Imbiss eröffnen: Gründung, Kosten und Voraussetzungen

Haben Sie sich jemals beim Biss in einen saftigen Burger oder beim Genuss einer knusprigen Portion Pommes gewünscht, das alles selbst zu kreieren und Ihren kulinarischen Stempel aufzudrücken? Dann könnte die Eröffnung des eigenen Imbisses genau das Richtige für Sie sein.

In diesem Artikel begleiten wir Sie von der ersten Idee bis zur großen Eröffnung. Wir zeigen Ihnen außerdem, welche Fähigkeiten es braucht, um erfolgreich zu sein, welche Kosten anfallen können und wie Sie Ihr Vorhaben finanzieren.

Laut einer Studie von IBISWorld waren 2022 rund 37.628 Imbissbuden offiziell gemeldet, die wiederum 172.530 Menschen beschäftigten und beeindruckende 6 Mrd. € Umsatz erwirtschafteten.

Trotz dieser Zahlen zeigte sich im Zeitraum zwischen 2016 und 2022 eine rückläufige Entwicklung der Imbiss-Gründungen um 0,2 %. Allein die Corona-Pandemie minderte den Branchenumsatz um ganze 17 %.

Generell lässt sich aber sagen, dass ein Imbiss ein erfolgsversprechendes Geschäftsmodell sein kann – wenn Sie einige Voraussetzungen erfüllen und wichtige Gründungsschritte korrekt durchlaufen.

Einen eigenen Imbiss zu eröffnen ist der Traum vieler Menschen, die ihre Leidenschaft für das Kochen unkompliziert und auf direktem Wege mit anderen teilen möchten. Doch bevor das erste Gericht über die Theke geht, sollten Sie einige Voraussetzungen beachten. Diese gliedern sich in persönliche und fachlich-rechtliche Anforderungen.

• Leidenschaft für Essen: Erfolgreiche Imbissbetreiber:innen sollten eine echte Passion für Essen und Kochen haben.

• Kundenorientierung: Es ist wichtig, die Wünsche und Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden zu verstehen und einen guten Service zu bieten.

• Ausdauer und Belastbarkeit: Gerade in der Anfangsphase können lange Arbeitszeiten und stressige Situationen auftreten.

• Teamfähigkeit: Auch wenn der Imbiss klein startet, könnte es nötig werden, Personal einzustellen und effizient mit ihnen zusammenzuarbeiten. Auch ein kompetenter Führungsstil ist dafür unabdingbar.

• Betriebswirtschaftliche Kenntnisse: Um nach der Gründung nachhaltigen Erfolg zu haben, sollten Sie grundlegende unternehmerische Fähigkeiten mitbringen. Dazu gehört bspw. Wissen in den Bereichen Buchhaltung, Steuern und Kalkulation.

• Hygieneschulung: Im Lebensmittelbereich ist die Einhaltung von Hygienevorschriften essentiell. Eine entsprechende Schulung (z.B. nach dem Infektionsschutzgesetz) ist daher oft Pflicht.

• Lebensmittelüberwachung: Der Imbissbetrieb muss bei der zuständigen Lebensmittelüberwachungsbehörde gemeldet werden.

• Konzessionierung: Je nach Art des Imbisses und Ort kann eine Gaststättenkonzession erforderlich sein.

• Gesundheitszeugnis: Viele Kommunen verlangen ein aktuelles Gesundheitszeugnis für Personen, die im Lebensmittelbereich tätig sind.

• Versicherungen: Verschiedene Versicherungen, z.B. Betriebshaftpflicht oder Inhaltsversicherung, sollten abgeschlossen werden, um gegen mögliche Risiken abgesichert zu sein.

Sie erfüllen alle Anforderungen an die Eröffnung eines Imbisses? Dann steht Ihrer Gründung nichts mehr im Wege. Mit unserem Acht-Schritte-Plan durchlaufen Sie den Gründungsprozess so schnell wie möglich, ohne wichtige Aspekte zu vergessen.

