Immer mehr Kundinnen und Kunden greifen beim Bezahlen nach der Girocard oder ihrer Kreditkarte. In Deutschland hat sich die Anzahl der Kartenzahlungen seit 2011 verdoppelt (Quelle: Statista). Entsprechend bieten immer mehr Geschäfte im Einzelhandel oder Gastronomiebetriebe Kartenzahlung an. Alles, was sie dazu brauchen, ist ein Kartenzahlungsgerät für EC- und Kreditkarten.
Welche Vorteile hat ein Kartenzahlungsgerät?
Bargeld ist nach wie vor eines der beliebtesten Zahlungsmethoden in Deutschland. Die Kartennutzung nimmt aber stetig zu. Kundinnen und Kunden erwarten, dass sie im Supermarkt, in Einzelhandelsgeschäften, in Restaurants und Cafés oder an der Tankstelle die Wahl haben, welches Zahlungsmittel sie einsetzen.
Das Gleiche gilt bei der Bezahlung von Kleinstbeträgen (Micropayment) beispielsweise beim Bäcker oder am Fahrkartenautomaten. Diese Flexibilität bieten Unternehmen ihren Kund:innen mit dem Einsatz von Kartenzahlungsgeräten für den bargeldlosen Zahlungsverkehr.
Der Kunde oder die Kundin entscheidet, ob er oder sie bar, mit der Girocard oder Kreditkarte zahlen möchte. Kund:innen entscheiden dabei auch, ob sie bei der Karteneingabe ihre PIN eingeben, kontaktlos via NFC oder einfach mit dem Smartphone zahlen.
Aber nicht nur die Flexibilität sorgt für eine hohe Kundenzufriedenheit. Kartenzahlungsgeräte sind einfach zu bedienen. Der Buchungs- und Zahlungsvorgang erfolgt in Echtzeit und ist schnell abgeschlossen. So entstehen keine langen Wartezeiten und Schlangen an den Kassen. Wer ein mobiles Kartenzahlungsgerät einsetzt, kann seinen Kund:innen den Gang zur Kasse sogar ganz ersparen.
Internationale Kund:innen gewinnen
Dies sind alles gute Argumente, um neue Kund:innen zu gewinnen und langfristig an sich zu binden und damit höhere Umsätze zu generieren. Ein weiterer Vorteil für den Händler oder die Händlerin ist, dass sie weniger Scheine und Münzen als Wechselgeld vorhalten müssen.
Stationäre und mobile Kartenzahlungsgeräte
Grundsätzlich haben Unternehmen die Wahl zwischen zwei Arten von Kartenzahlungsgeräten: der stationären und der mobilen Variante.
In Supermärkten, im Einzelhandel oder an Tankstellen werden häufig stationäre EC-Kartenlesegeräte eingesetzt. Sie liegen direkt neben der Kasse und sind über Kabel fest mit der Kasse und dem Internet verbunden. Alternativ gibt es stationäre Geräte, die mit einem WLAN-Chip ausgestattet sind. In diesem Fall ist nur ein Kabel für den Stromanschluss erforderlich.
Wer es lieber flexibler hält, setzt auf den Einsatz mobiler Kartenzahlungsgeräte. Hier gibt es drei verschiedene Möglichkeiten für den Verbindungsaufbau:
- Sie sind über WLAN oder Bluetooth mit der Kasse verbunden und können innerhalb eines bestimmten Radius verwendet werden. In der Regel verfügen die mobilen Geräte über die Möglichkeit, einen Beleg auszudrucken. Damit kann der Bezahlvorgang an Ort und Stelle durchgeführt werden. Mobile EC-Kartenlesegeräte werden häufig in Bars, Restaurants oder Cafés direkt am Tisch eingesetzt.
- Alternativ ist das mobile Kartenzahlungsgerät über Bluetooth mit einem Tablet oder Smartphone verbunden. Allerdings können diese Geräte nur die Kartendaten auslesen. Belege können nur über einen angeschlossenen Drucker erstellt werden. Diese Variante eignet sich eher für Unternehmer:innen mit wenigen Zahlvorgängen mit Girocards oder Kreditkarten.
- Eine weitere mobile Variante sind Kartenzahlungsgeräte, die über eine eigene SIM-Karte verfügen. Diese Geräte verbinden sich über GPRS, 4G oder 3G mit dem Mobilfunknetz und werden beispielsweise in Taxen oder von Handwerkern direkt beim Kunden oder der Kundin eingesetzt.
