Der Aufbau einer Investmentfirma ist ein ambitioniertes Vorhaben, das fundiertes Fachwissen, strategische Planung und nicht zuletzt ein angemessenes Startkapital erfordert.
In diesem Artikel führen wir Sie durch den Prozess der Gründung einer Investmentfirma, von den ersten Überlegungen bis hin zu den rechtlichen Anforderungen und den damit verbundenen Kosten.
Eine Investmentfirma beschäftigt sich damit, Kapital von Anleger:innen zu sammeln, um es anschließend in verschiedene Wertpapiere wie Aktien, Anleihen oder Immobilien zu investieren. Ihr Ziel ist es, durch diese Investitionen Gewinne zu erzielen und das Vermögen ihrer Kund:innen zu mehren.
Sie bieten Expertise und Zugang zu Märkten, die für Einzelpersonen schwer zugänglich sein könnten, und verwalten die Investments professionell, um Risiken zu minimieren und Renditen zu maximieren.
Kurz gesagt, eine Investmentfirma agiert als Mittler zwischen Anleger:innen, die ihr Geld vermehren möchten, und den Finanzmärkten.
Grundsätzlich kann jeder einen Fond gründen, vorausgesetzt, er erfüllt bestimmte Voraussetzungen. Es geht nicht nur um die finanziellen Mittel, sondern auch um das Wissen und die Erfahrung im Investmentbereich.
Voraussetzungen für eine Investmentfirma sind etwa:
Wer darf Investmentfonds auflegen?
Investmentfonds dürfen von lizenzierten Kapitalverwaltungsgesellschaften, Banken oder anderen finanziellen Institutionen, die die regulatorischen Anforderungen erfüllen, aufgelegt werden.
Die Gründung einer eigenen Vermögensverwaltung erfordert sorgfältige Planung und eine strategische Herangehensweise. Angefangen von der passenden Positionierung über die Wahl der richtigen Unternehmensform bis hin zur Aufstellung eines Teams – in nur neun Schritten legen Sie die Grundsteine für Ihre Investmentfirma.
Bevor Sie in die praktischen Aspekte der Gründung Ihrer Vermögensverwaltung einsteigen, ist es wichtig, Ihre Positionierung am Markt zu finden. Definieren Sie:
Eine klare Positionierung hilft Ihnen, Ihre Marketing- und Vertriebsstrategien effektiver zu gestalten und sicherzustellen, dass Ihr Angebot auf die Bedürfnisse Ihrer Zielkund:innen zugeschnitten ist. Überlegen Sie, ob Sie sich auf bestimmte Anlageklassen, wie Aktien oder Immobilien, spezialisieren oder ob Sie einen umfassenderen Ansatz verfolgen möchten.
Ein detaillierter Businessplan ist das Herzstück Ihrer Vermögensverwaltung. Er sollte besonders die folgenden Bestandteile haben:
Ein gut durchdachter Businessplan dient nicht nur als Leitfaden für den Aufbau Ihres Unternehmens, sondern auch als entscheidendes Werkzeug, um Investor:innen oder Kreditgebende zu überzeugen. Nehmen Sie sich Zeit, um alle Aspekte Ihres Geschäfts sorgfältig zu analysieren und realistische Prognosen zu erstellen.
Die Wahl der richtigen Rechtsform ist entscheidend für die Struktur und den rechtlichen Rahmen Ihres Unternehmens. Jede Unternehmensform hat spezifische Vor- und Nachteile in Bezug auf Haftung, Steuerpflichten und den administrativen Aufwand.
Beliebte Optionen für Vermögensverwaltungen sind die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) oder die Aktiengesellschaft (AG).
Lassen Sie sich von einer Rechtsanwalts- oder Steuerkanzlei beraten, um die optimale Rechtsform für Ihre spezifischen Bedürfnisse und Ziele zu wählen.
| Rechtsform | Vorteile | Nachteile |
|---|---|---|
Einfache Gründung und geringer bürokratischer Aufwand Direkte Kontrolle über alle Geschäftsentscheidungen Keine doppelte Besteuerung |
Unbeschränkte persönliche Haftung des Unternehmers Schwierigkeiten bei der Kapitalbeschaffung Eingeschränkte Wachstums- und Expansionsmöglichkeiten |
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Beschränkte Haftung der Gesellschafter:innen Professionalität und Glaubwürdigkeit gegenüber Geschäftspartner:innen und Investor:innen Flexibilität in der Unternehmensführung |
Gründungsaufwand und Kosten Pflicht zur Offenlegung von Jahresabschlüssen Gewinnbesteuerung auf Gesellschafts- und Gesellschafterebene |
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Möglichkeit, Kapital durch Aktienverkauf zu erhöhen Beschränkte Haftung der Aktionär:innen Hohe Anerkennung und Prestige |
Hoher Gründungsaufwand und laufende Kosten Komplexe Strukturen und strenge Regulierung Pflicht zur Veröffentlichung umfangreicher Unternehmensdaten |
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Kombination aus persönlich haftender Gesellschafterin (Komplementärin) und Aktionär:innen (Kommanditist:innen) ermöglicht flexibles Management Kapitalbeschaffung durch Aktien |
Komplexität in der Struktur und Führung Persönliche Haftung der Komplementär:innen Aufwendige Gründungs- und Verwaltungsprozesse |
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Geeignet für freiberufliche Dienstleistungen im Finanzsektor Beschränkte Haftung für berufsfremde Schulden möglich Flexibilität in der internen Organisation |
Nur für Angehörige freier Berufe zulässig Komplexität bei der Haftungsregelung Eingeschränkte Möglichkeiten der Kapitalbeschaffung |
Weitere Ressourcen zur Gründung einiger dieser Rechtsformen finden Sie ebenfalls bei Qonto.