1. Geschäftsidee konkretisieren
2. Markt- und Standortanalyse durchführen
3. Business- und Finanzplanung erstellen
4. Geschäftskonto eröffnen
5. Gewerbe anmelden
6. Lieferant:innen und Personal finden
7. Marketingstrategie entwickeln
8. Eröffnung vorbereiten

Jeder erfolgreiche Imbiss startet mit einer überzeugenden Idee. Überlegen Sie:

• Welche Art von Speisen und Getränken möchten Sie anbieten?
• Ist es ein exotisches Konzept oder traditionelle Kost?

Nachdem Sie Ihre Geschäftsidee finden konnten, definieren Sie Ihre Zielgruppe und prüfen Sie, ob es Bedarf für Ihr Angebot gibt. Ein klarer Plan hilft, sich am Markt zu orientieren und eine Nische zu finden.

Nicht jeder Platz eignet sich für einen Imbiss. Suchen Sie nach einem Unternehmensstandort mit hohem Kundenverkehr, wie z.B. in der Nähe von Büros oder Schulen. Berücksichtigen Sie auch die lokale Konkurrenz durch eine umfassende Wettbewerbsanalyse.

Ist der Mietpreis erschwinglich? Gibt es genügend Parkplätze? Diese und andere Faktoren können den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen. Eine fundierte Marktanalyse kann Ihnen bei der Klärung dieser Fragen helfen.

Jeder Imbiss benötigt eine solide Finanzbasis. Ermitteln Sie Ihre Startkosten sowie die monatlichen Betriebskosten. Bedenken Sie auch unerwartete Ausgaben.

Hierbei helfen Ihnen die folgenden Planungsmethoden:

• Businessplan
• Finanzplan
• Finanzierungsplan

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Bevor Sie mit Ihrem Imbiss loslegen, müssen Sie eine Gewerbe anmelden. Besuchen Sie dafür Ihr lokales Gewerbeamt. Dort erhalten Sie auch Informationen zu den gesetzlichen Vorschriften und eventuellen weiteren Genehmigungen.

Ohne zuverlässige Lieferant:innen kann Ihr Imbiss nicht funktionieren. Schließen Sie Verträge ab, die sowohl Qualität als auch Pünktlichkeit sicherstellen.

Wenn Sie Mitarbeiter:innen einstellen, achten Sie auf Fachkompetenz und Motivation. Wie Sie die richtigen Mitarbeiter:innen finden, lernen Sie in unserem Ratgeber.

Ein Imbiss lebt von seinen Gästen. Nutzen Sie soziale Medien, lokale Werbung oder Sonderaktionen, um auf sich aufmerksam zu machen. Überlegen Sie, welche Werbemaßnahmen für Ihre Zielgruppe am effektivsten sind.

Die Eröffnung ist Ihre Visitenkarte. Planen Sie diesen Tag detailliert. Sonderangebote, Werbegeschenke oder besondere Veranstaltungen können helfen, den ersten Kundenansturm zu gewährleisten.

Wenn Sie einen Imbiss eröffnen möchten, gibt es verschiedene Rechtsformen, die in Frage kommen. Die Wahl hängt von Ihren individuellen Vorstellungen, dem Risiko, das Sie eingehen möchten, und dem Kapital ab, das Sie zur Verfügung haben.

Für einen Imbiss sind besonders die folgenden Unternehmensformen sehr beliebt und geeignet:

• Einzelunternehmen
• GmbH
• UG

Als Einzelunternehmen starten Sie schnell und unkompliziert. Sie sind allein für den Betrieb verantwortlich und haften mit Ihrem Privatvermögen.

Möchten Sie das Haftungsrisiko minimieren, könnte eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) passend sein. Hier ist die Haftung auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt, aber die Gründung ist kosten- und zeitintensiver – nicht zuletzt durch das GmbH-Mindestkapital.

Die UG ist eine „Mini-GmbH” und kann mit geringerem Kapital gegründet werden. Die Haftung ist ebenso wie bei der GmbH beschränkt.

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Die Kosten für die Eröffnung eines Imbisses können stark variieren – abhängig von:

• der Größe,
• dem Standort,
• dem Konzept und
• vielen weiteren Faktoren.

