Sind ITler:innen Freiberufler:innen?

IT-Fachkräfte können als Freiberufler:innen gelten, wenn ihre Tätigkeit den in § 18 EStG aufgeführten freien Berufen ähnlich ist, etwa als Softwareentwickler:in oder IT-Berater:in. Allerdings ist dies im Einzelfall zu prüfen, da IT-Dienstleistungen nicht pauschal zu den Katalogberufen zählen.

Wie viel verdient ein selbstständiger Informatiker?

Ein selbstständiger Informatiker kann im Durchschnitt ein Nettoeinkommen von etwa 4.700 € pro Monat erwarten, nachdem alle Betriebskosten abgezogen wurden. Die tatsächlichen Einnahmen können jedoch je nach Spezialisierung, Erfahrung, Standort und Auftragslage schwanken.

Kann man alleine eine Firma gründen?

Ja, Sie können durchaus alleine eine Firma gründen, entweder als Einzelunternehmer:in oder als alleinige:r Gesellschafter:in einer Kapitalgesellschaft wie einer UG oder GmbH. In beiden Fällen tragen Sie die volle unternehmerische Verantwortung.

Welche Steuern bezahlt ein Freiberufler?

Freiberufler:innen in Deutschland sind in der Regel zur Zahlung von Einkommensteuer und Umsatzsteuer verpflichtet. Die Einkommensteuer bemisst sich nach dem erzielten Gewinn, welcher über eine Einnahmenüberschussrechnung ermittelt wird. Bei der Umsatzsteuer kommt es auf die generierten Umsätze an. Lagen diese im vorherigen Jahr unter 22.000 € und im aktuellen unter 50.000 €, können Sie die Kleinunternehmerregelung in Anspruch nehmen und sich so von der Umsatzsteuer befreien lassen.

Wesentliche Punkte Mögliche IT-Dienstleistungen Anforderungen IT-Firma gründen in 5 Schritten Die passende Rechtsform Kosten Steuern

Inhalt

IT-Firma gründen: Anforderungen und Gründungsschritte 2024

6 Min.

17. Juni 2024

Von Philip Zimmermann

Im digitalen Zeitalter bietet die Gründung einer IT-Firma immense Chancen. Doch der Schritt in die Selbstständigkeit ist mit Herausforderungen verbunden.

In diesem Artikel leiten wir Sie durch die essenziellen Anforderungen und Gründungsschritte, die Sie auf dem Weg zu Ihrer eigenen IT-Firma im Jahr 2024 beachten sollten. Von der Wahl der richtigen Dienstleistungen über die notwendigen Qualifikationen bis hin zu rechtlichen Aspekten – wir sorgen dafür, dass Sie gut vorbereitet sind, um Ihre Geschäftsidee erfolgreich umzusetzen.

Wesentliche Punkte

IT-Dienstleistungen wie Softwareentwicklung, Cloud-Services, IT-Support und Cybersecurity können Sie in Ihrer eigenen IT-Firma anbieten.

Für die Gründung benötigen Sie tiefgreifendes technisches Wissen, unternehmerische Kompetenzen und Branchenerfahrung.

Gründen Sie Ihre IT-Firma in fünf Schritten: Finden Sie Ihre Positionierung, erstellen Sie einen Businessplan, führen Sie eine Marktanalyse durch, melden Sie Ihr Gewerbe an und eröffnen Sie ein Geschäftskonto.

Wählen Sie eine Rechtsform, die zu Ihren Zielen passt, wie etwa eine Einzelunternehmung, eine GmbH oder eine UG.

Die Gründungskosten variieren je nach Rechtsform, Büroausstattung und Marketing, berücksichtigen Sie alle anfallenden Posten in Ihrer Finanzplanung.

Als IT-Firma zahlen Sie Steuern wie Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer und Umsatzsteuer, deren Höhe sich nach verschiedenen Faktoren richtet.

Mit Qonto können sie direkt von Anfang an das passende Geschäftskonto eröffnen und sind für effektives Finanzmanagement optimal aufgestellt.

Welche IT-Dienstleistungen kann man anbieten?

Wenn Sie eine IT-Firma gründen möchten, stehen Ihnen zahlreiche Möglichkeiten offen, sich im Markt zu positionieren. Abhängig von Ihren Fachkenntnissen, Erfahrungen und Interessen können Sie eine breite Palette an IT-Dienstleistungen anbieten, die von der Softwareentwicklung bis hin zum IT-Support reichen.

Zu den gängigen IT-Dienstleistungen zählen:

Softwareentwicklung
IT-Beratung
Cloud-Services
IT-Support und Wartung
Netzwerkmanagement
Datenanalyse und Business Intelligence
Cybersecurity

Was braucht man, um eine IT Firma zu eröffnen?

Um eine IT-Firma zu gründen, sind sowohl persönliche als auch fachliche Qualifikationen entscheidend. Diese bilden das Fundament, auf dem Sie Ihr Unternehmen aufbauen und entwickeln.

