Liquidität verbessern: Unser Leitfaden für eine bessere Zahlungsfähigkeit

Sie haben sich vorgenommen, Ihre Liquidität zu verbessern, wissen aber nicht genau, worauf Sie achten sollten? Die gute Nachricht ist, dass es einige Möglichkeiten gibt, die Liquidität zu verbessern, ohne seinen Geschäftsbetrieb maßgeblich einzuschränken.

In diesem Artikel erfahren Sie, wie man seine Liquidität verbessert und welche Maßnahmen sich zur Verbesserung der Liquidität eignen.

Entdecken Sie Qonto’s neue Funktionen, um Ihren Cashflow mit maximaler Transparenz und klaren Prognosen zu steuern.

Die Liquidität eines Unternehmens beschreibt, ob der jeweilige Betrieb dazu in der Lage ist, kurzfristige Verpflichtungen fristgerecht zu erfüllen und die entsprechenden Forderungen, z.B. von Lieferant:innen, zu begleichen.

Um hierbei ein hohes Maß an Transparenz sicherzustellen, empfiehlt es sich, auf eine umfassende Liquiditätsplanung zu setzen. Sie hilft dabei, den Überblick über Einnahmen und Ausgaben zu bewahren und die zur Verfügung stehenden Mittel optimal einzusetzen.

Eine schlechte Liquidität kann – im schlimmsten Fall – sogar in die Firmeninsolvenz führen. Daher ist es definitiv ratsam, immer wieder Strategien zur Verbesserung der Liquidität zu entwickeln und die entsprechenden Kennzahlen regelmäßig zu überprüfen. Somit stellen Sie unter anderem auch sicher, dass ein kurzzeitiger finanzieller Engpass in der Regel keine größeren Folgen nach sich zieht.

Behalten Sie Ihren Cashflow stets im Blick und treffen Sie smarte Geschäftsentscheidungen. Mit der Cashflow-Lösung von Qonto können Sie Zahlungseingänge und -ausgänge genau überwachen und prognostizieren und sogar Mehrwertsteuer-Rückerstattungen schätzen lassen.

Die Erhöhung Ihrer Liquidität ist entscheidend, um finanzielle Flexibilität zu bewahren und Investitionen in Wachstum zu ermöglichen. Wenn Kund:innen Zahlungen verzögern, können Sie in Zahlungsschwierigkeiten geraten, was Ihre Fähigkeit, wichtige Anschaffungen zu tätigen oder laufende Kosten zu decken, beeinträchtigen kann.

Eine starke Liquidität schützt nicht nur vor Engpässen, sondern ermöglicht es Ihnen, Chancen zu ergreifen und Ihr Unternehmen strategisch weiterzuentwickeln. Indem Sie Ihre Liquidität verbessern, stellen Sie sicher, dass Sie nicht von verspäteten Zahlungen Dritter abhängig sind und Ihre Geschäftsvorhaben ungehindert umsetzen können.

Liquiditätsprobleme können für Unternehmen eine ernsthafte Herausforderung darstellen und die Stabilität gefährden. Um diese Probleme effektiv anzugehen, ist es wichtig, die zugrunde liegenden Ursachen zu identifizieren und zu verstehen.

Hier sind einige häufige Gründe für Liquiditätsprobleme:

• Unzureichendes Forderungsmanagement: Wenn offene Rechnungen nicht rechtzeitig beglichen werden, kann dies schnell zu Liquiditätsengpässen führen. Ein effektives Forderungsmanagement ist entscheidend, um den Cashflow stabil zu halten.

• Lange Zahlungsziele und strenge Lieferantenbedingungen: Die Diskrepanz zwischen langen Zahlungszielen für Kund:innen und strikten Zahlungsfristen der Lieferant:innen kann die Liquidität erheblich belasten und zu Engpässen führen.

• Falsche Ausgabenentscheidungen: Unüberlegte oder übermäßige Ausgaben können die finanziellen Ressourcen eines Unternehmens schnell erschöpfen und die Liquidität gefährden.

• Hoher Lagerbestand: Ein übermäßiger Lagerbestand verursacht nicht nur hohe Lagerkosten, sondern bindet auch Kapital, das für andere Zwecke genutzt werden könnte.

• Ungenaue Kostenkalkulation: Fehleinschätzungen bei der Kostenkalkulation können zu Budgetüberschreitungen führen und die Liquidität beeinträchtigen.

• Verspätete Maßnahmen zur Liquiditätssteigerung: Maßnahmen zur Verbesserung der Liquidität, die zu spät ergriffen werden, können das Problem verschärfen, anstatt es zu lösen.

• Mangelnde Prozesskontrolle: Eine fehlende regelmäßige Überprüfung interner Prozesse kann dazu führen, dass ineffiziente Abläufe unentdeckt bleiben und die Liquidität belasten.

• Schlechte Kommunikation mit Kund:innen: Unklare Vereinbarungen über Zahlungsziele können zu Zahlungsverzögerungen führen und den Cashflow negativ beeinflussen.

Vereinfacht ausgedrückt: Eine gute Liquidität ist weder zu niedrig noch zu hoch. Wie so oft ist es das häufig zitierte gesunde Mittelmaß, das angestrebt werden sollte.

