Geld verdienen, ohne viel dafür tun zu müssen? Klingt zu schön, um wahr zu sein. Mit der richtigen Strategie ist es aber durchaus möglich, passives Einkommen als zusätzliche Einnahmequelle aufzubauen, um sich mit dem zusätzlichen Verdienst mehr Freiraum und Unabhängigkeit zu verschaffen.
Hier erfahren Sie, was passives Einkommen überhaupt ist, wie es funktioniert und welche Möglichkeiten Sie haben, um sich ein passives Einkommen aufbauen zu können.
Passives Einkommen auf einen Blick
- Das passive Einkommen ist ein Verdienst, für den Sie keine direkte Gegenleistung erbringen.
- Sie können mit Kapitalanlagen, Mieteinnahmen, dem Verkauf eigener Produkte u. v. m. passives Einkommen generieren.
- Passive Einnahmen müssen versteuert werden.
- Passive Einnahmen eignen sich, um das aktive Einkommen aufzubessern. Sie eignen sich in der Regel aber nicht dazu, die aktiven Einnahmen zu ersetzen.
Wie funktioniert passives Einkommen?
Die Funktionsweise von passivem Einkommen ist denkbar einfach: Die Idee dahinter ist, dass Sie Einkommen generieren ohne aktiv dafür arbeiten zu müssen. Damit dieses Konzept aufgeht, müssen allerdings bestimmte Voraussetzung erfüllt sein.
Um sich ein passives Einkommen aufzubauen, müssen Sie zunächst eine Grundlage schaffen, die Ihnen ohne viel zutun zusätzliches Einkommen sichert. Um diese Grundlage zu schaffen, haben Sie unterschiedliche Möglichkeiten:
- Sie können Geld in Aktien, Fonds oder Anleihen stecken. Ihr passives Einkommen generiert sich dann aus der Dividende oder der Rendite Ihrer Geldanlagen.
- Sie können eine Immobilie vermieten und sich mit den Mieteinnahmen ein passives Einkommen aufbauen.
- Sie können ein Produkt, dass sich problemlos einfach beliebig vervielfältigen lässt, verkaufen. Denkbar sind hier Bücher oder auch Ihre eigene Musik oder Fotos.
Sie investieren also einmalig Zeit oder Geld und sorgen damit für einen regelmäßigen Geldeingang, ohne aktiv dafür arbeiten zu müssen. Der Trick dabei ist, möglichst nur einmalig Arbeit reinzustecken, um damit langfristig regelmäßige Einnahmen zu erzielen. Zwar können Sie hier keine gleichbleibenden Einkünfte erwarten, aber immerhin ohne großen Aufwand mit zusätzlichen Einkünften rechnen.

Vor- und Nachteile von passiven Einkommen
Kaum Arbeit, dafür aber ein zusätzliches Einkommen. Das klingt zunächst nach einem großen Vorteil. Ein passives Einkommen verschafft Ihnen tatsächlich einige Vorteile:
- Zusätzliches Einkommen: Neben Ihrem aktiven Einkommen, das Sie mit Ihrer Arbeit als Angestellte:r oder als Selbstständige:r verdienen, bessern Sie sich Ihre Einkünfte mit Ihrem passiven Einkommen auf. Dieses Geld können Sie reinvestieren, damit Ihr passives Einkommen weiter wachsen kann. Sie können es aber auch verwenden, um Ihren Lebensstandard zu erhöhen oder sich einen besonderen Wunsch zu erfüllen. Vielleicht träumen Sie von einer großen Reise, einer eigenen Immobilie oder Ihrem eigenen Business?
- Mehr Zeit, mehr Flexibilität: Mehr Einkommen verschafft Ihnen den Luxus größerer finanzieller Unabhängigkeit und damit mehr Flexibilität. So können Sie beispielsweise Ihre Stundenzahl in Ihrem eigentlichen Job reduzieren und die so gewonnene Zeit Ihrem Hobby, Freunden, der Familie oder dem Aufbau Ihres eigenen Business widmen.