Hier sind die wesentlichen Voraussetzungen, die Sie erfüllen sollten:

Technisches Fachwissen: Umfassende Kenntnisse in den Bereichen, in denen Ihre Firma Dienstleistungen anbieten soll.

Unternehmerische Fähigkeiten: Grundverständnis für Geschäftsprozesse, Finanzmanagement und Marketing.

Branchenerfahrung: Praktische Erfahrungen in der IT-Branche, die Verständnis für Marktbedürfnisse und Kundenanforderungen bieten.

Netzwerkfähigkeiten: Aufbau und Pflege von Beziehungen zu Kund:innen, Lieferant:innen und Partner:innen.

Problemlösungskompetenz: Fähigkeit, Herausforderungen kreativ und effizient zu bewältigen.

Kommunikationsstärke: Klare Vermittlung komplexer Sachverhalte an Nicht-Expert:innen.

Führungskompetenz: Motivation und Leitung eines Teams sowie Delegieren von Aufgaben.

Bereitschaft zum lebenslangen Lernen: IT ist ein schnelllebiges Feld, kontinuierliche Weiterbildung ist unabdingbar.

Rechtliches und steuerliches Grundwissen: Verständnis für rechtliche Rahmenbedingungen und steuerliche Pflichten einer Firmengründung.

IT-Firma gründen in 5 Schritten

Die Gründung einer IT-Firma ist ein aufregender Schritt, der sorgfältige Planung und strategische Entscheidungen erfordert. In nur fünf Schritten können Sie den Grundstein für Ihr technologisches Unternehmen legen und Ihre Vision Wirklichkeit werden lassen:

Positionierung finden
Marktanalyse durchführen
Businessplan erstellen
Gewerbe anmelden
Geschäftskonto eröffnen

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1. Positionierung finden

Ihr erster Schritt ist, eine Nische zu finden, in der Sie sich mit Ihrer IT-Firma positionieren möchten. Überlegen Sie, welche speziellen IT-Dienstleistungen Sie anbieten und welchen Mehrwert Sie Ihren Kundinnen und Kunden bringen können.

Untersuchen Sie die Wettbewerbslandschaft durch eine fundierte Wettbewerbsanalyse und identifizieren Sie, was Ihr Angebot einzigartig macht. Ihre Positionierung wird die Basis für Ihre Marke und Ihr Marketing sein und sollte Ihre Fachkenntnisse und Leidenschaft widerspiegeln.

2. Marktanalyse durchführen

Verstehen Sie den Markt, den Sie betreten möchten. Eine umfassende Marktanalyse gibt Ihnen Einblick in:

die Nachfrage nach IT-Dienstleistungen,
das Verhalten Ihrer Zielkundschaft,
die Strategien Ihrer Konkurrenz.

Berücksichtigen Sie Trends und zukünftige Entwicklungen im IT-Bereich, um sicherzustellen, dass Ihr Unternehmen zukunftsfähig ist. Diese Analyse wird Ihnen helfen, informierte Entscheidungen zu treffen und Ihre Positionierung zu schärfen.

3. Businessplan erstellen

Ein durchdachter Businessplan ist Ihr Fahrplan zum Erfolg. Er sollte eine klare Beschreibung Ihres Geschäftsmodells, Ihrer Dienstleistungen, Zielgruppen und Finanzierungsstrategie enthalten. Die essenziellen Bestandteile sind also:

SWOT-Analyse
Finanzplan
Finanzierungsplan
Ergebnisse der Marktanalyse
Ergebnisse der Wettbewerbsanalyse

Setzen Sie realistische Ziele und planen Sie, wie Sie Einnahmen generieren werden. Ihr Businessplan hilft Ihnen nicht nur dabei, Ihre Geschäftsstrategie zu strukturieren, sondern ist auch entscheidend, wenn es um die Gewinnung von Investor:innen oder Partner:innen geht.

4. Gewerbe anmelden

Die Anmeldung Ihres Gewerbes ist ein bürokratischer, aber notwendiger Schritt. Je nachdem, welche Rechtsform Sie wählen, müssen Sie unterschiedliche Anmeldungen vornehmen. In der Regel benötigen Sie dafür Ihren Personalausweis und gegebenenfalls weitere Unterlagen, wie einen Businessplan oder Nachweise Ihrer Qualifikationen.

Informieren Sie sich genau über die erforderlichen Schritte bei Ihrem lokalen Gewerbeamt. In der Regel fällt hierfür eine Gebühr von 20 bis 60 € an.

5. Geschäftskonto eröffnen

Die Eröffnung eines Geschäftskontos ist essenziell für die finanzielle Organisation Ihres Unternehmens. Es trennt Ihre geschäftlichen Transaktionen von Ihren privaten und erleichtert das Finanzmanagement und die Buchhaltung.

Wählen Sie eine Bank, die Ihren Bedürfnissen entspricht, und achten Sie auf die Gebühren und Dienstleistungen, die mit dem Konto verbunden sind.

Qonto bietet Ihnen beispielsweise ein digitales Firmenkonto, das über die folgenden Funktionalitäten verfügt:

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Welche Rechtsform eignet sich für eine IT-Firma?