Möchten Sie beispielsweise in einer Großstadt eröffnen, sind die Mieten oft höher als in ländlichen Gebieten. Der Ausbau und die Ausstattung des Imbisses, die Beschaffung der benötigten Genehmigungen sowie Marketingmaßnahmen sind weitere Posten, die berücksichtigt werden müssen.

Im Folgenden finden Sie einen beispielhaften Überblick über mögliche Kosten, die Sie im Blick behalten sollten.

Bitte beachten Sie, dass diese Zahlen nur Richtwerte sind. Es ist empfehlenswert, für Ihren individuellen Fall eine detaillierte Kostenplanung durchzuführen und gegebenenfalls Expertenrat einzuholen.

Die Unternehmensfinanzierung eines Imbisses stellt eine der zentralen Herausforderungen bei der Gründung dar. Es gibt verschiedene Optionen, wie Sie das benötigte Kapital aufbringen können. Die passende Finanzierungslösung hängt von Ihrem individuellen Bedarf, Ihrer finanziellen Situation und Ihrem Geschäftskonzept ab.

Mögliche Finanzierungsmöglichkeiten für einen Imbiss sind etwa:

• Eigenkapital: Geld, das Sie selbst in das Geschäft investieren, z.B. aus Ersparnissen.

• Bankkredit: Ein Darlehen, das Sie bei einer Bank aufnehmen. Die Konditionen variieren je nach Bank und Bonität.

• Fördermittel: Es gibt zahlreiche Förderprogramme auf Landes- und Bundesebene, die Gründern zinsgünstige Darlehen oder Zuschüsse bieten.

• Crowdfunding: Hierbei stellen Sie Ihr Geschäftskonzept online vor und sammeln Geld von einer Vielzahl von Menschen, die an Ihre Idee glauben.

• Business Angels: Einzelne Investor:innen, die nicht nur Kapital, sondern oft auch Know-how und Kontakte in Ihr Unternehmen einbringen.

• Firmenleasing: Anstelle des Kaufs von Ausrüstung oder Fahrzeugen können Sie diese auch leasen, wodurch die anfänglichen Investitionskosten reduziert werden.

• Familie und Freund:innen: Manchmal sind es die engsten Vertrauten, die bereit sind, in Ihre Idee zu investieren. Hierbei sollte jedoch auf klare Verträge und Absprachen geachtet werden, um Beziehungen nicht zu belasten.

Unabhängig von der gewählten Finanzierungsmethode ist es wichtig, einen detaillierten Finanzplan zu erstellen und sich über alle Optionen ausführlich zu informieren.

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Ein Imbiss, wie jedes andere Geschäft auch, unterliegt verschiedenen steuerlichen Verpflichtungen. Diese Steuern variieren je nach Größe des Betriebs, Umsatz und weiteren Faktoren.

Es ist wichtig, sich über die verschiedenen Steuerarten und deren jeweilige Anforderungen im Klaren zu sein, um keine finanziellen Überraschungen zu erleben und rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.

Steuern, die bei einem Imbiss anfallen können, sind:

• Einkommensteuer: Als Inhaber:in eines Einzelunternehmens oder einer Personengesellschaft zahlen Sie Einkommensteuer auf den Gewinn Ihres Imbisses.

• Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer): Auf den meisten Waren und Dienstleistungen, die Sie verkaufen, müssen Sie Umsatzsteuer erheben und an das Finanzamt abführen. Dabei können Sie die Vorsteuer, die Sie selbst auf Einkäufe gezahlt haben, geltend machen.

• Gewerbesteuer: Bei Überschreiten eines bestimmten Gewinns müssen Sie Gewerbesteuer zahlen. Der Hebesatz variiert je nach Gemeinde.

• Körperschaftsteuer: Falls Ihr Imbiss in der Rechtsform einer GmbH oder AG geführt wird, fällt Körperschaftsteuer an.

• Lohnsteuer: Wenn Sie Mitarbeitende beschäftigen, müssen Sie für diese Lohnsteuer an das Finanzamt abführen.

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