Junge Unternehmen brauchen sowohl während der Unternehmensgründung als auch während der Wachstums- beziehungsweise Skalierungsphase ausreichend Kapital. Unabhängig davon, ob es sich um Startkapital oder Wachstums- beziehungsweise Skalierungskapital handelt, stehen den Unternehmensgründer:innen unterschiedliche Finanzierungsformen zur Verfügung:
Finanzierungsformen: Wachstum, ohne das Unternehmen an InvestorInnen zu verkaufen

Finanzierungsformen mit Eigenkapital: Worum handelt es sich bei einer Eigenkapitalfinanzierung?
Bei einer Eigenkapitalfinanzierung müssen weder Rückzahlungen geleistet werden noch Zinsen gezahlt werden. Stattdessen erhalten die Kapitalgebenden Anteile am Unternehmen. Für das Unternehmen, welches sich für diese Art der Finanzierung entscheidet, bedeutet das Heranziehen von Investor:, dass auch andere ein berechtigtes Interesse am Unternehmenserfolg haben.
Arten von Eigenkapitalfinanzierungen
1. FFF – Fools, Family, Friends, auch “Love Money” genannt
1. FFF – Fools, Family, Friends, auch “Love Money” genannt
Eine Finanzierung aus dem Familien- oder Freundeskreis scheint oftmals der einfachste Weg, da Familie und Freund:innen das Unternehmen bereits kennen und Vertrauen in die Geschäftsidee sowie in den Gründer oder die Gründerin haben. Basierend auf der engen Verbundenheit lassen sich hier gute Konditionen bei niedrigen Bonitätsanforderungen verhandeln. Gleichzeitig birgt die enge Beziehung zwischen Gründenden und Kapitalgebenden jedoch das Risiko von Auseinandersetzungen.
2. Angel-InvestorInnen
2. Angel-InvestorInnen
Angel-Investor:innen sind Gruppen oder Einzelpersonen, die ihr Geld in kleine Unternehmen während der Gründung oder Wachstumsphase investieren. Da Angel-Investor:innen häufig mehr Interesse am Wachstum des Unternehmens als an dem, aus ihrem Investment resultierenden Gewinn haben, sind sie häufig beratend tätig und unterstützen das junge Unternehmen mit wichtigen Geschäftskontakten. Überdies sind die Konditionen für diese Art Finanzierung meist einfacher zu erfüllen als bei anderen Eigenkapitalfinanzierungen.
3. Venture Capital Fonds
3. Venture Capital Fonds
Venture Capital Fonds investieren in junge, schnell wachsende Unternehmen mit großem Potenzial. Das Investment kann sowohl in der sogenannten Seed-Phase oder aber auch zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Venture Capital Fonds sind Risikokapitalgebende, weshalb ihren Investitionen strenge Konditionen zugrunde liegen. Aufgrund der hohen Anforderungen ist jungen Unternehmen eine Finanzierung über Venture Capital Fonds oftmals nicht zugänglich.
Vor- und Nachteile der Eigenkapitalfinanzierung
Vorteile der Eigenkapitalfinanzierung
Vorteile der Eigenkapitalfinanzierung
- Gegebenenfalls geringere Anforderungen als bei einem Kreditantrag
- Die Investition muss nicht zurückgezahlt werden
- Die Investor:innen haben einen langen Anlagehorizont und erwarten häufig keinen schnellen Return on Investment (ROI)
Nachteile der Eigenkapitalfinanzierung
Nachteile der Eigenkapitalfinanzierung
- Die Renditen, die an Investor:innen gezahlt werden, können häufig höher ausfallen als die Rückzahlungen bei Bankkrediten
- Die Investor:innen erhalten Anteile am Unternehmen
- Die Investor:innen haben ein geschäftliches Mitbestimmungsrecht und können oftmals sogar bei wichtigen Entscheidungen mitwirken
Finanzierungsformen mit Fremdkapital: Worum handelt es sich bei einer Fremdfinanzierung?
