GmbH-Kredit: So finden Sie die richtige Finanzierung

Sie haben eine aussichtsreiche Geschäftsidee und spielen mit dem Gedanken, sich selbstständig zu machen und ein Unternehmen zu gründen? 

Dann haben Sie sich mit großer Wahrscheinlichkeit bereits mit den deutschen Rechtsformen auseinandergesetzt. Die Einzelunternehmer:innen und die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) sind dabei die beliebtesten Rechtsformen in Deutschland.

Sollten Sie sich also derzeit damit beschäftigen, wie Sie Ihre zukünftige GmbH finanzieren können, könnte ein GmbH-Kredit für Sie infrage kommen.

In diesem Artikel erfahren Sie mehr über diese Kreditform, welche Vorteile sie bietet und wie Sie den passenden Kredit für Ihre GmbH finden und aufnehmen.

Im Kern ist ein GmbH-Kredit nichts anderes als ein allgemeiner Unternehmenskredit, der spezifisch an eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung vergeben wird.

In der Geschäftswelt gibt es verschiedene rechtliche Formen von Unternehmen, wie z.B. Einzelunternehmen, Kapitalgesellschaften oder Personengesellschaften, die als Kreditnehmende auftreten. Daher ist ein GmbH-Kredit einfach ein Unternehmensdarlehen, das die Gesellschafter:innen einer GmbH beantragen können.

Es handelt sich also hierbei nicht um eine besondere Kreditart, sondern um eine Bezeichnung, die spezifische Kreditnehmende – in diesem Fall eine GmbH – definiert.

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Für eine GmbH können unterschiedliche Finanzierungsformen und Kreditarten genutzt werden – je nach dem spezifischen Bedarf und den Zielen des Unternehmens. Diese reichen von Betriebsmittelkrediten, die das Umlaufvermögen finanzieren und die laufende Geschäftstätigkeit sichern, bis hin zu Investitionskrediten für langfristiges Anlagevermögen.

Darüber hinaus können Überbrückungsdarlehen, Existenzgründungskredite, Immobilienkredite und Warenkredite zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus gibt es folgende Optionen:

• Öffentliche Fördermittel, wie der Unternehmerkredit der KfW, können zusätzlich genutzt werden und bieten in der Regel niedrigere Zinssätze als herkömmliche Bankkredite. Die Antragstellung kann jedoch anspruchsvoll sein und erfordert oftmals, dass das Unternehmen bereits für eine bestimmte Dauer am Markt tätig ist.

• Die klassische Hausbankfinanzierung bleibt eine tragende Säule der GmbH-Finanzierung, trotz höherer Anforderungen an die Kreditnehmer:innen, etwa hinsichtlich Sicherheiten und Eigenkapital.

• Eine weitere Alternative ist die Finanzierung durch Eigenkapital, bei der Freund:innen, Familie oder Investor:innen Anteile an der GmbH erhalten. Diese Art der Finanzierung bietet mehr Unabhängigkeit, kann jedoch zeitaufwendig und herausfordernd sein.

• Leasing kann ebenfalls genutzt werden, um die Liquidität zu erhöhen – insbesondere durch die Nutzung von Fahrzeugen, Anlagen oder Maschinen. Dies hat den Vorteil von monatlichen Zahlungen anstelle von hohen Anschaffungskosten.

• Eine Warenkreditversicherung kann dazu beitragen, Insolvenzrisiken durch Zahlungsunfähigkeit wichtiger Kundinnen und Kunden zu minimieren. Bei dieser Art von Kredit erhält das Unternehmen Informationen über die Bonität seiner Kundschaft und kann sicherstellen, dass es bei Ausfällen entschädigt wird.

