Cashflow aus Investitionstätigkeit: Definition & Berechnung

Ob Unternehmen wachsen, modernisieren oder neue Märkte erschließen wollen – Investitionen sind ein zentraler Bestandteil unternehmerischer Entwicklung. Doch jede Investition zieht auch finanzielle Konsequenzen nach sich. Genau hier kommt der Cashflow aus Investitionstätigkeit ins Spiel.

Als Teil der Kapitalflussrechnung liefert er wichtige Einblicke in das Investitionsverhalten eines Unternehmens und zeigt, ob es vor allem Geld ausgibt oder einnimmt – zum Beispiel durch den Kauf oder Verkauf von Maschinen, Immobilien oder Finanzanlagen.

In diesem Beitrag lernen Sie, was der Cashflow aus Investitionstätigkeit genau ist, wie er berechnet wird und was er aussagt und welche Vorzüge eine Cashflow-Software bietet.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit gibt Auskunft darüber, wie viel Geld ein Unternehmen im Rahmen seiner Investitionen ausgibt oder einnimmt. Erfasst werden dabei sämtliche Mittelabflüsse und Mittelzuflüsse, die durch den Kauf oder Verkauf von langfristigen Vermögenswerten entstehen – z.B. Maschinen, Immobilien, Beteiligungen oder Wertpapiere.

Diese Kennzahl zeigt, ob ein Unternehmen aktiv in seine Zukunft investiert oder bestehende Anlagen liquidiert, um kurzfristig liquide Mittel zu gewinnen. Ein negativer Investitionscashflow deutet häufig auf Wachstum oder Erneuerung hin, während ein positiver Wert auf Verkäufe oder zurückhaltende Investitionstätigkeit hinweisen kann.

In Kombination mit anderen Kennzahlen, etwa zur Ermittlung des Free Cashflow, liefert der Cashflow aus Investitionen wichtige Informationen über die finanzielle Ausrichtung und Handlungsfähigkeit eines Unternehmens.

Der Unterschied zwischen dem Cashflow aus Investitionstätigkeit und dem Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ist zentral für die Analyse der Unternehmensfinanzierung.

Während der Investitionscashflow alle Zahlungsströme rund um den Erwerb oder Verkauf von Anlage- und Finanzvermögen abbildet, zeigt der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ausschließlich die Mittelbewegungen im Zusammenhang mit Eigenkapital oder Fremdkapital.

Beide Cashflows ergänzen sich in der Kapitalflussrechnung, erfüllen aber unterschiedliche Funktionen.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit wird berechnet, indem die Auszahlungen für Investitionen den Einzahlungen aus dem Verkauf von Vermögenswerten gegenübergestellt werden. Erfasst werden dabei vor allem Transaktionen rund um Sachanlagen oder Finanzanlagen – etwa der Kauf von Maschinen oder der Verkauf eines Grundstücks.

Veräußert ein Unternehmen ein Grundstück für 500.000 € und investiert im gleichen Zeitraum 200.000 € in neue Produktionsanlagen, ergibt sich ein positiver Cashflow aus Investitionstätigkeit von 300.000 €. Übersteigen hingegen die Investitionen die Verkaufserlöse, fällt der Saldo negativ aus.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit macht sichtbar, in welchem Umfang ein Unternehmen Kapital bindet oder freisetzt – und unterstützt so eine fundierte Einschätzung der Liquidität im Zusammenhang mit Investitionen.

Entscheidend ist, den Cashflow aus Investitionstätigkeit immer im Zusammenspiel mit den Unternehmenszielen und der Gesamtentwicklung zu bewerten – denn sowohl hohe Investitionen als auch Verkäufe von Vermögenswerten können je nach Situation positive oder negative Signale für die Zukunft senden.

Ein positiver Investitionscashflow zeigt, dass ein Unternehmen durch den Verkauf von Vermögenswerten oder Finanzanlagen mehr liquide Mittel einnimmt, als es in neue Investitionen ausgibt.