Diese Vorteile klingen verlockend. Manch einer spielt vielleicht sogar mit dem Gedanken, gar nicht mehr zu arbeiten und nur noch von seinem passiven Einkommen zu leben. Ganz so einfach ist es aber leider nicht. Das passive Einkommen hat auch durch aus seine Nachteile.
Zum einen müssen Sie anfangs zunächst Zeit und Arbeit investieren, um die Grundlage für ein passives Einkommen zu schaffen. Hinzu kommt der Aufwand, um zu überprüfen, ob sich eine Idee rentiert oder ob Anpassungen oder Verbesserungen erforderlich sind. Zudem erfordert ein passives Einkommen einen gewissen Verwaltungsaufwand.
Der wohl größte Nachteil im Vergleich zum aktiven Einkommen ist wohl aber, dass sich passives Einkommen schlecht planen lässt. Geldanlagen, die sich heute noch rentieren, können morgen bereits ins Minus abrutschen. Hier besteht also jederzeit ein finanzielles Risiko. Sie müssen sowohl mit starken Schwankungen hinsichtlich Ihrer Einnahmen als auch mit Verlusten rechnen.
Passives Einkommen ohne Startkapital aufbauen: Ist das möglich?
Ob Sie Startkapital benötigen, um sich ein passives Vermögen aufzubauen, hängt davon ab, wie Sie Ihr passives Vermögen generieren wollen. Setzten Sie auf Mieteinnahmen aus einer eigenen Immobilie, müssen Sie diese in der Regel erst einmal anschaffen. Planen Sie, Ihr passives Einkommen mit einer Geldanlage zu generieren, müssen Sie auch hier zunächst einmal in Wertpapiere investieren.
Andere Ideen sind – wie Sie gleich in unseren Ideen für ein passives Einkommen sehen werden– auch ohne viel Startkapital realisierbar.
Passives Einkommen aufbauen: 6 Ideen
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich ein passives Einkommen – mit und auch ohne oder mit nur wenig Startkapital – aufzubauen. 6 dieser Ideen möchten wir Ihnen hier kurz vorstellen.
Wertpapiere
Unsere erste Idee erfordert zwar etwas Startkapital, aber Aktien, Anleihen und Investmentfonds ermöglichen es, mithilfe von Kapitalerträgen passives Einkommen aufzubauen.
Laut des US-Magazins Forbes haben Dividenden-Investor:innen, die vorausschauend handeln, das Potenzial, jährliche Renditen von 15, 20 oder sogar 25 % zu erzielen, wenn sie nur die richtigen dividendenstarken Aktien auswählen und den Kurs beibehalten.
Hier gilt: Je höher das Startkapital, desto höher kann das passive Einkommen ausfallen. Allerdings können Sie je nach Risiko Ihrer Anlage auch viel Geld verlieren.
Allerdings sollten Sie sich sorgfältig informieren, bevor Sie Ihr hart verdientes Geld investieren. Wer sich selbst nicht auskennt, ist gut beraten, sich professionelle Unterstützung bei einer Aktien- oder Bankberatung zu holen.
Affiliate Marketing
Während sich das Investieren in Produkte, Wertpapiere oder Immobilien schon lange als beliebte und effektive Strategie bewährt hat, um passives Vermögen aufzubauen, handelt es sich beim Affiliate Marketing eher um eine moderne passive Einkommensquelle.
Affiliate Marketing setzt voraus, dass Sie eine Website, einen Onlineshop oder einen Social-Media-Kanal betreibst, auf der Sie für andere Unternehmen oder sogenannte „Affiliates“ werben können. Wenn jemand Ihren Affiliate-Link verwendet, um ein Produkt zu kaufen oder sich für eine Dienstleistung anzumelden, werden Sie in Form einer Provision bezahlt.
Eine beliebte Form des Affiliate-Marketings ist es, Anzeigen auf einem Blog zu schalten. Allerdings braucht es seine Zeit, bis der Blog genügend Traffic generiert, damit Kunden auf ihn aufmerksam werden und in eine Anzeige investieren wollen. Alternativ können Sie auch mithilfe von YouTube, Podcasts und anderen Online-Plattformen ein Affiliate-Geschäft aufbauen.
