastung bietet.
- Eine Rechtsschutzversicherung deckt die Kosten für Anwälte, Gericht, Gutachten, Zeugen sowie Mediation ab. Je nach Tarif können zusätzliche Leistungen wie Erstberatung oder Auslandsrechtsschutz enthalten sein.
- Sie bietet Schutz in Bereichen wie z.B. Privat-, Berufs-, Verkehrs- und Wohnrecht. Selbstständige können zudem spezielle Tarife für berufliche Konflikte abschließen. Die Module sind also flexibel kombinierbar.
- Konflikte bei vorsätzlichen Straftaten, Glücksspiel, Bauprojekten oder innerfamiliären Streitigkeiten sowie bereits bestehende Streitfälle sind ausgeschlossen.
- Eine Rechtsschutzversicherung ist besonders empfehlenswert für Selbstständige, Berufspendler, Autofahrer und Mieter oder Eigentümer mit hohem Konfliktpotenzial.
- Eine gute Rechtsschutzversicherung kostet ca. 150–350 Euro jährlich. Wartezeiten von bis zu drei Monaten sind üblich, wobei Streitfälle vor Vertragsabschluss nicht abgedeckt werden.
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Wann greift eine Rechtsschutzversicherung?
Eine Rechtsschutzversicherung bietet Ihnen finanzielle Unterstützung, wenn es zu rechtlichen Auseinandersetzungen kommt. Doch was genau ist eigentlich versichert? Hier ein kleiner Überblick:
1. Privatrechtsschutz
Der Privatrechtsschutz greift bei Streitigkeiten in Ihrem Alltag. Dazu gehören unter anderem:
- Vertragsrecht: Probleme bei Kauf-, Dienstleistungs- oder Werkverträgen, z. B. bei mangelhaften Reparaturen oder Reisemängeln.
- Schadensersatzforderungen: Durchsetzung von Ansprüchen nach Unfällen oder Sachschäden.
- Steuer- und Sozialrecht: Unterstützung bei Streitigkeiten mit dem Finanzamt oder der Krankenkasse.
- Strafrecht: Verteidigung bei fahrlässigen Vergehen, z. B. Verkehrsunfällen.
2. Berufsrechtsschutz
Dieser Baustein schützt Sie bei Konflikten rund um Ihren Job, wie z. B.:
- Ungerechtfertigte Kündigungen oder Abmahnungen.
- Streitigkeiten um Gehalt oder Arbeitszeugnisse.
Für Selbstständige gibt es übrigens spezielle Rechtsschutzversicherungen, die auch berufliche Streitigkeiten abdecken!
3. Verkehrsrechtsschutz
Ob als Fahrer, Fahrzeughalter oder Fußgänger – der Verkehrsrechtsschutz hilft Ihnen bei:
- Streitigkeiten nach Verkehrsunfällen.
- Problemen mit Autokäufen oder Reparaturen.
- Bußgeldern oder Führerscheinentzug.
4. Wohnrechtsschutz
Hiermit können Sie sich als Mieter:in oder Eigentümer:in absichern:
- Bei Streitigkeiten über Nebenkostenabrechnungen, Mieterhöhungen oder Eigenbedarfskündigungen.
- Als Eigentümer: bei Konflikten mit Nachbarn oder der Eigentümergemeinschaft.
Kleiner Hinweis
Rechtsschutzversicherungen funktionieren häufig nach dem sogenannten Baukastenprinzip. Sie können einzelne Module wie Privat-, Berufs- oder Verkehrsrechtsschutz je nach Bedarf kombinieren. So zahlen Sie nur für den Schutz, den Sie wirklich benötigen – ein klarer Vorteil, vor allem für Selbstständige, die individuelle Risiken abdecken möchten.
Was übernimmt eine Rechtsschutzversicherung?
Eine Rechtsschutzversicherung übernimmt in der Regel eine Vielzahl von Kosten, die im Rahmen eines Rechtsfalls anfallen können. Dabei gibt es allerdings Unterschiede je nach Anbieter und Tarif. Anbei ein Überblick, welche Kosten typischerweise abgedeckt sind:
1. Anwaltskosten: Die Versicherung übernimmt die Kosten für Ihre Rechtsanwältin oder Ihren Rechtsanwalt – sowohl in Deutschland als auch im Ausland. Dazu zählen auch die Gebühren für eine sogenannte Korrespondenzanwältin oder -anwalt, wenn der Gerichtsstand weit von Ihrem Wohnort entfernt liegt.