Wer Kapital mittels Fremdfinanzierung ins Unternehmen holt, leiht sich Geld bei einem externen Unternehmen. Innerhalb eines festgelegten Zeitraums muss anschließend das Geld inklusive Zinsen in Raten zurückgezahlt werden. Die Unternehmensanteile verbleiben dabei vollständig im Unternehmen. Kreditgebende haben kein Mitspracherecht bei Geschäftsentscheidungen und erhalten keine Gewinnbeteiligung. Der Schuldbetrag umfasst lediglich den Darlehensbetrag, Zinsen und eventuelle Bearbeitungsgebühren. Meist wird das Darlehen in einer vorher festgelegten monatlichen Rate über einen festgelegten Zeitraum hinweg zurückgezahlt.
Arten der Fremdfinanzierung
1. Darlehen der privaten Hausbank
1. Darlehen der privaten Hausbank
Wer eine Fremdfinanzierung benötigt, denkt häufig zunächst an ein Darlehen der privaten Hausbank. Banken verlangen jedoch häufig Sicherheiten oder mindestens zwei erfolgreiche Jahresbilanzen – gerade für Jungunternehmer und Jungunternehmerinnen oftmals eine große Schwierigkeit. Als junges Unternehmen wird man deshalb häufig als “risikoreich” eingestuft, was nicht selten zu einer direkten Ablehnung oder schlechten Kreditkonditionen führt.
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2. Betriebsmittelkredit
2. Betriebsmittelkredit
Wer kurzfristig Kapital für den täglichen Geschäftsbetrieb benötigt, kann auch auf einen Betriebsmittelkredit zurückgreifen. Diese Fremdfinanzierungsoption eignet sich besonders für Unternehmen, mit saisonalen Verkaufshöhepunkten, die in wenigen Auftrags-intensiven Monaten Cashflow benötigen. Erreicht der Umsatz eines Unternehmens seinen Höhepunkt, kann der Betriebsmittelkredit umgehend zurückgezahlt werden.
3. Leasing von Ausrüstung
3. Leasing von Ausrüstung
Grundsätzlich funktioniert das Ausrüstungsleasing ähnlich wie ein klassischer Kredit. Er wird allerdings explizit zur Finanzierung von Geschäftsausrüstung verwendet. Die Unternehmer:innen zahlen dabei über einen bestimmten Zeitraum eine festgelegte monatliche Rate – wobei die Leasingraten erheblich günstiger sind als der Betrag, den es kosten würde, die vollständige Ausrüstung zu kaufen. In der Regel hat der Kreditnehmer oder die Kreditnehmerin zudem zu Ende des Leasingvertrags die Möglichkeit, die Ausrüstung zu abzulösen.
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Vor- und Nachteile der Fremdfinanzierung
Vorteile der Fremdfinanzierung:
Vorteile der Fremdfinanzierung:
- Kreditgebende haben kein Mitspracherecht bei Geschäftsentscheidungen
- Alle Anteile bleiben bei den Inhaber:innen
- Nach Rückzahlungen des gesamten Darlehens gibt es keine Verpflichtungen mehr gegenüber Kreditgeber:innen
- Die Darlehenszinsen sind häufig steuerlich absetzbar
- Die Darlehen können kurz- oder langfristig angelegt werden
- Die Rückzahlungen sind in Regelmäßigkeit und Höhe planbar
Nachteile der Fremdfinanzierung:
Nachteile der Fremdfinanzierung:
- Das Darlehen muss innerhalb einer bestimmten Frist zurückgezahlt werden
- Die Anforderungen und Sicherheiten sind für junge Unternehmen oftmals schwer zu erbringen
- Bei Betriebsmittelkrediten sowie dem Ausrüstungsleasing gibt es inhaltliche Beschränkungen, wofür das Geld eingesetzt werden kann
Finanzierungsformen: Eigen- vs. Fremdkapitalfinanzierung
Grundsätzlich lässt sich nicht zwischen guten oder schlechten Finanzierungsoption unterscheiden. Abhängig vom Unternehmen kann die eine oder andere Methode die ideale Finanzierungslösung sein. Häufig haben allerdings Gründer:innen sowie junge (Online-)Unternehmer:innen Schwierigkeiten eine Eigenkapitalfinanzierung zu erhalten, weshalb ein Darlehen oftmals die einzige Option darstellt. Etablierten Unternehmen steht dagegen eine größere Auswahl an Finanzierungsformen zur Verfügung.
Kreditgeber:innen sowie Investor:innen stellen bei der Bereitstellung von Kapital meist das Risiko mit dem möglichen Ertrag gegenüber. Muss ein junges Unternehmen Insolvenz anmelden, haben die Inhaber:innen von Fremdkapital Vorrang vor den Anteilseigner:innen, wenn es um die Geldverteilung geht.