Sobald Sie Ihre Rechtsform gewählt haben, ist es an der Zeit, ein Geschäftskonto zu eröffnen. Ein separates Konto für Ihr Unternehmen erleichtert die Verwaltung Ihrer Finanzen, verbessert die Transparenz und professionalisiert Ihre Geschäftsabwicklungen.
Wählen Sie eine Bank oder einen Finanzdienstleister, die auf die Bedürfnisse von Unternehmen zugeschnitten ist und vorzugsweise Dienstleistungen anbietet, die fürs Vermögensverwaltungen nützlich sind, wie z.B. Online Banking, Kreditmöglichkeiten und individuelle Beratung.
Überprüfen Sie die wichtigen Kriterien bei der Auswahl Ihres Kontos, um nachhaltige Zufriedenheit zu gewährleisten.
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Die Anmeldung Ihres Gewerbes ist ein formaler Schritt, um Ihre Vermögensverwaltung offiziell zu machen. Die spezifischen Anforderungen können je nach Standort variieren, umfassen in der Regel jedoch:
Die Gewerbeanmeldung kostet in der Regel zwischen 20 und 60 €.
Für bestimmte Rechtsformen, wie die GmbH oder AG, ist ein Eintrag ins Handelsregister erforderlich. Der Handelsregistereintrag verleiht Ihrem Unternehmen eine offizielle Rechtspersönlichkeit und ist öffentlich einsehbar.
Die Eintragung erfordert die Einreichung von Dokumenten wie dem Gesellschaftsvertrag und kann zusätzliche Gebühren mit sich bringen.
Dieser Schritt ist entscheidend, um Ihre Vermögensverwaltung rechtlich abzusichern.
Gründen Sie Ihr Unternehmen in nur 72 Stunden und erhalten Sie Unterstützung bei rechtlichen und steuerlichen Fragen von unseren Partnern, z. B. Recht24/7.
Informieren Sie das Finanzamt über die Gründung Ihres Unternehmens. Dies ist erforderlich, um eine Steuernummer zu erhalten und steuerliche Pflichten, wie die Umsatzsteuervoranmeldung, erfüllen zu können.
Ihre steuerlichen Verpflichtungen hängen von der Rechtsform und der Größe Ihres Unternehmens ab.
Die Sicherung der notwendigen Finanzierung ist entscheidend für den Start und das Wachstum Ihrer Vermögensverwaltung. Dafür sollten Sie Ihren Kapitalbedarf berechnen und verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten prüfen, wie etwa:
Sichern Sie sich die Finanzierung, die ideal zu den Ansprüchen Ihres Unternehmens passt – zentral und übersichtlich direkt in der Qonto App.
Ein qualifiziertes und engagiertes Team ist das Rückgrat Ihrer Vermögensverwaltung. Stellen Sie Mitarbeitende ein, die Expertise in den Bereichen Finanzanalyse, Kundenbetreuung und Risikomanagement mitbringen.
Ein starkes Team erhöht nicht nur die Leistungsfähigkeit Ihres Unternehmens, sondern trägt auch dazu bei, das Vertrauen Ihrer Kund:innen zu gewinnen und zu erhalten.
Für einen kleinen, privat verwalteten Fond könnten Sie mit initialen Kosten für die Gründung, rechtliche Beratung und die Einhaltung von Vorschriften im Bereich von 100.000 bis 200.000 € rechnen.
Umfangreichere Projekte, insbesondere solche, die eine breite Palette von Investitionen und eine internationale Ausrichtung anstreben, erfordern entsprechend höhere Beträge.
Bedenken Sie, dass darüber hinaus ausreichend Kapital vorhanden sein muss, um die Investitionsziele des Fonds zu erfüllen und die laufenden Betriebskosten zu decken.
Generell kann die benötigte Summe, um einen Fond zu gründen, jedoch stark variiert und von einigen hunderttausend bis zu mehreren Millionen Euro reichen. Entscheidend sind dabei die Art des Fonds, die Zielmärkte und die regulatorischen Anforderungen.
Eine Investmentfirma ist verschiedenen Steuern unterworfen, darunter Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer und Kapitalertragsteuer. Die genaue Steuerlast hängt von der Struktur der Firma und den getätigten Investments ab.
Zudem unterliegen Erträge aus Wertpapieren oft einer Abgeltungssteuer, die direkt an der Quelle einbehalten wird.
Investmentfirmen sind in der Regel von der Umsatzsteuer auf Kernleistungen wie Fondsverwaltung und Anlageberatung befreit, da diese als Finanzdienstleistungen gelten. Bestimmte Dienstleistungen oder Produkte können jedoch unter Umständen umsatzsteuerpflichtig sein, abhängig von der Art der erbrachten Leistung.
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Eine eigene Investmentfirma zu gründen bietet Ihnen die Freiheit, Investmententscheidungen zu treffen und direkt vom Erfolg Ihrer Anlagen zu profitieren. Jedoch erfordert es auch ein tiefes Verständnis des Marktes und birgt finanzielle Risiken.
| Vorteile | Nachteile |
|---|---|
Direkte Kontrolle über Investmentstrategien und Entscheidungen. |
Hohe finanzielle Risiken, insbesondere in volatilen Märkten. |
Potenziell hohe Renditen durch gezielte Anlageentscheidungen. |
Komplexes Verständnis des Marktes und der Finanzinstrumente notwendig. |
Flexibilität bei der Auswahl von Investitionsobjekten. |
Zeit- und Kapitalaufwand für Gründung und Verwaltung. |
Möglichkeit, ein spezialisiertes Anlageportfolio zu entwickeln. |
Regulatorische Herausforderungen und Compliance-Anforderungen. |
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