2. Gerichtskosten: Gerichtskosten, die im Zusammenhang mit Ihrem Verfahren anfallen, wie beispielsweise Gebühren für Richter:innen oder Entschädigungen für Zeug:innen, werden ebenfalls abgedeckt.
3. Kosten für Sachverständige: Wenn Gutachten benötigt werden, übernimmt die Rechtsschutzversicherung auch die Kosten für Sachverständige. Das kann insbesondere bei komplexeren Fällen ein wichtiger Aspekt sein.
4. Reisekosten: Müssen Sie zu einem ausländischen Gericht reisen, übernimmt die Versicherung die anfallenden Reisekosten, sofern Ihre Anwesenheit dort vorgeschrieben ist.
5. Strafkautionen: In bestimmten Fällen kann eine Strafkaution notwendig sein, um Untersuchungshaft abzuwenden. Hier stellt die Rechtsschutzversicherung in der Regel ein zinsloses Darlehen bereit.
6. Kosten im Ausland: Bei Rechtsstreitigkeiten im Ausland deckt die Versicherung häufig auch die Kosten für Übersetzungen notwendiger Dokumente.
7. Mediation: Einige Tarife übernehmen die Kosten für außergerichtliche Mediationsverfahren. Eine Mediation hilft, Konflikte ohne gerichtliche Auseinandersetzung zu lösen – eine Option, die sich in vielen Fällen als zeitsparend und kostengünstiger herausstellt.
8. Gegnerische Kosten: Verlieren Sie vor Gericht, können Sie zur Übernahme der Kosten der gegnerischen Partei verpflichtet werden. Auch diese Kosten deckt dann die Rechtsschutzversicherung ab.
Bevor Sie anwaltliche Unterstützung in Anspruch nehmen, sollten Sie zunächst Ihre Versicherung kontaktieren und eine sogenannte Deckungszusage einholen. Nur so können Sie sicherstellen, dass die Kosten übernommen werden.
Was deckt der Rechtsschutz nicht ab?
Eine Rechtsschutzversicherung bietet wertvollen Schutz vor hohen Kosten bei Rechtsstreitigkeiten – aber sie ist kein Rundum-sorglos-Paket. Bestimmte Fälle und Situationen sind häufig ausgeschlossen:
1. Vorsätzliche Straftaten: Wenn Sie vorsätzlich gegen das Gesetz verstoßen und dies gerichtlich festgestellt wird, greift der Rechtsschutz nicht. Die Versicherung übernimmt keine Kosten für Straftaten wie Betrug, Diebstahl oder ähnliche Vergehen, die absichtlich begangen wurden.
2. Spiel-, Wett- und Spekulationsgeschäfte: Streitigkeiten im Zusammenhang mit Glücksspiel, Wetten oder hochriskanten Kapitalanlagen an der Börse sind ausgeschlossen. Diese Fälle gelten als spekulativ und fallen nicht in den Schutzbereich einer Rechtsschutzversicherung.
3. Bauprojekte und Immobilien: Konflikte rund um Bauprojekte – etwa bei der Planung, dem Neubau, Umbau oder der Finanzierung von Immobilien – sind in der Regel nicht abgedeckt. Für diesen Bereich gibt es spezielle Versicherungen, die separat abgeschlossen werden müssen.
4. Marken-, Urheber- und Patentrecht: Probleme im Zusammenhang mit geistigem Eigentum wie Markenrechten, Patenten oder Urheberrechtsschutz fallen oft aus der Deckung. Für Unternehmer:innen und Selbstständige in kreativen oder innovativen Branchen lohnt sich daher der Blick auf Spezialpolicen, die diesen Bereich abdecken.
5. Innerfamiliäre und interne Konflikte: Streitigkeiten zwischen Personen, die gemeinsam in einer Rechtsschutzversicherung versichert sind, wie Ehepartner:innen, sind ausgeschlossen. Auch Konflikte im Zusammenhang mit familiären Angelegenheiten, wie Erbschaftsstreitigkeiten oder Unterhaltszahlungen, werden meist nicht abgedeckt.
6. Alte Konflikte und Wartezeiten: Bereits bestehende Streitigkeiten oder solche, die während der Wartezeit nach Vertragsabschluss auftreten, sind ausgeschlossen. Diese Frist beträgt in der Regel drei Monate, mit Ausnahmen für einige Bereiche wie z.B. Verkehrsrechtsschutz.
7. Sittenwidrige oder moralisch verwerfliche Handlungen: Rechtsstreitigkeiten, die aus sittenwidrigen, extremistischen oder diskriminierenden Handlungen resultieren, werden ebenfalls nicht übernommen.