Die Begriffe „Kredit” und „Darlehen” werden in der Alltagssprache oft synonym verwendet und es gibt keine gesetzlich festgelegte Unterscheidung zwischen den beiden. Dennoch sind in der Praxis gewisse Unterschiede gängig:

Kredit Darlehen Betrag In der Regel geringer Häufig höher Laufzeit Meistens kurz- bis mittelfristig (Laufzeit unter 4 Jahren) In der Regel langfristig (Laufzeit von mindestens 4 Jahren) Definition Der Begriff "Kredit" wird im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) nicht explizit genannt, jedoch dient er im alltäglichen Sprachgebrauch als Oberbegriff für ein zinspflichtiges Leihen und Zurückzahlen von Geld. Im BGB ist von "Darlehen" bzw. "Darlehensverträgen" die Rede. Insofern stellt ein Darlehen immer einen Kredit dar, jedoch sind nicht alle Kredite zwingend Darlehen.

Die Unterscheidung der beiden Begriffe ist nicht amtlich begründet oder juristisch geregelt und stellt damit eher eine Frage der allgemeinen Praxis und des Sprachgebrauchs dar.

Eine solide Finanzierung in Form eines Kredits bietet einer GmbH bzw. allen Unternehmen eine Reihe von Vorteilen gegenüber Firmen, die beispielsweise bootstrappen:

• Liquidität: Mit einem Kredit kann eine GmbH schnell und effizient Liquidität für das Alltagsgeschäft generieren, um z.B. notwendige Betriebsmittel zu finanzieren, Löhne zu zahlen oder kurzfristige Verbindlichkeiten zu begleichen. Dies ist besonders wichtig in schnellen Wachstumsphasen oder bei saisonalen Schwankungen.

• Investitionen: Kredite ermöglichen es einer GmbH, in notwendige Anlagen, Ausrüstung oder Technologie zu investieren, um die betriebliche Effizienz zu steigern oder per Expansionsstrategie neue Märkte zu erschließen.

• Sicherung des Eigenkapitals: Kredite ermöglichen es einer GmbH, größere Anschaffungen oder Investitionen zu tätigen, ohne auf das bereits vorhandene Kapital zurückgreifen zu müssen. Dies schützt das Eigenkapital und hält es für andere Notwendigkeiten oder unerwartete Ausgaben verfügbar.

• Steuerliche Vorteile: Zinszahlungen für Geschäftskredite sind in der Regel steuerlich absetzbar, was die tatsächlichen Kosten eines Kredits für eine GmbH verringern kann.

• Flexibilität: Kredite können in vielfältiger Form beantragt werden, wie z.B. als langfristige Darlehen, kurzfristige Kredite, Kreditlinien oder Überbrückungskredite und können somit an die spezifischen Bedürfnisse und Ziele der GmbH angepasst werden.

• Wettbewerbsvorteil: Wenn eine GmbH über zusätzliches Kapital verfügt, kann sie Wettbewerbsvorteile gegenüber Marktbegleiter:innen erlangen, z.B. indem sie z.B. Aufträge ohne Vorkasse annehmen kann oder ein größeres Team und mehr Marketing- und Vertriebsbudget aufweist.

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Um den passenden GmbH-Kredit zu finden, ist eine ausführliche Vorarbeit unabdingbar. Zunächst sollte eine umfassende Bedarfsanalyse durchgeführt werden. Hierbei wird der Zweck der benötigten Finanzierung genau definiert und der erforderliche Kapitalbedarf ermittelt. Handelt es sich um eine Investition in Anlagen oder Immobilien, einen Betriebsmittelkredit zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen oder einen Existenzgründungskredit?

Anschließend ist es sinnvoll, die Finanzierungsoptionen zu prüfen. Dazu zählen neben klassischen Krediten bei Haus- und Online-Banken auch alternative Finanzierungsmöglichkeiten, wie beispielsweise Crowdfunding, Mezzanine-Kapital, öffentliche Fördermittel oder Beteiligungen von Investor:innen.

Bei der Auswahl des richtigen Kreditangebots spielen die Konditionen eine entscheidende Rolle. Hierbei sollten Zinssatz, Laufzeit, mögliche Gebühren, erforderliche Sicherheiten und die Flexibilität der Rückzahlungsmodalitäten in Betracht gezogen werden.