Das kann auf gezielte Desinvestitionen, eine verbesserte Liquiditätslage oder eine strategische Neuausrichtung hinweisen. In Einzelfällen entstehen solche Mittelzuflüsse auch durch Erträge aus Finanzanlagen – etwa Zinsen oder Dividenden.

Bleiben neue Investitionen aus, kann ein dauerhaft positiver Wert allerdings auf fehlende Wachstumsimpulse hindeuten. Entscheidend ist daher, wie und in welchem Kontext diese Mittel freigesetzt werden.

Ein negativer Cashflow aus Investitionstätigkeit signalisiert, dass ein Unternehmen Mittel in den Auf- oder Ausbau langfristiger Vermögenswerte investiert – z.B. in Produktionsanlagen, Software oder Beteiligungen.

Solche Ausgaben gelten in vielen Fällen als Zeichen für unternehmerisches Wachstum und Innovationsbereitschaft. Ein negativer Investitionscashflow kann also nicht nur ein Signal für geplantes Wachstum sein, sondern spiegelt auch die Bereitschaft wider, Kapital gezielt in zukünftige Ertragsquellen zu lenken.

Solange diese Investitionen durch den operativen Cashflow oder eine tragfähige Finanzierungsstruktur gedeckt sind, spricht das für eine langfristig ausgerichtete und stabile Unternehmensstrategie.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit lässt sich nicht pauschal bewerten – seine Höhe ist nur im Zusammenhang mit der Unternehmenssituation und Investitionsstrategie aussagekräftig.

Für eine fundierte Bewertung sollte der Investitionscashflow stets gemeinsam mit dem operativen und dem Finanzierungscashflow betrachtet werden. Nur so entsteht ein vollständiges Bild der finanziellen Situation und Kapitalverwendung im Unternehmen.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit lässt sich gezielt beeinflussen – durch vorausschauende Planung, strategisches Vorgehen und den effizienten Einsatz von Kapital.

Die folgenden Ansätze unterstützen dabei:

• Investitionen realistisch planen
• Investitionszeitpunkte steuern
• Vermögenswerte überprüfen und gezielt veräußern
• Erträge aus Finanzanlagen berücksichtigen
• Passende Finanzierungsformen nutzen

Prüfen Sie vor jeder Investition den tatsächlichen Kapitalbedarf und die strategische Relevanz. Eine gezielte Priorisierung – etwa nach Ertragspotenzial oder betrieblicher Notwendigkeit – hilft, Kapital effizient einzusetzen.

Statt mehrere große Investitionen gleichzeitig zu tätigen, kann es sinnvoll sein, diese über mehrere Perioden zu verteilen. Das entlastet die Liquidität und schafft mehr Flexibilität in der Unternehmensplanung.

Nicht betriebsnotwendige Maschinen, Immobilien oder Beteiligungen binden Kapital. Eine strukturierte Bestandsaufnahme kann aufdecken, wo stille Reserven mobilisiert werden können.

Zinsen, Dividenden oder Rückflüsse aus Beteiligungen verbessern den Investitionscashflow – sofern sie planbar gemacht und aktiv in die Liquiditätssteuerung eingebunden werden.

Nicht jede Investition muss vollständig aus Eigenmitteln finanziert werden. Leasing, Fördermittel oder Kredite mit klarer Rückzahlungsstruktur können die Zahlungsströme glätten und finanziellen Spielraum erhalten.

Eine Cashflow-Software wie Qonto unterstützt Sie, indem sie Ein- und Auszahlungen aus Investitionstätigkeiten übersichtlich darstellt, automatisiert erfasst und analysiert. So behalten Sie Investitionen, Desinvestitionen und deren Auswirkungen auf Ihre Liquidität jederzeit im Blick.

Mit Qonto können Sie vergangene und zukünftige Cashflows gezielt auswerten, Trends erkennen und fundierte Investitionsentscheidungen treffen. Das erleichtert die Planung, sorgt für Transparenz und ermöglicht es Ihnen, Handlungsbedarf frühzeitig zu identifizieren – für eine effiziente Steuerung Ihrer Unternehmensfinanzen.