Die Gründung eines Unternehmen erscheint vielen Menschen mit einer Geschäftsidee wie eine unüberwindbare Prozedur. Je nach Rechtsform ist es aber viel einfacher als viele denken.
In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, welche Voraussetzungen es für die Unternehmensgründung gibt, welche Schritte Sie befolgen müssen und welche Kosten auf Sie zukommen.
Unter Unternehmensgründung versteht man die Schaffung eines neuen Unternehmens, das durch die Wahl einer geeigneten Rechtsform, die Ausarbeitung eines soliden Businessplans und die Sicherstellung ausreichender Finanzierung realisiert wird.
Dieser Prozess kann komplex sein, da er zahlreiche Entscheidungen und Planungen erfordert, um die Geschäftsidee erfolgreich umzusetzen. Jede Gründung, ob klein oder groß, beginnt mit einer Vision, die durch sorgfältige Vorbereitung und strategische Planung in die Realität umgesetzt wird.
Obwohl der Erfolg nie garantiert werden kann, minimieren detaillierte Planungen und fundierte Entscheidungen Risiken und erhöhen die Chancen auf eine erfolgreiche Etablierung am Markt.
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4.4 auf Capterra
Grundsätzlich ist es in Deutschland jeder volljährigen Person erlaubt, zu gründen. Hierbei ist es vollkommen unerheblich, ob hieraus ein Einzelunternehmen oder ein Unternehmen mit mehreren Mitarbeitenden entstehen soll.
Es könnte jedoch sein, dass an die Eröffnung des Unternehmens weitere Bedingungen geknüpft sind. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn es für die Eröffnung eine bestimmte Qualifikation braucht. Klar: Wer seine eigene Zahnarztpraxis eröffnen möchte, muss natürlich nachweisen, dass er über die nötigen Kenntnisse verfügt, um Patient:innen zu behandeln. Fachliche Kompetenzen spielen jedoch auch im handwerklichen Bereich eine wichtige Rolle. Eines der bekanntesten Beispiele ist hier sicherlich der Meisterbrief.
Vor der Gründung eines Unternehmens sollten Sie sich fragen, ob Sie bereit sind, viel Zeit zu investieren. Besonders zu Beginn ist es oft nicht möglich, sich an eine klassische 40-Stunden-Woche zu halten. Zudem ist es wichtig, alle erforderlichen Vorgaben zu erfüllen.
Kann man ein Unternehmen nebenberuflich gründen?
Ja, Sie können sich auch nebenberuflich selbstständig machen. Dies ermöglicht Ihnen, weiterhin in Ihrem Hauptjob zu arbeiten und gleichzeitig Ihre Geschäftsidee zu entwickeln. Beachten Sie jedoch, dass nebenberufliche Gründer:innen dieselben rechtlichen Auflagen wie hauptberufliche Gründer:innen erfüllen müssen.
Für eine Unternehmensgründung müssen Sie eine klare Geschäftsidee finden, einen fundierten Businessplan erstellen, die passende Rechtsform wählen und ausreichende Finanzierung besitzen. Diese Elemente sind entscheidend für den Erfolg Ihres Unternehmens.
Beachten Sie aber, dass eine keine idealtypischen Voraussetzungen für die Unternehmensgründung gibt. Die Anforderungen variieren je nach Unternehmensform, Branche und Geschäftsidee teilweise stark.
Genauere Informationen zu den Anforderungen der Unternehmensgründung erhalten Sie bei der Handelskammer oder bei Ihrem zuständigen Finanzamt.
Bei der Unternehmensgründung nehmen manche Schritte etwas mehr Zeit in Anspruch als andere. Wer daher unsicher ist, sollte im Zweifel etwas mehr Zeit einplanen, da unvorhergesehene Zwischenfälle immer wieder dazu führen können, dass sich die Gründung ein wenig nach hinten verschiebt. Gründer:innen, die genau das im Hinterkopf behalten und den ein oder anderen Puffer einrichten, können der Verwirklichung ihres Lebenstraums oft noch etwas entspannter gegenüberstehen.
Gründungsschritte im Überblick:
Madeleine von Hohenthal
Mitgründerin von Tatzenstreu
Hierbei handelt es sich sicherlich um einen der wichtigsten Schritte überhaupt, wenn es darum geht, ein Unternehmen zu gründen. Und auch, wenn es selbstverständlich Spaß machen kann, einen individuellen Lebenstraum rund um ein bestimmtes Produkt oder eine bestimmte Dienstleistung zu verwirklichen, ist es natürlich wichtig, dass auch ein entsprechender Bedarf vorhanden ist. Oder anders: Es bringt nichts, wenn das Produkt zwar gut, der Markt aber übersättigt ist.
Im Idealfall sind die Unternehmensgründer:innen derart von ihrem Produkt überzeugt, dass es nicht nur vernünftig ist, es auf den Markt zu bringen, sondern dass gleichzeitig sichergestellt ist, dass die ehrliche Leidenschaft nicht zu kurz kommt.