Der Nachteil der mobilen Kartenzahlungsgeräte ist, dass ihr Akku regelmäßig aufgeladen werden muss.
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Wie funktionieren Kartenzahlungsgeräte?
Moderne Kartenzahlungsgeräte verfügen über zahlreiche Funktionen, die den Bezahlvorgang für Unternehmen und Kund:innen effektiv gestalten. So können neben dem Kaufbetrag beispielsweise auch Trinkgelder kassiert, Tax-Free- oder Cashback-Funktionen genutzt werden.
Die Geräte eignen sich für das Bezahlen mit der Girocard und Kreditkarten. Hierzu wird die Karte in das Kartenlesegerät eingeführt. In der Regel ist die Eingabe einer PIN oder die Unterschrift des Kunden oder der Kundin erforderlich.
Alternativ zahlen Kund:innen kontaktlos mit ihrer Zahlungskarte oder mit dem Smartphone über Bezahl-Apps wie Apple Pay oder Google Pay. Dazu wird die Karte oder ein mobiles Endgerät einfach an das Kassenterminal gehalten. Um kontaktlos zu bezahlen, muss eine Karte oder ein Smartphone NFC-fähig sein.
NFC (Near Field Communication)
Beim kontaktlosen Bezahlen mit Kreditkarten oder Girocards muss die Zahlung ab einem bestimmten Limit zusätzlich per PIN oder Unterschrift bestätigt werden. Beim kontaktlosen Bezahlen über eine App auf dem iPhone, einem Android-Smartphone oder einer Smartwatch gilt das Limit der hinterlegten Kreditkarte uneingeschränkt ohne PIN oder Unterschrift.
Welche Karten werden am Kartenzahlungsgerät akzeptiert?
In Deutschland werden üblicherweise Kreditkarten der Anbieter Visa und Mastercard problemlos an allen Kartenzahlungsgeräten akzeptiert. Kreditkarten von American Express sind nicht bei allen Anbietern von Kartenzahlungsgeräten automatisch aktiviert.
Die Girocards der deutschen Banken und Sparkassen sowie Debitkarten, die mit der Maestro-Funktionalität, dem Debitkarten-System von Mastercard, oder der V-Pay-Funktionalität von Visa ausgestattet sind, können ebenfalls problemlos eingesetzt werden.
Anbieter von Kartenzahlungsgeräten
Kartenzahlungsgeräte sind bei Banken, Sparkassen und Volksbanken sowie bei spezialisierten Anbietern für Kartenzahlung erhältlich. Hierzu zählen beispielsweise
- Bezahlexperten
- Concardis nets group
- Payone
- SumUp
- Zettle by PayPal
Kartenzahlungsgerät: Welche Kosten entstehen für Unternehmen?
Nicht alle Anbieter kommunizieren ihre Preise transparent auf ihrer Homepage. Ein Angebot erhalten Sie hier meist nur auf Anfrage. Wie hoch die Kosten ausfallen, hängt letztendlich von mehreren Faktoren ab und lässt sich schwer vergleichen.
Kartenlesegerät kaufen oder mieten?
Hier spielt es beispielsweise eine Rolle, ob Sie ein Kartenzahlungsgerät kaufen oder es beim Anbieter mieten. Beim Kauf sind beispielsweise stationäre Kartenzahlungsgeräte preiswerter als die mobile Variante. Entscheiden Sie sich für ein mobiles Gerät, das mit dem Tablet oder Smartphone verbunden werden muss, kommen gegebenenfalls Anschaffungskosten für weitere notwendige Hardware hinzu. Natürlich kommt es auch auf das Gerät und den Funktionsumfang an.
Weitere fixe und variable Kosten bei Kartenzahlungsgeräten
Je nach Anbieter kommen zum Kauf- oder Mietpreis weitere Kosten hinzu. Hierzu zählen beispielsweise:
- Einrichtungskosten
- eine monatliche Grund- oder Servicegebühr
- Transaktionspakete (x Transaktionen zum Festpreis von y €)
Die variablen Kosten fallen bei jedem Anbieter an. Die Höhe der Kosten hängt allerdings von der Anzahl der Transaktionen, den Transaktionsgebühren der Kartenanbieter und der Anzahl der beteiligten Dienstleister:innen ab. Heißt, Zahlungen mit dem Smartphone, bei denen neben dem technischen Dienstleister, der Bank und/oder einem Kreditkartenanbieter auch Apple und Google beteiligt sind, kosten einen Händler oder eine Händlerin am meisten.