Influencer Marketing
Nach dem gleichen Prinzip funktioniert auch das boomende Geschäft des Influencer-Marketings, mit dem schon der eine oder andere Millennial zum Millionär geworden ist. Allerdings ist dies heute um einiges schwieriger, als es zu Beginn des Booms in den 2010er-Jahren der Fall war.
Essenziell für den erfolgreichen Aufbau eines gewinnbringenden Social Media Channels ist, wie bei allen erfolgreichen Geschäftsideen, eine zündende Idee, die Ihren Usern etwas Neues verkauft. Das muss keineswegs etwas Abgefahrenes sein, aber es sollte ihr Interesse wecken.
Außerdem sollten Sie Ihre Zielgruppe kennen und ihre Sprache sprechen. Das Geheimnis vieler Social-Media-Stars ist, dass sie mit ihren Followern die Begeisterung für ein Thema teilen und darüber authentisch, sympathisch und vor allem regelmäßig berichten. Auf diese Weise generieren Sie Traffic und rücken so in den Fokus von Werbetreibenden, die Sie dafür bezahlen, ihre Produkte zu bewerben.
Immobilien
Wer von seinen Eltern oder Großeltern eine Immobilie geerbt hat, darf sich glücklich schätzen. Mieteinnahmen aus Eigentum sind eine der bekanntesten, beliebtesten und weitverbreitesten passiven Einnahmequellen.
Auch wenn Sie nicht zu den glücklichen Erben gehörst, können Sie mit einer kreditfinanzierten Immobilie eine rentable, passive Einnahmequelle schaffen. Alles, was Sie nicht für Kredite an die Bank abgeben müssen, ist passives Einkommen für Sie. Allerdings sollten Sie hier den Aufwand der Verwaltung und die Kosten für Instandhaltung und Nebenkosten nicht unterschätzen.
Online-Kurse
Das Internet bietet Ihnen verschiedenste Möglichkeiten, um online Geld zu verdienen. Sie können es nicht nur für das oben beschriebene Affiliate Marketing nutzen, sondern auch Ihre eigenen Produkte anbieten.
Sie können bspw. Ihre eigenen Fotos auf Stockfoto-Plattformen immer und immer wieder verkaufen. Oder Sie vertreiben Anleitungen, Kurse, E-Books oder Webinare online. Sehr beliebt sind zum Beispiel Online-Marketing-Kurse oder Coaching-Webinare.
Diese Angebote sind zunächst mit einem hohen Aufwand verbunden. Steht Ihr Angebot aber erst mal zur Verfügung, müssen Sie nicht mehr viel tun, um diese passive Einnahmequelle am Laufen zu halten.
Musik
Sie sind Musiker:in und wollen mit Ihrer eigenen Musik Geld verdienen? Da fallen einem natürlich zuerst die Einnahmen aus dem Verkauf Ihrer CDs, Ihrem Anteil für Downloads oder verschiedene Musikplattformen oder auch GEMA-Gebühren ein.
Alternativ können Sie Ihre Musik aber auch auf speziellen Plattformen zur Verfügung stellen, die es anderen Nutzern gegen eine Gebühr erlaubt, Ihre Musik bspw. als Hintergrundmusik für eigene Videos zu nutzen.
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Erfolgsfaktoren, um passives Einkommen zu generieren
Obwohl sich passives Einkommen ohne viel Arbeit generieren soll, geht es leider nicht ganz ohne einen gewissen Einsatz.
Eignen Sie sich Fachwissen an
Unabhängig davon, mit welcher Idee Sie ein passives Einkommen aufbauen wollen, sollten Sie sich das benötigte Fachwissen aneignen. Wollen Sie in Aktien investieren, sollten Sie hier zumindest über ein Grundverständnis über die Funktionsweise der Börse verfügen, das Marktgeschehen im Auge behalten und die Zeichen erkennen, ob sich eine Investition lohnen könnte.
Das Gleiche gilt für ein passives Einkommen aus Mieteinnahmen: Hier sollten Sie Ihre Rechte als Vermieter:in, aber auch die Rechte Ihrer Mieter:innen kennen.