Die folgenden Faktoren weisen auf eine gute Liquidität hin:

• Kurzfristige Verbindlichkeiten können schnell beglichen werden.
• Bestehende Kreditlinien werden eingehalten.
• Steuerzahlungen stellen kein Problem dar.
• Alle Mitarbeitenden erhalten pünktlich ihr Gehalt.
• Die Bonität steigt bzw. bleibt konstant hoch.

Umgekehrt raten viele Expert:innen auch dazu, einer zu hohen Liquidität vorzubeugen. Denn: Wer liquide Zahlungsmittel zurückhält, investiert nicht und läuft somit Gefahr, dass sein Unternehmen irgendwann nicht mehr rentabel ist. Zudem gilt es, zu berücksichtigen, dass unter anderem auch die Inflation dafür sorgen kann, dass der Wert der liquiden Mittel nach einiger Zeit sinkt.

Wenn Sie die Liquidität Ihres Unternehmens überprüfen möchten, ist es wichtig, sich mit den drei Liquiditätsgraden auseinanderzusetzen:

• Liquiditätsgrad 1
• Liquiditätsgrad 2
• Liquiditätsgrad 3

Der Liquiditätsgrad 1, auch bekannt als Barliquidität, misst die Fähigkeit eines Unternehmens, seine kurzfristigen Verbindlichkeiten sofort mit den verfügbaren Zahlungsmitteln zu decken. Diese Kennzahl gibt an, wie viel Prozent der kurzfristigen Schulden durch flüssige Mittel gedeckt sind.

Der Liquiditätsgrad 2, auch bekannt als Einzugsliquidität oder Quick Ratio, berücksichtigt neben den liquiden Mitteln auch kurzfristige Forderungen. Diese Kennzahl zeigt an, inwieweit ein Unternehmen seine kurzfristigen Verbindlichkeiten mit schnell realisierbaren Vermögenswerten decken kann.

Der Liquiditätsgrad 3, auch als Umsatzliquidität oder Current Ratio bekannt, umfasst alle kurzfristigen Vermögenswerte und zeigt, wie gut ein Unternehmen in der Lage ist, seine kurzfristigen Verbindlichkeiten zu decken. Diese Kennzahl gibt einen umfassenderen Überblick über die kurzfristige Finanzkraft des Unternehmens.

Es gibt einige langfristige, aber auch viele kurzfristige Maßnahmen, auf deren Basis es möglich ist, die Liquidität zu verbessern. Einige der effektivsten Vorgehensweisen wurden in den folgenden Abschnitten zusammengetragen.

Ein Unternehmen, das liquide sein möchte, sollte ein besonderes Augenmerk auf sein Forderungswesen legen. Eine besonders wichtige Rolle nehmen in diesem Zusammenhang Zahlungsziele ein. Auch, wenn es viele Auftraggebende als durchaus kundenfreundlich empfinden dürften, wenn Sie 30 Tage (oder noch mehr) Zeit haben, um ihre Verbindlichkeiten zu zahlen, können sich allzu lange Zeitspannen negativ auf die Liquidität auswirken.

Sollten Sie bemerken, dass Ihnen – trotz guter Auftragslage – liquide Mittel fehlen, kann es dementsprechend helfen, das Forderungswesen zu optimieren.

Viele Unternehmen haben fast schon ein schlechtes Gewissen, wenn sie ihre Kund:innen beim Überschreiten eines Zahlungsziels anmahnen. Die gute Nachricht ist, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, einen Auftraggeber auf eine offene Rechnung hinzuweisen.

Wer etwa fürchtet, dass eine gute Geschäftsbeziehung durch eine Mahnung leiden könnte, kann seine säumigen Kund:innen auch im ersten Schritt anrufen und freundlich nachhaken. Oft handelt es sich bei der ausgebliebenen Zahlung tatsächlich um ein Versehen, das den Betroffenen erst dann auffällt, wenn sie hierauf hingewiesen werden.

Oft hilft es, die Zahlungsbedingungen zu optimieren und den Kund:innen somit einen besonderen Anreiz zum frühen Begleichen der Rechnung zu bieten. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Skonto für diejenigen, die innerhalb weniger Tage überweisen?

Zahlreiche kleine und große Unternehmen setzen heutzutage auf Factoring, wenn sie sich nicht mit Fragen wie zum Beispiel „Wann zahlen meine Kund:innen endlich?“ beschäftigen möchten.

Die Forderungen, die eigentlich gegenüber den Kund:innen bestehen, werden hier an einen Finanzdienstleister übertragen. Dieser zahlt die entsprechenden Summen direkt aus und erhält dann den jeweiligen Betrag von den Rechnungsempfänger:innen.

Zu guter Letzt erweist sich auch Firmenleasing als unglaublich praktisch, wenn es darum geht, die Liquidität zu verbessern. Im Gegensatz zum Kauf ist es hier in der Regel nicht nötig, den Kreditrahmen zu belasten. Dementsprechend kommt es auch zu keinem plötzlichen Liquiditätsabfluss.

Die Leasingraten sind zudem steuerlich absetz- und kalkulierbar. Nach dem Ende des Leasings, wird der jeweilige Leasinggegenstand, zum Beispiel ein Auto oder eine Maschine, einfach wieder zurückgegeben.