Um die Nachteile beider Arten von Finanzierung zu verringern, kann auch auf eine Mischung aus Fremd- und Eigenkapitalfinanzierung zurückgegriffen werden. Wer beide Optionen nutzt, verringert die Höhe der Schulden bei externen Kreditgebenden sowie der Unternehmensanteile, die an Investor:innen abgetreten werden müssen.
Weitere Finanzierungsformen
Da die beiden klassischen Finanzierungsoptionen, Eigenkapital sowie Fremdfinanzierung, gerade für junge (Online-)Unternehmen nur wenige Optionen bieten, haben sich in den letzten Jahren weitere Finanzierungsformen etabliert.
1. Öffentliche Förderungen in Form von Zuschüssen
Öffentliche Förderungen in Form von Zuschüssen sind staatliche Finanzierungen, die nicht zurückgezahlt werden müssen. Die Verfügbarkeit solcher Zuschüsse ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen – sie werden von öffentlicher Seite genutzt, um bestimmte Nischen zu fördern. Eine Finanzierung über öffentliche Förderungen wirkt nicht verwässernd, d.h. die von den Gründer:innen gehaltenen Anteile am Unternehmen werden durch die Finanzierung nicht verringert. Die Anforderungen, welche zu erfüllen sind sowie der formale Aufwand sie zu erhalten, ist jedoch meist sehr hoch.
2. Crowdfunding
Wer eine überdurchschnittlich innovative aber dennoch mehrheitsfähige Geschäftsidee realisieren will, kann eine Finanzierung auch mittels Crowdfunding-Kampagne sicherstellen. Alle, die von dieser – oftmals aufwendig auf der Crowdfunding Plattform dargestellten – Idee überzeugt sind, können das Projekt finanziell unterstützen. Wird im Rahmen dieser Unterstützung die vom Gründer-Team zuvor festgelegte Grenze überschritten, gilt das Crowdfunding als erfolgreich. Wird sie unterschritten erfolgt keinerlei Geldfluss von der Crowd ins Unternehmen. Auch wenn diese Art von Finanzierung nur wenige bürokratische Hürden mit sich bringt, so bedarf sie einiger Vorbereitung und aufwendigem Marketing. Zudem bleibt bis zuletzt offen, ob sich der Aufwand gelohnt hat oder nicht.
3. Warenfinanzierungen und alternative Finanzierungsformen
Im Rahmen einer Warenfinanzierung werden Waren vom Einkauf bis zum Verkauf finanziert. Finetrading, Lieferantenkredite sowie Lagerfinanzierungen sind alles Finanzierungsformen, welche es ermöglichen Waren zu finanzieren. Neben der klassischen Warenfinanzierung, bei der die Waren als Sicherheit für die Finanzierung herangezogen werden, ist es auch möglich andere Sicherheiten, wie zukünftigen Cashflow oder bestehende Forderungen als Sicherheiten zu nutzen.
Bei der Wahl der Finanzierung sollte dabei folgendes beachtet werden: Während beim Finetrading – der bekanntesten, jedoch nicht der einzigen Art der Warenfinanzierung – bankenunabhängige externe Unternehmen als Zwischenhändler zwischen den Lieferanten und Unternehmen auftreten, erfolgt bei sogenannten warenbesicherten Darlehen, kein Eingriff in die Beziehung zwischen Hersteller und Unternehmen. Da die Warenbesicherung häufig als einzige Sicherheit ausreicht, ist ein Warenkredit im Sinne eines warenbesicherten Darlehens für junge (Online-)Unternehmer:innen oftmals der einfachste Weg zur Finanzierung von Betriebskapital, um einen kurzfristigen (bis neun Monate) Liquiditätsbedarf zu decken.
Kreditgebende erhalten dabei keine Anteile am Unternehmen. Zudem sind bei warenbesicherten Darlehen häufig niedrigere Zinssätze als bei anderen Krediten möglich. Neben der Tatsache, dass warenbesicherte Darlehen für junge (Online-)Unternehmen oftmals die attraktivsten Konditionen sowie die notwendige Flexibilität aufweisen, bieten sie einen einfachen Zugang, da der Kreditantrag sowie die Bonitätsprüfung oft einfach online erfolgen.
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