Lohnt sich eine Rechtsschutzversicherung?
Eine gute Rechtsschutzversicherung schützt Sie vor den finanziellen Risiken, die ein Rechtsstreit mit sich bringen kann. Gerade für Selbstständige, die regelmäßig Verträge abschließen, Mitarbeitende beschäftigen oder sich im geschäftlichen Verkehr rechtlichen Herausforderungen stellen müssen, kann sie eine echte Entlastung sein. Doch für wen ist eine solche Versicherung besonders sinnvoll?
1. Für alle, die regelmäßig rechtlichen Fragen gegenüberstehen
Gerade als Unternehmer:in oder Freiberufler:in ist man häufig mit rechtlichen Fragestellungen oder Konflikten konfrontiert. Sei es beim Abschluss von Verträgen, bei Auseinandersetzungen mit Mitarbeitenden oder bei rechtlichen Streitigkeiten im Zusammenhang mit der Geschäftstätigkeit. Eine Rechtsschutzversicherung hilft, sich vor den hohen Kosten eines Rechtsstreits zu schützen und bietet Unterstützung bei der Durchsetzung eigener Ansprüche.
2. Für Selbstständige und Unternehmer:innen mit hohem Haftungsrisiko
Falls Sie in einer Branche tätig sind, in der rechtliche Konflikte häufig auftreten – etwa im Baugewerbe oder in der Beratung – ist eine Rechtsschutzversicherung besonders wertvoll. Sie schützt nicht nur bei Streitigkeiten mit Kund:innen oder Geschäftspartner:innen, sondern auch, wenn es zu Konflikten mit Behörden oder anderen Institutionen kommt. Auch der Schutz vor möglichen Schadensersatzforderungen, etwa bei fehlerhafter Beratung, ist von Bedeutung.
3. Für Berufspendler:innen und Autofahrer:innen
Wer regelmäßig mit dem Auto unterwegs ist, sei es beruflich oder privat, kann von einem Verkehrsrechtsschutz profitieren. Dieser schützt nicht nur bei Streitigkeiten im Zusammenhang mit Unfällen, Bußgeldern oder anderen Verkehrsverstößen, sondern auch bei Konflikten mit der Versicherung im Falle von Schäden oder Haftungsfragen. Gerade für Unternehmer:innen, die viel unterwegs sind, bietet sich dieser Zusatzschutz an.
4. Für Mieter:innen und Eigentümer:innen
Häufige Streitigkeiten zwischen Mieter:innen und Vermieter:innen, etwa um Mietmängel, Betriebskosten oder Kündigungen, können mit einer speziellen Wohnrechtsschutzversicherung abgesichert werden. Aber auch für Eigentümer:innen oder Vermieter:innen ist eine Rechtsschutzversicherung sinnvoll, insbesondere wenn es zu Konflikten mit Mietern oder der Wohnungseigentümergemeinschaft kommt. Sie schützt bei Auseinandersetzungen über Mietzahlungen, Schönheitsreparaturen oder Eigenbedarfskündigungen.
5. Für alle, die auf Nummer sicher gehen wollen
Wer sich in rechtlichen Auseinandersetzungen sicherer fühlen möchte, sei es wegen eines schlechten Arbeitszeugnisses, einer Kündigung oder einer Abmahnung, kann von einer Rechtsschutzversicherung profitieren.
Es gibt jedoch auch Situationen, in denen eine Rechtsschutzversicherung nicht unbedingt notwendig ist:
Seltene Nutzung: Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie vor Gericht landen, ist vergleichsweise gering. Laut Studien sind nur etwa ein Viertel der Menschen innerhalb von zehn Jahren an einem Gerichtsprozess beteiligt. Wenn Sie also kein erhöhtes Risiko haben, kann es günstiger sein, Rücklagen für den Ernstfall zu bilden.
Bereits bestehender Schutz: Einige Risiken können durch andere Versicherungen oder Policen abgedeckt sein, wie z.B. die Haftpflichtversicherung bei Schadensersatzforderungen. Dies sollte daher vorher unbedingt geprüft werden, um unnötige Kosten zu vermeiden.
Ungeeignete Tarife: Wenn Sie sich für einen Tarif entscheiden, der Ihren tatsächlichen Bedarf nicht abdeckt – etwa als Freiberufliche:r ohne Berücksichtigung des gewerblichen Rechtsschutzes –, könnte sich die Versicherung als Fehlinvestition erweisen.