Die Rechtsform einer IT-Firma sollte auf das Wachstumspotenzial, die Haftungsverhältnisse und die Finanzierungsstruktur abgestimmt sein. Speziell im IT-Sektor sind Flexibilität und die Möglichkeit zur schnellen Skalierung oft entscheidend.

Hierbei ist auch die Repräsentation nach außen nicht zu unterschätzen – gerade bei der Akquise von Kund:innen und Investor:innen kann die Unternehmensform Vertrauen schaffen.

Rechtsform	Vorteile	Nachteile
Einzelunternehmen	Einfache Gründung Volle Kontrolle	Unbeschränkte Haftung Begrenzte Kapitalbeschaffung
GbR	Einfache Gründung Für Partnerschaften geeignet	Unbeschränkte, gesamtschuldnerische Haftung
UG	Geringes Stammkapital Beschränkte Haftung	Kapitalrücklagenpflicht Eingeschränkte Außenwirkung
GmbH	Beschränkte Haftung Professionelles Image	Höheres Stammkapital Mehr Formalitäten
AG	Kapitalbeschaffung über Aktienmarkt Prestige	Hoher Gründungsaufwand Strenge Regulierungen

Wie viel kostet es, eine eigene Firma zu gründen?

Die Gründungskosten einer IT-Firma setzen sich aus mehreren Posten zusammen, darunter Anmeldegebühren, Kapitalbedarf, Beratungskosten und administrative Aufwendungen. Im Folgenden finden Sie eine Auflistung der Kosten für eine erste Finanzplanung.

Kostenart	Beschreibung
Rechtsformabhängige Kosten	Einzelunternehmen & GbR: Oft nur geringe Kosten für die Gewerbeanmeldung (20-60 €). UG: Mindestens 1 € Stammkapital, Notarkosten und Handelsregistergebühren können bis zu einigen hundert Euro betragen. GmbH: Mindestens 25.000 € Stammkapital (davon mindestens 12.500 € einzahlbar), zuzüglich Notar- und Handelsregistergebühren, insgesamt oft über 1.000 €. AG: Mindestens 50.000 € Grundkapital, plus Notar- und Handelsregistergebühren, Gründungskosten können mehrere Tausend Euro betragen.
Beratungskosten	Wirtschaftsberater:innen, Steuerberatung oder Anwaltsleistungen können einige hundert bis tausend Euro kosten.
Büro- und Einrichtungskosten	Abhängig von der Notwendigkeit eines physischen Büros und der erforderlichen Ausstattung.
Marketing und Webseite	Kosten für Corporate Design, Webseite und erste Marketingmaßnahmen können ebenfalls von einigen hundert bis zu mehreren tausend Euro reichen.
Betriebsmittel	Budget für laufende Kosten, bis das Unternehmen Gewinne erzielt.
Versicherungen und Beiträge	Berufshaftpflicht, Geschäftsinhaltsversicherung, Beiträge zur Industrie- und Handelskammer oder zu Berufsverbänden.
Weitere Gebühren	Für spezielle Lizenzen, Patente oder Software je nach Geschäftsmodell.

Welches Gewerbe ist IT?

Im Bereich der Informationstechnologie können diverse Gewerbe angemeldet werden. Dazu zählen beispielsweise IT-Dienstleistungen wie Softwareentwicklung, Netzwerkmanagement oder IT-Beratung, die als freie Gewerbe klassifiziert sind und entsprechend angemeldet werden müssen.

Welche Steuern muss eine IT-Firma zahlen?

Eine IT-Firma muss, wie fast jedes Unternehmen in Deutschland, verschiedene Arten von Steuern entrichten. Diese basieren auf dem Geschäftserfolg und der gewählten Rechtsform. Im Folgenden finden Sie die relevanten Steuerarten, die für eine IT-Firma typischerweise anfallen:

Körperschaftsteuer: Derzeit 15 % auf den Gewinn von Kapitalgesellschaften.

Gewerbesteuer: Der Hebesatz variiert je nach Gemeinde, im Durchschnitt etwa 14 % bis 17 % des Gewerbeertrags, abhängig vom Freibetrag und der Messzahl.

Umsatzsteuer: Regelsteuersatz von 19 % auf die meisten Dienstleistungen und Produkte; reduzierter Steuersatz von 7 % in bestimmten Fällen.

Lohnsteuer: Abhängig vom Einkommen der Beschäftigten; der Arbeitgeber führt die Lohnsteuer direkt ans Finanzamt ab.

Kapitalertragsteuer: 25 % auf Gewinnausschüttungen.

Solidaritätszuschlag: 5,5 % der Körperschaft- und Kapitalertragsteuer.

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Häufige Fragen zum Thema IT-Firma gründen

AUTOR:IN

Philip Zimmermann

Philip ist SEO Content Manager bei Qonto Deutschland. Sein Ziel ist es, die Finanzwelt sowohl für Gründer:innen als auch erfahrene Unternehmer:innen zugänglicher zu gestalten.

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