Obwohl Bargeld in Deutschland immer noch eine große Rolle spielt, entscheiden sich immer mehr Kundinnen und Kunden für die Kartenzahlung mit ihrer EC-Karte oder einer Kreditkarte. Ein Überblick.
Das Wichtigste zur Kartenzahlung
- Kartenzahlung ist eine gute Möglichkeit, bargeldlos zu bezahlen.
- Kartenzahlung ist mit Girocards, Kreditkarten und kontaktlos mit dem Smartphone möglich.
- Kartenzahlungen werden mit einer PIN oder einer Unterschrift bestätigt.
- Hierbei kommen das elektronische Lastschriftverfahren oder das Electronic-Cash-Verfahren zum Einsatz.
Im vergangenen Jahr wurden rund 5,9 Milliarden Käufe mit der Girocard, umgangssprachlich auch EC-Karte genannt, getätigt. Damit steigt die Nutzung der Karte laut Euro Kartensysteme, einem Gemeinschaftsunternehmen der deutschen Kreditwirtschaft, im Vergleich zum Vorjahr um 8 %.
Was ist Kartenzahlung?
Obwohl Bargeld in Deutschland immer noch eine große Rolle spielt, entscheiden sich immer mehr Kundinnen und Kunden für die Kartenzahlung mit ihrer EC-Karte oder einer Kreditkarte. Entsprechend erwarten immer mehr Kunden, dass die Kartenzahlung von Händlern, Cafés oder Restaurants angeboten wird.
Welche Karten – ob Girocard oder Kreditkarten sowie physische oder virtuelle Karten – akzeptiert werden, erkennen Kunden meist durch entsprechende Informationen im Eingangsbereich oder direkt an der Kasse. Während die Nutzung einer EC-Karte für den Kunden kostenlos ist, zahlt der Händler in der Regel eine Gebühr pro Transaktion.
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Wie funktioniert die Kartenzahlung?
Um am Point of Sale mit einer Karte zu bezahlen, benötigen Händler ein entsprechendes Kartenlesegerät. Der Kunde steckt seine EC-Karte oder Kreditkarte in das Lesegerät, um eine Zahlung zu tätigen. Hierbei findet im Hintergrund eine Prüfung statt, ob die verwendete Karte gültig ist. Wurde die Gültigkeit bestätigt, muss der Kunde den Zahlungsvorgang autorisieren. Nach einer kurzen Überprüfung erscheint auf dem Display des Kartenlesegeräts ein Hinweis, dass die Zahlung erfolgreich durchgeführt wurde.
Der Kunde kann seine Karte jetzt aus dem Lesegerät entfernen und erhält einen Kassenbon, auf dem er auch die Informationen über die Kartenzahlung findet. Alternativ erhält er neben dem Kassenbon einen separaten Beleg über die Kartenzahlung.
Wie lange darf ein Betrag nach Kartenzahlung abgebucht werden?
Die Girocard wird von Banken und Kreditinstituten kostenlos in Verbindung mit einem Girokonto ausgegeben. Bei einer EC-Zahlung wird der Betrag sofort oder innerhalb weniger Tage vom entsprechenden Konto abgebucht. Zahlt ein Kunde mit Kreditkarte, wird sein Kreditkartenkonto zwar belastet, die Abbuchung sämtlicher Zahlungen erfolgt in der Regel aber erst zum Monatsende.
Was passiert, wenn eine Kartenzahlung nicht abgebucht werden kann?
Kundinnen und Kunden, die mit der EC-Karte bezahlen, sollten sicherstellen, dass ihr Konto gedeckt ist. Wer über einen Dispositionskredit oder Kontokorrentkredit für sein Girokonto verfügt, kann sein Konto zwar bis zum geduldeten Rahmen überziehen, muss aber auch Überziehungszinsen für den Dispo bezahlen.
Kann der Händler den geschuldeten Betrag aufgrund mangelnder Deckung nicht einziehen, wird er es am nächsten Monatsanfang erneut versuchen – in der Hoffnung, dass das Konto dann gedeckt ist. In diesem Fall wird er allerdings auch eine Mahngebühr auf den geschuldeten Betrag aufschlagen.
Wer seine EC-Karte zum Bezahlen benutzt, obwohl er weiß, dass sein Konto nicht gedeckt ist, macht sich strafbar und muss mit einer Geldstrafe, in schweren Fällen mit einer Freiheitsstrafe rechnen.
Zahlungen mit der Kreditkarte werden abgelehnt, sobald der vereinbarte Kreditrahmen erreicht wurde. Die Überziehung der Karte ist nur in Ausnahmefällen möglich und sollte mit dem Kreditkartenanbieter abgesprochen werden. Wie bei der Kartenzahlung mit der Girocard werden auch hier Zinsen fällig. Allerdings sind die Zinssätze bei der Kreditkarte wesentlich höher.