Eine Rechtsschutzversicherung ist letztendlich kein „Must-have“ für alle, aber sie kann in den richtigen Lebensbereichen eine große Hilfe sein. Der Schlüssel liegt darin, den Versicherungsschutz an Ihre spezifischen Risiken und Bedürfnisse anzupassen. Überlegen Sie, welche Bereiche in Ihrem Alltag oder Geschäft besonders konfliktanfällig sind und wägen Sie die Kosten einer Versicherung gegen mögliche Risiken ab.
Wichtig zu wissen
Eine Rechtsschutzversicherung bietet nur dann Schutz, wenn der Streitfall nach Abschluss der Versicherung entsteht. Wer bereits in eine rechtliche Auseinandersetzung verwickelt ist oder weiß, dass ein Konflikt bald eintreten könnte, kann die Versicherung nicht rückwirkend in Anspruch nehmen.
Welche Rechtsschutzversicherung ist die beste?
Die Frage, welche Rechtsschutzversicherung die beste ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Es hängt stark davon ab, welche individuellen Bedürfnisse und Anforderungen Sie als Unternehmer:in haben. Dennoch gibt es einige Kriterien und empfehlenswerte Tarife, die Ihnen bei der Auswahl helfen können.
1. Welche Leistungen brauchen Sie wirklich?
Für viele Selbstständige und Unternehmer:innen ist es oft nicht notwendig, eine komplette Rundum-Rechtsschutzversicherung abzuschließen. Stattdessen kann es günstiger und flexibler sein, einzelne Rechtsschutzpakete gezielt zu wählen. Eine gute Rechtsschutzversicherung sollte also maßgeschneidert sein. Wenn Sie beispielsweise häufig Verträge mit Kund:innen oder Dienstleistern abschließen, ist ein Vertragsrechtsschutz sinnvoll. Als Freiberufler:in könnte hingegen der Berufsrechtsschutz besonders wichtig sein. Prüfen Sie daher genau, welche Bausteine für Sie unverzichtbar sind:
- Privatrechtsschutz: Für private Streitigkeiten, z. B. mit Vermieter:innen oder Nachbar:innen.
- Berufsrechtsschutz: Für Konflikte, die sich aus Ihrer selbstständigen Tätigkeit ergeben.
- Verkehrsrechtsschutz: Ideal, wenn Sie viel mit dem Auto unterwegs sind.
- Mietrechtsschutz: Nützlich, wenn Sie Gewerberäume gemietet haben.
2. Was macht eine gute Versicherung aus?
- Hohe Deckungssumme: Die Versicherung sollte mindestens eine Deckungssumme von 5 Millionen Euro in Europa und 300.000 Euro weltweit bieten. Einige Anbieter haben sogar unbegrenzte Deckungssummen.
- Faire Selbstbeteiligung: Tarife mit einer Selbstbeteiligung von bis zu 250 Euro bieten ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
- Flexibilität: Achten Sie darauf, dass die Versicherung Bausteine enthält, die Sie tatsächlich benötigen, und verzichten Sie auf überflüssige Leistungen.
- Zusatzleistungen: Kostenlose telefonische Erstberatung, Mediation und ein Dokumentencheck sind sinnvolle Extras.
3. Empfehlenswerte Tarife
- WGV PBV Optimal: Bietet ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis und umfangreiche Leistungen für Privat, Beruf und Verkehr. Besonders attraktiv ist die Unterstützung bei Kapitalanlagen und die telefonische Rechtsberatung.
- Arag Aktiv Komfort: Ideal für umfassenden Schutz in den Bereichen Privat, Beruf und Verkehr. Dieser Tarif punktet durch gute Leistungen im Familienrecht und bei Kapitalanlagen, allerdings zu etwas höheren Beiträgen.
- HUK-Coburg PBV Plus: Günstige Beiträge mit starker Abdeckung im Widerspruchsverfahren und Familienrecht. Allerdings kann die Selbstbeteiligung bei Schadensfällen steigen.
Kleiner Tipp
Schauen Sie auf Portalen wie Stiftung Warentest oder Finanztip, welche Tarife am besten bewertet wurden. Ein unabhängiger Vergleich oder eine Beratung kann Ihnen helfen, die richtige Entscheidung zu treffen.
Wartezeit: Greift die Rechtsschutzversicherung sofort oder rückwirkend?