Investieren Sie nur einen überschüssigen Betrag
Wie bei allen Investitionen sollten Sie nur so viel Geld einsetzen, wie Sie tatsächlich entbehren können. Investieren Sie zu hohe Summen, können Sie nachher Ihre Lebenshaltungskosten nicht mehr bezahlen.
Haben Sie sich verspekuliert und Ihr Invest verloren, ist Ihre Existenz schnell durch den finanziellen Verlust gefährdet.
Versteuern Sie Ihr passives Einkommen
Einnahmen, die Sie mit einem passiven Einkommen erzielen, müssen Sie in Ihrer Steuererklärung angeben. Das gilt sowohl für Mieteinnahmen als auch für Kapitalerträge aus Geldanlagen oder Erlöse aus dem Verkauf Ihrer eigenen Produkte.
Ob aktiv oder passiv: Sie müssen sämtliche Einnahmen versteuern.
Kündigen Sie nicht Ihren Hauptjob
Mit einem passiven Einkommen können Sie Ihre Einnahmen, die Sie mit Ihrer bezahlten Arbeit verdienen, aufbessern. Sie können dieses aktive Einkommen aber nur in den seltensten Fällen durch ein passives Einkommen ersetzen. Hier wären erhebliche Investitionen in Immobilien oder Geldanlagen erforderlich.
Zudem müssen Sie auch immer das Risiko Ihrer Investitionen berücksichtigen. Sie sind also gut damit beraten, Ihren Job nicht zu kündigen oder einer selbstständigen Tätigkeit nachzukommen.
Achten Sie auf Betrugsmaschen
Nichts tun und damit ordentlich Geld verdienen? Dieses Versprechen schreit förmlich nach vermeintlich verlockenden Angeboten, die sich im Nachhinein als Betrugsmasche entpuppen. Bevor Sie Ihr hart verdientes Geld investieren, solltest Sie sicher sein, dass es sich um ein seriöses Angebot handelt.
Rechtliche Voraussetzungen für ein passives Einkommen
Laut deutschem Steuerrecht unterliegt auch ein passives Einkommen der Einkommensteuer und muss entsprechend versteuert werden. Erzielen Sie ein passives Einkommen mit einer gewerblichen Tätigkeit – beispielsweise mit dem Verkauf Ihrer eigenen Produkte – kann es zudem sinnvoll sein, ein Gewerbe anzumelden. Auf diese Weise können Sie Ihre passiven Einnahmen auch sauber von Ihren aktiven Einnahmen trennen.
Erzielen Sie passive Einnahmen mit der Vermietung, spielt es zudem eine Rolle, ob Sie Ihr eigenes Eigentum vermieten oder beispielsweise Ihre Mietwohnung untervermieten. In diesem Fall benötigen Sie das Einverständnis Ihres Vermieters oder Ihrer Vermieterin.
Fazit: Lohnt es sich, passives Einkommen zu generieren?
So verlockend die Idee auch erscheinen mag, Geld fürs Nichtstun zu kriegen – so einfach ist es meistens leider doch nicht. Denn wie beim aktiven Einkommen auch richtet sich die Höhe des passiven Einkommens nach dem Aufwand, den Sie betreiben. Sprich: Je mehr Sie reinstecken, desto mehr Geld verdienen Sie.
Anders als beim aktiven Einkommen, erntest Sie die Früchte Ihrer Arbeit meistens erst später, dafür wird der Arbeitsaufwand mit der Zeit aber auch geringer. Bedenken Sie jedoch, dass Sie von den meisten passiven Einkommensquellen nicht wirklich leben können.
Setzen Sie sich daher besser nicht zum Ziel, von einem passiven Einkommen allein leben zu können. Betrachten Sie es eher als Möglichkeit, nebenher Geld zu verdienen und sich von diesem finanziellen Extra mehr Freizeit, eine Reise oder mehr Freiheit bei Ihren hauptberuflichen Entscheidungen leisten zu können. Oder die Zeit und Freiheit zu haben, mehr passives Einkommen zu generieren!
Häufig gestellte Fragen
Was ist passives Einkommen?
Was ist ein aktives Einkommen?
Kann man von passivem Einkommen leben?
Welche Steuern zahlt man auf passives Einkommen?
Was sind die besten Bücher für passives Einkommen?
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