Welche Möglichkeiten gibt es für Kartenzahlungen?
Käufer:innen können die Kartenzahlung mit einer PIN oder mit ihrer Unterschrift autorisieren. Dahinter verbergen sich zwei unterschiedliche Bezahlverfahren:
- das elektronische Lastschriftverfahren (ELV)
- das Electronic-Cash-Verfahren
Elektronisches Lastschriftverfahren (ELV)
Beim elektronischen Lastschriftverfahren bestätigt der Kunde eine Zahlung durch seine Unterschrift. Der Kunde unterschreibt – meist auf der Rückseite des Kassenbons. Mit dieser sogenannten Lastschrift gestattet er als Schuldner seinem Gläubiger, den geschuldeten Betrag von seinem Konto einzuziehen.
Der Händler gleicht die Unterschrift auf der Rückseite der Karte ab. Die Unterschrift berechtigt ihn, den geschuldeten Betrag im Rahmen des Lastschriftverfahrens vom Konto des Gläubigers abzubuchen.
Dieses Verfahren ist für Händler mit einem gewissen Risiko verbunden. Die Zahlung kann trotz eines ungedeckten Kontos autorisiert werden. Kann der geschuldete Betrag aufgrund der mangelnden Deckung nicht eingezogen werden, muss der Händler seinem Geld hinterherlaufen.
Electronic-Cash-Verfahren
Beim Electronic-Cash-Verfahren benötigt die oder der Karteninhaber:in eine PIN, die er nach Aufforderung am Kartenlesegerät eingeben muss. Hierbei findet eine automatische Prüfung statt, ob ein Konto die erforderliche Deckung aufweist. Ist dies nicht der Fall, wird die Zahlung abgewiesen. Händler:innen geben dem ec-Verfahren den Vorzug, da sie hier keine Sorgen machen müssen, ihr Geld nicht zu erhalten.
Welche Vorteile hat die Kartenzahlung?
Kartenzahlung ist nicht nur besonders schnell und einfach. Kartenzahlung ist auch besonders sicher. Der Verlust von Bargeld wird nicht ersetzt. Beim Verlust oder Diebstahl der EC-Karte oder einer Kreditkarte kann die oder der Karteninhaber:in diese umgehend sperren lassen, um größere Verluste zu vermeiden. Zudem benötigen Diebe die PIN, um die Karten einzusetzen.
Beim Bezahlen mit dem Smartphone sind die Karten ebenfalls durch eine PIN oder biometrische Verfahren wie Face-ID oder den Fingerabdruck-Scan geschützt. Darüber hinaus steigert die Kartenzahlung, insbesondere kontaktloses Bezahlen, die Hygiene und schützt so die Gesundheit.
Warum Kartenzahlung für Unternehmer anbieten?
Kartenzahlung erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Entsprechend erwarten Kunden, beim Shopping, einem Restaurantbesuch, auf Reisen sowie online per Karte bezahlen zu können. Wer diese Erwartungen nicht erfüllt, muss als Unternehmer:in damit rechnen, Kunden zu verlieren. Wer die Erwartungen erfüllt, hat dagegen gute Chancen, neue Kunden zu gewinnen und sogar langfristig an sich zu binden.
Zwar tragen Unternehmer:innen die Kosten für die Kartenzahlung, allerdings bietet die Kartenzahlung ihnen auch einige Vorteile. So können sie beispielsweise ihren Umsatz erhöhen. Laufkundschaft, die kein Bargeld dabei hat und erst umständlich einen Geldautomaten suchen muss, wird es sich vermutlich genau überlegen, Spontankäufe zu tätigen. Wenn sie nicht mit der Karte zahlen können, geht dieser Umsatz schnell verloren.
Was für Kunden gilt, gilt auch für Unternehmen: Hohe Bargeldreserven bergen auch für sie ein hohes Risiko. Zudem ist der organisatorische Aufwand – angefangen bei der Abrechnung bis hin zum Weg zur Bank – hier deutlich höher.
Fazit: Wird die Kartenzahlung das Bargeld ablösen?
Die Kartenzahlung ist eine gute Alternative zum Bargeld, die sich in Deutschland immer größerer Beliebtheit erfreut. Unternehmen und Kunden profitieren gleichermaßen von der schnellen und einfachen Zahlungsabwicklung.
Zahlungen mit Girocards oder Kreditkarten werden mit einer PIN oder einer Unterschrift des Karteninhabers bestätigt. Hierbei greift im Hintergrund entweder das elektronische Lastschriftverfahren oder das Electronic-Cash-Verfahren. Immer mehr Unternehmen bieten ihren Kunden die Kartenzahlung an, die das gute alte Bargeld vielleicht sogar langfristig betrachtet ablösen wird.
Weitere Zahlungsarten im Überblick:
Physische, virtuelle oder temporäre Karten – Sie haben die Wahl.