Eine Rechtsschutzversicherung tritt in Kraft, sobald ein versicherter Rechtsstreit auftritt – jedoch gibt es einige wichtige Punkte zu beachten, die den Zeitpunkt des Schutzes beeinflussen können:
1. Wartezeiten beachten
In vielen Fällen gilt eine Wartezeit, bevor die Versicherung in Kraft tritt. Diese ist insbesondere bei bestimmten Leistungsarten zu beachten. Einige Versicherer, wie etwa die DEVK, sehen eine Wartezeit von bis zu drei Monaten vor, wenn es um Arbeitsrechtsschutz oder Streitigkeiten über Arbeitsverträge geht. Im Bereich der Wohnungsmiete oder Grundstücksrechtsschutz können es sogar bis zu zwölf Monate sein, wenn es z.B. um Eigenbedarfskündigungen geht.
Die Wartezeiten variieren je nach Anbieter und Versicherungspaket. So ist es beispielsweise möglich, dass der Rechtsschutz bei der DEVK sofort greift, wenn die Versicherung nahtlos an eine bestehende Vorversicherung anknüpft. In den meisten Fällen gilt jedoch: Für Streitigkeiten, die bereits vor Abschluss des Vertrages existieren, wird keine Rückwirkung gewährt. Das bedeutet, dass Sie in einem laufenden Verfahren nicht durch die neue Versicherung abgesichert sind.
2. Besonders wichtig: Der Zeitpunkt des Vertragsabschlusses
Der Schutz durch die Rechtsschutzversicherung greift in der Regel erst nach dem Vertragsabschluss. Ist der Vertrag also schon vor dem Streit entstanden, aber noch nicht abgeschlossen, müssen Sie auf eine rechtliche Unterstützung durch Ihre Versicherung verzichten.
Eine interessante Klausel, die nicht jeder Anbieter offeriert, ist der „Verzicht auf die Einrede der Vorvertraglichkeit“. Diese Klausel kann vor allem dann von Vorteil sein, wenn ein Streitfall bereits vor Abschluss des Vertrages eingetreten ist, aber der Rechtsstreit selbst erst später eskaliert. Beispielsweise kann dies relevant werden, wenn Sie in einem Streit mit einem früheren Arbeitgeber stecken oder es um falsche Angaben bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung geht.
3. Zusatzleistungen und Unterstützung im Konfliktfall
Ein großer Vorteil vieler Rechtsschutzversicherungen ist der Zugang zu kostenlosen Erstberatungen und anderen Serviceleistungen. Versicherer wie die Allianz bieten nicht nur finanzielle Absicherung im Fall eines Rechtsstreits, sondern auch Unterstützung durch telefonische Rechtsberatung und Mediation.
Preise: Wie teuer ist eine günstige Rechtsschutzversicherung im Jahr?
Die Kosten einer Rechtsschutzversicherung hängen von verschiedenen Faktoren ab, die individuell angepasst werden können. Sie sollten dabei vor allem den gewünschten Leistungsumfang und die persönlichen Umstände berücksichtigen. Grundsätzlich können Sie mit folgenden Preissegmenten rechnen:
1. Monatliche Beiträge und jährliche Kosten
Einfache Tarife, die nur einen bestimmten Bereich wie beispielsweise den Verkehrsrechtsschutz absichern, starten bereits bei etwa 5 Euro pro Monat, während der Privatrechtsschutz ab etwa 10 Euro pro Monat erhältlich ist. Die Kombination aus Privat- und Verkehrsrechtsschutz ist oft besonders kostengünstig und startet bereits bei rund 12 Euro pro Monat. Somit ist es oft günstiger, wenn Sie mehrere Bausteine kombinieren. Ein Rundum-Schutz für Privat-, Berufs- und Verkehrsrechtsschutz können Sie schon ab etwa 27 Euro monatlich abschließen.
2. Einflussfaktoren auf die Kosten
Diese Faktoren haben Einfluss auf den Preis für eine Rechtsschutzversicherung:
- Leistungsumfang: Je umfangreicher der Schutz, desto teurer wird die Versicherung.
- Selbstbeteiligung: Viele Versicherer bieten die Möglichkeit, eine Selbstbeteiligung zu vereinbaren. Je höher die Selbstbeteiligung, desto günstiger wird die monatliche Prämie. Eine Selbstbeteiligung von 150 Euro ist beispielsweise gängig, wobei Sie im Falle eines Gewinns des Rechtsstreits diese Kosten häufig ganz oder teilweise zurückerhalten können.
- Persönliche Faktoren: Alter, Beruf und Wohnort beeinflussen ebenfalls den Preis. Beispielsweise kann eine Versicherung in städtischen Gebieten mit höheren Schadensrisiken teurer sein als in ländlichen Regionen.
- Vertragslaufzeit: Einige Versicherer gewähren Rabatte für längere Vertragslaufzeiten, was die jährlichen Kosten senken kann.
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