Bei der Zahlung mit einer Girocard fallen Gebühren in Höhe von 0,2 bis 0,3 % des Kaufbetrages an. Bei der Zahlung mit einer Kreditkarte wird das sogenannte Disagio fällig. Diese Gebühr für Kreditkartentransaktionen liegt etwa zwischen 1 und 3 % der Kaufsumme.
Einrichtungsgebühr oder Servicepauschale?
Die meisten Anbieter liefern ein bereits vorkonfiguriertes Gerät. Sie müssen lediglich das Gerät an Strom und Internet anschließen, um es vom Anbieter freischalten zu lassen. In der Regel erfolgt die Freischaltung über eine Service-Hotline. Die Kosten für die Inbetriebnahme sind meist inklusive.
Stationäre Kartenzahlungsgeräte, die mit einem Kassensystem verbunden werden, werden in der Regel vom jeweiligen Kassenanbieter eingerichtet.
Kartenzahlungsgeräte ohne Grundgebühr
Anbieter wie SumUp oder Zettle werben mit transparenten Preise und Angeboten ohne Grundgebühr und ohne feste Vertragslaufzeiten. Hier werden nur die Transaktionsgebühren fällig:
- SumUp verlangt 0,90 % bei Zahlungen mit einer Debitkarte und 1,90 % bei Zahlungen mit Kreditkarten.
- Zettle erhebt für Zahlungen mit der Girocard 0,95 %, bei Zahlungen mit der Kreditkarte 2,75 % und 0,75 % bei Zahlung mit einem PayPal-QR-Code. Unternehmen mit einem Mindestumsatz von monatlich 10.000 € erhalten auf Anfrage auch individuelle Tarife.
Diese Angebote eignen sich beispielsweise für kleine Unternehmen, die nur unregelmäßig und nur wenige Kartenzahlungen abrechnen. Denn ob sich ein bestimmtes Modell rechnet, hängt auch von der Höhe des Umsatzes, den ein Unternehmen mit den Kartenzahlungen erzielt, ab.
Wann ist das Geld auf dem Konto?
Bargeld ist natürlich sofort in der Kasse. Bei Kartenzahlungen warten Unternehmen länger auf ihr Geld. Wie lange es dauert, hängt zum einen vom Abrechnungszeitraum des Anbieters ab. In der Regel erfolgt die Abrechnung einmal am Tag, die entsprechenden Zahlungsinformationen werden an die Bank geschickt. Wie schnell das Geld dem Geschäftskonto eines Unternehmens gutgeschrieben wird, hängt aber auch von der jeweiligen Bank ab.
Allerdings gibt es Unterschiede zwischen der Zahlung mit der Girocard und Kreditkarten: Während die Girocards täglich von den Banken abgerechnet werden, werden Kreditkartenzahlungen in der Praxis häufig auch erst gesammelt und beispielsweise nur einmal pro Woche abgerechnet.
Welches Kartenlesegerät passt zu Ihrem Business?
Ihre Kundinnen und Kunden erwarten, bei Ihnen mit Karte zahlen zu können. Damit Ihnen keine Umsätze entgehen, weil Sie dieses Bezahlverfahren nicht anbieten, stellt sich also nicht die Frage, ob sich ein Kartenzahlungsgerät lohnt, sondern welches. Entscheidend ist aber nicht nur die Hardware, sondern auch das Preismodell, das dahinter steht. Bevor Sie sich also für einen Anbieter und ein Gerät entscheiden, prüfen Sie die wichtigen Fragen anhand einer Checkliste:
- Kauf oder Miete?
- Stationäres oder mobiles Gerät?
- Selbst einrichten oder benötigen Sie einen Kundenservice?
- Feste Vertragslaufzeit oder monatlich kündbar?
- Wie viele Kartenzahlungen verzeichnen Sie im Monat?
- Wie hoch sind Ihre Umsätze mit Kartenzahlungen?
- Welche Karten sollen akzeptiert werden?
Machen Sie Ihr Business also frühzeitig bereit für die Zukunft, sowohl wenn es um die Bezahlmethode für Ihre Kund:innen als auch Ihr Business Banking geht.
Qonto erlaubt es Ihnen, sich auf die wichtigen Dinge zu konzentrieren – Ihr Business.