Obwohl mit einem Businessplan auch immer gewisse Unsicherheiten verbunden sind, handelt es sich hierbei um ein verlässliches Tool, um Geschäftsideen noch einmal unter die Lupe zu nehmen. Aufgrund der Tatsache, dass hierbei wichtige Details, wie Kosten und (prognostizierte) Einnahmen einander gegenübergestellt werden, sind die Gründer:innen quasi dazu gezwungen, sich auch mit den etwas unbequemeren Themen auseinanderzusetzen.
Um dann herauszufinden, ob eine Geschäftsidee funktionieren kann, braucht es unter anderem einen USP. Letzterer wird ebenfalls in den Businessplan aufgenommen und zeigt auf, was das besagte Produkt so besonders macht. Immerhin sollen sich die potenziellen Kundinnen und Kunden für genau dieses Produkt und nicht für die Konkurrenz entscheiden.
Marktanalyse durchführen
Bei der Marktanalyse geht es darum, sich einen Überblick über die Gegebenheiten am Markt zu machen. Gibt es zum Beispiel schon Unternehmen, die das Produkt in dieser Form anbieten? Ist der USP aussagekräftig genug? Handelt es sich vielleicht sogar um eine ganz besondere Innovation?
Wettbewerbsanalyse durchführen
Oft fällt es schwer, ein Produkt auf den Markt zu bringen, das es so noch nie gegeben hat. Doch auch dann, wenn es bereits mehrere Unternehmen gibt, die versuchen, die Kundinnen und Kunden von sich zu überzeugen, besteht noch Hoffnung. Im Zuge einer umfassenden Wettbewerbsanalyse lassen sich bei der Konkurrenz gegebenenfalls Schwachstellen ausfindig machen.
Im Zuge einer Unternehmensgründung werden Gründer:innen vergleichsweise früh mit der Frage „Welche Rechtsform soll das Unternehmen haben?“ konfrontiert. Und egal, ob als Einzelunternehmen, Freiberufler:in oder in Form einer GmbH oder GbR: Jede Rechtsform ist mit ihren eigenen, spezifischen Haftungsfragen und steuerlichen Aspekten verbunden.
Fest steht jedoch auch: In Deutschland sind die unterschiedlichen Rechtsformen von zentraler Bedeutung für die Struktur eines Unternehmens – egal, ob es sich hierbei um eine Kapitalgesellschaft oder eine Personengesellschaft handelt.
Wer sich zum Beispiel dazu entscheidet, ein Einzelunternehmen zu gründen, trägt das volle unternehmerische Risiko, während die Gesellschafter:innen einer GmbH nur bis zu ihrer Einlagesumme haften. Freiberufler:innen profitieren oft von einer vereinfachten Buchführung. Nehmen Sie sich daher unbedingt Zeit, um herauszufinden, welche Rechtsform am besten zu Ihren Zielen und Bedürfnissen passt.
Egal, ob im Zuge einer GbR, einer GmbH oder einer OHG: Für manche Unternehmensgründungen braucht es einen Gesellschaftsvertrag. Bei dessen Gestaltung ist es wichtig, darauf zu achten, dass alle Regelungen zu den Rechten und Pflichten der Gesellschafter:innen klar festgelegt werden.
Wichtige Themen, die in diesem Zusammenhang angesprochen werden sollten, sind unter anderem die Gewinnverteilung und die Wege der Entscheidungsfindung innerhalb der Gesellschaft. Mithilfe dieses Dokuments lassen sich Missverständnisse vermeiden. Abgesehen davon, dass jeder Gesellschaftsvertrag individuell ist, ist es unerlässlich, sicherzustellen, dass der Inhalt des Vertrags mit den gesetzlichen Vorgaben übereinstimmt.
Mittlerweile gibt es im Internet zahlreiche Muster, die sich an die persönlichen Erwartungen anpassen lassen. Gleichzeitig gilt es, im Hinterkopf zu behalten, dass auch der perfekt durchdachte Gesellschaftsvertrag nicht in Stein gemeißelt ist. So müssen bei Bedarf Änderungen vorgenommen werden – zum Beispiel dann, wenn sich die Rahmenbedingungen Ihrer Gesellschaft ändern sollten.
Ob Sie dazu verpflichtet sind, ein Geschäftskonto im Rahmen der Unternehmensgründung zu eröffnen, ist vor allem von der gewählten Rechtsform abhängig. Während Freiberufler:innen ihre Einnahmen und Ausgaben zum Beispiel auch über ihr Privatkonto tätigen können, ist das Geschäftskonto unter anderem für Kapitalgesellschaften zum Beispiel Pflicht.
Achten Sie bei der Kontoeröffnung darauf, dass das Konto Ihren spezifischen Anforderungen entspricht. Die Angebote der verschiedenen Banken unterscheiden sich unter anderem in Bezug auf die Höhe der Gebühren, die Funktionen und die Flexibilität voneinander. Eine Kombination aus niedrigen Kosten, einer einfachen Verwaltung und Verknüpfungsmöglichkeiten mit der Buchhaltung stellt für viele das Mittel der Wahl dar.
