Mit der Einführung des Euro und der Eurozone hat sich bei Währungen oder Wechselkursen für die Deutschen und deutsche Unternehmen vieles vereinfacht. In insgesamt 19 EU-Nationen finden sie 2020 nur noch die gemeinschaftliche Währung vor. Wechselkurse suchen und vergleichen, Beträge umrechnen oder Geld bei der Bank umtauschen – all das ist hier nicht mehr notwendig.
Für
- Reisen in andere Länder – vor allem außerhalb Europas, aber auch schon in Nachbarländer wie Dänemark oder die Schweiz –,
- bei Geschäften mit Unternehmen in solchen Ländern oder auch
- für Kapitalanlagen in Dollar und anderen fremden Währungen
kommt dem jeweiligen Wechselkurs immer noch große Bedeutung zu. Neben dem Euro sind weltweit noch über 160 weitere Währungen als Zahlungsmittel im Umlauf. Nicht nur Urlauber suchen den günstigsten Wechselkurs beim Umtausch von Bargeld in die Fremdwährung. Auch Unternehmer achten im Rahmen des Kostenmanagements neben der Preiskalkulation auf der Basis von Selbstkosten eines Produkts oder einer Dienstleistung auch darauf, auf Geschäftsreisen gute Wechselkurse bei Zahlungen im außereuropäischen Ausland zu finden (siehe auch Controlling). Auch bei SWIFT-Überweisungen ins außereuropäische Ausland ist der Wechselkurs von Interesse.
Damit steht ein guter Wechselkurs in einer Reihe mit anderen wichtigen Themen des Finanzmanagements von Unternehmen und Selbstständigen (siehe auch Kassenbericht, Rechnungsstellung, Umsatzsteuerrückzahlungen mit Soll- oder Istversteuerung, Reverse Charge oder Umsatzsteuer innerhalb der EU sowie Gebühren für Auslandsüberweisungen).
Tipp für Unternehmen und Selbstständige:
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Verschiedene Wechselkurse
Bei einem Vergleich der Kurse online oder auf den Wirtschaftsseiten der Tagespresse muss zunächst unterschieden werden:
- Soll Bargeld getauscht werden?
- Oder geht es um den Wechselkurs einer unbaren Transaktion wie einer Abhebung am Geldautomaten oder einer Kartenzahlung?
Sorten
Wer sich eine Reisekasse anlegen möchte, braucht dafür Bargeld des Landes oder sogenannte Sorten. Sie sind hierzulande bei Banken oder Sparkassen erhältlich. Größere Filialen halten in der Regel Bestände gängiger Fremdwährungen – allen voran Dollar oder Pfund – vor. Speziell der amerikanische Dollar wird in vielen Ländern der Welt als alternatives Zahlungsmittel zur Landeswährung akzeptiert.
Seltenere Auslandswährungen können häufig auf Anfrage und gegen Gebühr durch die Banken beschafft werden. Manche Landeswährung mit stark schwankendem Wechselkurs wie der Peso verschiedener mittel- und südamerikanischer Länder ist aber ebenso nur vor Ort erhältlich.
Ob mexikanischer Peso, südafrikanischer Rand oder viele andere Landeswährungen: Grundsätzlich lässt sich beim Geldumtausch in den Banken oder Wechselstuben direkt im Land der Reise ohnehin mehr sparen, da die Banken in Deutschland für den Aufwand im Sortengeschäft neben Gebühren ihren Kunden außerdem größere Ab- oder Aufschläge beim Kurs für den An- und Verkauf berechnen.
Ein günstigerer Kurs gilt durchwegs, wenn sich Reisende am Aufenthaltsort im Ausland ihr Geld aus einem Geldautomaten holen. Dann wird die Auszahlung zum Devisenkurs abgerechnet.
Devisen und Devisenkurse
Was bei Sorten beziehungsweise Bargeld leicht verständlich als An- oder Verkaufskurs gilt, heißt im Devisengeschäft Brief- oder Geldkurs.
Geldkurs
Der Geldkurs zeigt den Preis an, zu dem ein Kreditinstitut oder ein anderer Händler die Fremdwährung ankauft.
Briefkurs
Entsprechend bildet der Briefkurs den Verkaufspreis, zu dem die Währung abgegeben wird. Daraus ergibt sich, dass der Briefkurs immer höher als der Geldkurs liegt.
Abhängig von der Währung fällt die Differenz mehr oder weniger groß aus. Beim amerikanischen Dollar oder dem Schweizer Franken bewegt sich der Unterschied oft im Bereich der dritten oder vierten Nachkommastelle. Für den japanischen Yen, die türkische Lira wächst der Unterschied bereits und zum Beispiel beim ungarischen Forint oder dem russischen Rubel gibt es für einen Euro sogar Differenzen von ganzen Währungseinheiten zwischen den Brief- und Geldkursen.
Die Differenz der Kurse bildet die Marge des Devisenhandels und weiter entsteht aus den beiden täglich ein Mittelkurs, der als Referenzkurs einer Landeswährung gilt.
Das Referenzkurssystem EuroFX
Für insgesamt acht wichtige Fremdwährungen bieten eine ganze Reihe von Geschäftsbanken, Sparkassen oder Genossenschaftsbanken seit einigen Jahren eine einheitliche transparente Umrechnung zum Euro an:
- den amerikanischen Dollar
- und den kanadischen Dollar,
- die dänische, die norwegische oder die schwedische Krone,
- das britische Pfund,
- den japanischen Yen und den Schweizer Franken.
Die Kreditinstitute sind Teilnehmer des Systems EuroFX, das täglich zur Mittagszeit automatisch aus Angebot und Nachfrage Brief-, Geld- und Mittelkurse für diese Fremdwährungen ermittelt. Die Kurse können online eingesehen und verfolgt werden.
Im EuroFX-Referenzsystem spiegeln sich die tagesaktuellen Kurse tatsächlicher Devisengeschäfte, der Angebote und der Nachfrage. Stark abweichende Kurse berücksichtigt das System nicht. So entstehen am Ende marktgerechte, objektive Kursangaben, die zwar keine amtlichen Notierungen darstellen, aber weltweit immer häufiger für die Abrechnung von Devisengeschäften mit dem Euro herangezogen werden.