Geld auf Kreditkarte überweisen: Ablauf, Dauer und Kosten

Es gibt mehrere Gründe, Geld auf eine Kreditkarte zu überweisen. Häufig möchten Karteninhaber:innen damit einen negativen Saldo ausgleichen oder die Guthabenfunktion ihrer Karte nutzen.

Da viele Kreditkartenanbieter bei offenen Beträgen hohe Zinsen berechnen, ist es grundsätzlich sinnvoll, das entstehende Minus möglichst gering zu halten. Gleichzeitig sollten Sie die Voraussetzungen Ihres Anbieters kennen: Nicht jede Kreditkarte lässt eingehende Überweisungen zu, und die korrekte Angabe der Kontodaten ist entscheidend, damit das Geld richtig verbucht wird.

Im Folgenden erfahren Sie, wie eine Überweisung auf die Kreditkarte funktioniert und worauf Sie dabei achten sollten.

In den meisten Fällen ist es möglich, auf eine Kreditkarte Geld zu überweisen und diese so zum Beispiel auszugleichen. Das Prinzip ähnelt der klassischen Überweisung von Bankkonto zu Bankkonto. Wichtig ist es in jedem Fall, die richtige IBAN und den passenden Verwendungszweck anzugeben.

Eine Überweisung auf die Kreditkarte kann in bestimmten Situationen finanziell klug sein. Sie wirkt sich direkt auf Gebühren, Zinsen und Ihren verfügbaren Spielraum aus. Richtig eingesetzt, sichern Sie sich Flexibilität, vermeiden unnötige Kosten und halten Ihre Liquidität stabil.

Je nach Kartenmodell fallen Gebühren für Bargeldabhebungen, Teilzahlungen oder Überziehungen an. Indem Sie Ihre Kreditkarte aktiv per Überweisung ausgleichen oder sogar mit einem Guthaben aufladen, reduzieren Sie potenzielle Zusatzkosten. Das senkt etwa Bargeldabhebungsgebühren, wenn Ihr Institut bei positivem Kartensaldo günstigere Konditionen bietet, oder spart Kosten für Ausgleichsaufträge.

Auch Währungsumrechnungen können indirekt günstiger ausfallen, wenn Sie die Karte zielgerichtet für Ausgaben nutzen, statt teure Alternativen zu wählen. Prüfen Sie die Preis‑ und Leistungsverzeichnisse Ihrer Bank, um gezielt die Gebührenfallen zu erkennen und mit einer rechtzeitigen Überweisung zu umgehen.

Teilzahlungsfunktionen und offene Kreditkartensalden sind oft mit deutlich höheren Sollzinsen verbunden als klassische Dispokredite. Überweisen Sie rechtzeitig Geld auf die Kreditkarte, gleichen Sie den Saldo aus und vermeiden Zinsbelastungen.

Besonders wirksam ist das vor dem Abrechnungsstichtag: Zahlen Sie den offenen Betrag vollständig, bleibt die Nutzung zinsfrei (sofern Ihr Kartenmodell eine zinsfreie Periode vorsieht). Auch bei bereits laufender Ratenzahlung kann eine Sondertilgung die Gesamtkosten deutlich senken.

Behalten Sie Abrechnungstermine und Fälligkeitsdaten im Blick, richten Sie idealerweise Erinnerungen ein und nutzen Sie, wenn verfügbar, automatische Ausgleichsaufträge.

Wenn große Ausgaben anstehen oder Sie flexibel auf Reisen sein möchten, schafft eine Überweisung auf die Kreditkarte kurzfristig zusätzlichen Spielraum. Durch Ausgleich des offenen Saldos oder eine Guthabenaufladung steigt Ihr nutzbarer Verfügungsrahmen, ohne dass Sie eine langfristige Rahmen-Erhöhung beantragen müssen. Das kann hilfreich sein, um Limits vor anstehenden Buchungen (z.B. Flug, Hotel, Mietwagenkaution) zu entlasten.

Achten Sie darauf, ob Ihre Karte Guthaben erlaubt und wie es verzinst wird. Prüfen Sie außerdem etwaige Höchstgrenzen sowie Bearbeitungszeiten, damit der erhöhte Rahmen rechtzeitig zur Verfügung steht.

Kurz gesagt: Sie überweisen wie bei jeder Banküberweisung, nur mit speziellen Empfängerdaten Ihrer Karte. Prüfen Sie die Vorgaben Ihres Kartenanbieters, erfassen Sie die Überweisung korrekt und beachten Sie Bearbeitungszeiten, damit das Guthaben rechtzeitig verfügbar ist.

• Empfängerdaten prüfen: Fordern Sie IBAN, Zahlungsreferenz und Empfängername für Kreditkarten-Aufladungen bei Ihrer Bank bzw. im Online-Banking an. Diese Daten unterscheiden sich oft von Ihrem normalen Girokonto.

• Verwendungszweck/Referenz korrekt angeben: Tragen Sie die geforderte Referenz (z.B. Kartennummer oder Kunden-ID) exakt ein. Dadurch wird die Zahlung Ihrer Kreditkarte eindeutig zugeordnet und Verzögerungen werden vermieden.

• Überweisung im Online- oder Mobile-Banking ausführen: Geben Sie Betrag, IBAN und Referenz ein und bestätigen Sie per Zwei-Faktor-Authentifizierung. Speichern Sie die Vorlage, um künftige Aufladungen schneller zu erledigen.