Werfen Sie zudem einen Blick auf die Konditionen der Anbieter und auf mögliche Zusatzkosten für Buchungen, um Ihre finanzielle Flexibilität optimal planen zu können. Am besten überlegen Sie sich im Vorfeld genau, welche Funktionen für Ihr Unternehmen unverzichtbar sind. Auf diese Weise ist es oft möglich, die zur Verfügung stehende Auswahl einzugrenzen – etwa durch einen umfassenden Geschäftskonto-Vergleich.
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Vorweg: Nicht jeder, der ein Unternehmen gründen möchte, muss hierfür auch ein Gewerbe anmelden. Freiberufler:innen sind zum Beispiel von dieser Pflicht befreit. Wenn Sie sich unsicher sein sollten, welche Vorgaben für Sie gelten, können Sie natürlich jederzeit beim Gewerbeamt nachfragen, um kein Risiko einzugehen.
Denn: Wer ein Gewerbe anmeldet, muss – ab einem gewissen Umsatz bzw. Gewinn – Gewerbesteuer zahlen. Hieraus ergibt sich: Sind Sie zur Zahlung verpflichtet, melden Ihr Gewerbe aber nicht an, drohen mitunter hohe Nachzahlungen.
Sollte sich herausstellen, dass Sie ein Gewerbe anmelden müssen, ist es von Vorteil, wenn Sie sich frühzeitig darüber informieren, welche Unterlagen nötig sind. Somit können Sie Verzögerungen im Ablauf vermeiden.
Wichtig werden unter anderem Nachweise über Ihre Identität, eventuell eine Genehmigung für spezielle Tätigkeiten sowie Informationen über die Gesellschafter:innen, für den Fall, dass Ihr Unternehmen aus mehreren Personen bestehen sollte.
Damit Ihr Unternehmen dazu in der Lage ist, seinen steuerlichen Verpflichtungen nachzukommen, müssen Sie es beim Finanzamt anmelden. Die Dokumente, die hierzu benötigt werden, ähneln den Dokumenten, die Sie bereits bei der Gewerbeanmeldung brauchten. Am Ende des Anmeldungsprozesses beim Finanzamt erhalten Sie eine Steuernummer oder direkt Ihre USt-ID.
Ein Eintrag ins Handelsregister schützt das Unternehmen in rechtlicher Hinsicht und verleiht ihm gleichzeitig eine klare Unternehmensidentität.
Wenn Sie einen Handelsregistereintrag vornehmen möchten, benötigen Sie hierzu die vorgeschriebenen Unterlagen bzw. Informationen. Hierzu gehören zum Beispiel:
Am besten informieren Sie sich im Vorfeld über die Kosten, die im Rahmen des Eintrags anfallen. Apropos Kosten: Ein Notariat muss Ihren Antrag beglaubigen und sicherstellen, dass alle rechtlichen Anforderungen erfüllt sind.
Die Kosten für eine Unternehmensgrundung variieren je nach Rechtsform, Branche und Standort, können jedoch zwischen 1.000 und 5.000 € liegen. Zu den häufigsten Ausgaben gehören Anmeldegebühren, rechtliche Beratung und Marketingkosten.
Eine sorgfältige Planung hilft, unerwartete Ausgaben zu vermeiden und gibt Ihnen einen klaren Überblick über die finanziellen Anforderungen.
| Kostenpunkt | Geschätzte Kosten |
|---|---|
| Gewerbeanmeldung | 20 - 60 € |
| Notarkosten | 200 - 800 € |
| Handelsregistereintrag | 150 - 450 € |
| Rechtsberatung | 500 - 1.500 € |
| Businessplan-Erstellung | 300 - 1.000 € |
| Marketing und Werbung | 500 - 2.000 € |
Für die Finanzierung Ihrer Unternehmensgründung stehen Ihnen verschiedene Optionen zur Verfügung, darunter Kredite, Investor:innen und Förderprogramme. Eine clevere Wahl der Finanzierungsquelle kann den Erfolg Ihres Unternehmens maßgeblich beeinflussen.
Eine Unternehmensgründung dauert in der Regel zwischen wenigen Wochen und mehreren Monaten, abhängig von der Komplexität des Vorhabens und der gewählten Rechtsform. Ein Einzelunternehmen kann meist schneller gegründet werden als eine GmbH, die zusätzliche rechtliche Schritte erfordert.
Faktoren wie die Erstellung eines Businessplans, die Wahl der Rechtsform und die Finanzierung beeinflussen die Dauer erheblich. Planen Sie ausreichend Zeit für die Erfüllung behördlicher Anforderungen und die Beantragung notwendiger Genehmigungen ein, um Verzögerungen zu vermeiden und einen reibungslosen Start zu gewährleisten.
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