Die Aufnahme eines Kredits kann einen erheblichen Unterschied in der Betriebsführung und dem finanziellen Erfolg Ihrer GmbH ausmachen. Es ist daher entscheidend, die richtigen Schritte zu unternehmen und sich adäquat auf den Prozess vorzubereiten:

• Kreditangebote vergleichen
• Verhandlungsposition stärken
• Kreditwürdigkeit verbessern
• Kreditzweck definieren
• Beratungsgespräch vorbereiten

Es ist von entscheidender Bedeutung, verschiedene Kreditangebote von sowohl Haus- als auch Direktbanken zu vergleichen. Dank der digitalen Revolution und der rasanten Zunahme von Direktbanken haben Unternehmen nun Zugang zu einem breiteren Spektrum von Kreditangeboten mit oft konkurrenzfähigen Konditionen.

Stellen Sie sicher, dass Sie diese Angebote vollständig analysieren und die besten Bedingungen für Ihre spezifischen Bedürfnisse auswählen.

Wenn Sie mit Banken und Finanzinstituten verhandeln, ist es wichtig, Ihre Verhandlungsposition zu stärken. Bilanzen, Umsatzdaten, Einnahmenüberschussrechnungen und andere Finanzdaten sind unverzichtbare Werkzeuge in diesen Gesprächen. Geschäftsabschlüsse der vergangenen Jahre, Prognosen und Businesspläne sind ebenfalls hilfreich, insbesondere für Start-ups.

Ihre Kreditwürdigkeit ist ein weiterer entscheidender Faktor, der bestimmt, ob Sie den gewünschten Kredit erhalten. Sie können Ihre Kreditwürdigkeit verbessern, indem Sie verschiedene Sicherheiten bereitstellen, einschließlich:

• Sachwerte
• Forderungen gegenüber Dritten
• Wertpapiere
• Barreserven
• Bürgschaften

Bevor Sie sich an eine Bank wenden, müssen Sie klären, wofür Ihr Unternehmen den Kredit benötigt. Zweckgebundene Kredite sind oft günstiger, während ungebundene Kredite mehr Flexibilität bieten.

Sie sollten gut auf das Gespräch mit der Bank vorbereitet sein. Kennen Sie die wichtigsten Kennzahlen Ihres Unternehmens, wie z.B. Umsatzzahlen, Liquiditätskennzahlen und Geschäftsprognosen. Eine fundierte Vorbereitung kann Ihre Chancen auf eine erfolgreiche Kreditvergabe erheblich verbessern.

In einer GmbH haftet grundsätzlich die Gesellschaft als juristische Person selbst und nicht die Gesellschafter:innen mit ihrem persönlichen Vermögen. Das heißt, wenn eine GmbH einen Kredit aufnimmt, ist die GmbH der Kreditnehmer und damit für die Rückzahlung des Kredits verantwortlich. Die Haftung ist auf das Vermögen der Gesellschaft beschränkt. Das GmbH-Mindestkapital in Höhe von 25.000 € ist u.a. Teil dieses Gesellschaftsvermögens.

Die tatsächliche Haftung hängt allerdings von den spezifischen Umständen und Vereinbarungen ab, einschließlich etwaiger zusätzlicher Sicherheiten, die die Kreditgeberin oder der Kreditgeber verlangen könnte.

Allerdings können Banken oder andere Kreditgeber:innen zusätzliche Sicherheiten verlangen, insbesondere wenn es sich um eine neu gegründete oder finanziell schwache GmbH handelt. In solchen Fällen kann es vorkommen, dass Gesellschafter und Gesellschafterinnen gebeten werden, persönliche Bürgschaften zu übernehmen.

Wenn die Verantwortlichen eine persönliche Bürgschaft für einen solchen Kredit übernehmen, können sie im Fall einer Firmeninsolvenz persönlich zur Begleichung der Schuld herangezogen werden.