Die IBAN, die Sie brauchen, um Geld auf eine Kreditkarte zu überweisen, ist nicht auf der Karte selbst abgebildet. Hierbei handelt es sich um einen der Hauptunterschiede zur klassischen Girokarte.

Welche IBAN Sie nutzen müssen, um Ihre Kreditkarte auszugleichen, können Sie in der Regel über das Online-Banking oder auf der monatlichen Kreditkartenabrechnung sehen. Wenn Sie unsicher sind, wenden Sie sich an den Kundenservice.

Damit Ihre Zahlung korrekt zugeordnet werden kann, sollte bei der Überweisung immer die Kartennummer angegeben werden.

Nicht jede Kreditkarte ist automatisch mit einer eigenen IBAN verknüpft. Ob Sie Geld überweisen und so Guthaben aufladen können, hängt vom Anbieter und vom Kartentyp ab. Wenn diese Funktion nicht vorgesehen ist und das Konto nur für Abbuchungen genutzt wird, verfügt die Karte in der Regel über keine eigene IBAN.

In den meisten Fällen dauert es ein bis drei Werktage, bis eine Überweisung auf einer Kreditkarte gutgeschrieben wurde. Die genaue Dauer ist von mehreren Faktoren abhängig:

• Die Bank, über die die Überweisung getätigt wird: SEPA-Überweisungen innerhalb Deutschlands werden meist schon am nächsten Werktag gutgeschrieben.

• Der Kreditkartenanbieter: Bei manchen Anbietern ist die interne Bearbeitungszeit etwas länger. Bei ihnen kann es bis zu drei Tage dauern, bis der Betrag auf der Karte verfügbar ist.

• Der Zeitpunkt der Überweisung: Überweisungen vor Feiertagen und Wochenenden können etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen.

Guthaben auf der Kreditkarte erhöht sofort Ihren verfügbaren Betrag und kann Zinsen sowie Gebühren reduzieren. Sie zahlen zunächst vom Guthaben, nicht vom Kreditrahmen. Je nach Anbieter sind Guthaben erlaubt, teils verzinst, teils unverzinst.

Überschüssiges Guthaben erleichtert Ausgaben, Bargeldabhebungen und Kautionen (z.B. Mietwagen). Beachten Sie mögliche Höchstgrenzen, Einzahlungs- und Auszahlungsgebühren sowie Bearbeitungszeiten.

Einige Karten verbieten Guthaben oder schreiben ein Referenzkonto für Rücküberweisungen vor. Prüfen Sie daher die Bedingungen Ihres Kartenherausgebers vor einer Aufladung.

Ja, eine Rückbuchung auf die Kreditkarte ist möglich – entweder als Erstattung durch Händler:innen oder als Chargeback über Ihre Bank, wenn berechtigte Gründe vorliegen. Entscheidend sind Fristen, Dokumentation und die Bedingungen Ihres Kartenanbieters.

• Händlererstattung (Refund): Bei Storno, Rückgabe oder Nichterfüllung erstatten Händler:innen den Betrag auf die ursprüngliche Kreditkartentransaktion. Die Gutschrift erscheint meist binnen weniger Werktage auf Ihrem Kartenkonto.

• Chargeback bei fehlerhafter Buchung: Bei Doppelabbuchungen, falschen Beträgen oder nicht autorisierten Umsätzen können Sie eine Reklamation einreichen. Die Bank leitet ein Chargeback-Verfahren ein und fordert den Betrag beim Acquirer zurück.

• Betrug oder Kartenmissbrauch: Bei gestohlenen Kartendaten oder Phishing melden Sie den Vorfall sofort, sperren Sie die Karte und reklamieren Sie die Umsätze. Oft greift eine Haftungsbegrenzung, sofern Sie unverzüglich reagieren.

• Sicherheitskautionen und Vorautorisierungen: Kautionen (z.B. Mietwagen, Hotels) werden nach Freigabe automatisch wieder gutgeschrieben oder verfallen. Prüfen Sie, ob es sich um eine endgültige Belastung oder nur eine Reservierung handelt.

Es gibt zwei gängige Alternativen zur klassischen Kreditkarte, die vor allem eine bessere Kostenkontrolle ermöglichen. Auch Personen mit eingeschränkter Bonität entscheiden sich häufig für eine dieser Optionen.

Das Prinzip einer Debitkarte ähnelt dem einer klassischen Kreditkarte. Im Gegensatz zur Kreditkarte werden die Beträge bei einer Debitkarte allerdings direkt vom hinterlegten Girokonto abgebucht und nicht erst einige Tage später.

Hiermit verbinden viele Nutzer:innen eine verbesserte Kostenkontrolle. Viele Debitkarten werden mittlerweile weltweit akzeptiert und bieten damit unter anderem auch auf Geschäftsreisen viel Flexibilität.

Bei einer Prepaid-Karte muss zunächst Guthaben aufgeladen werden. Anschließend kann die Karte – je nach Anbieter – ebenfalls weltweit genutzt werden.

Da es keinen Kreditrahmen gibt, eignet sich diese Variante besonders für alle, die eine transparente Kostenkontrolle wünschen. Die Beantragung ist meist unkompliziert, da viele Anbieter keine Bonitätsprüfung verlangen.