Am Anfang jeder Gründung steht die Frage, welche Rechtsform ein Unternehmen haben soll. Hier spielt gerade bei jungen Gründern und Gründerinnen das notwendige Stammkapital eine entscheidende Rolle.
In diesem Beitrag erfahren Sie, wie viel Stammkapital zur Gründung einer GbR notwendig ist und welche alternativen Rechtsformen Ihnen zur Verfügung stehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Für die Gründung einer GbR wird kein Stammkapital benötigt
- Allerdings haften Sie durch das fehlende Kapital im Schadenfall unbeschränkt mit Ihrem privaten Vermögen
- Das fehlende Stammkapital mindert zudem Ihr Ansehen bei potenziellen Geldgebern und Geldgeberinnen
- Als Alternativen zur GbR können Sie bspw. eine GmbH oder UG gründen
Was ist das Stammkapital?
Bei der Gründung eines Unternehmens muss abhängig von seiner Rechtsform Stammkapital (engl. Share Capital) hinterlegt werden.
Diese gesetzliche Mindesteinlage wird noch vor der Aufnahme des Geschäftsbetriebs von den Gesellschaftern und Gesellschafterinnen aufgebracht und auf das Geschäftskonto des Unternehmens eingezahlt. Dies kann als Bareinlage, aber auch als Sacheinlage erfolgen.
Personengesellschaften vs. Kapitalgesellschaften
Die Höhe des vorgeschriebenen Grundkapitals variiert je nach der Rechtsform eines Unternehmens. Die Gründung von Personengesellschaften erfordert im Vergleich zu Kapitalgesellschaften meist weniger oder sogar kein Stammkapital. Hintergrund der unterschiedlichen Beträge sind die geltenden Haftungsbeschränkungen.
Während Gesellschafter:innen von Personengesellschaften mit ihrem Privatvermögen haften, treten Kapitalgesellschaften mit dem Stammkapital im Hintergrund als juristische Personen auf. Ihre Gründer:innen haften bei Rechtsstreitigkeiten im Normalfall nicht mit ihrem Privatvermögen.
Grundsatz der Kapitalerhaltung
Die wesentliche Funktion des Stammkapitals ist die Beschränkung der persönlichen Haftung der Gesellschafter:innen für das gezeichnete Kapital. Entsprechend darf nach dem Grundsatz der Kapitalerhaltung nicht an die Gesellschafter:innen verteilt werden.
Es muss allerdings auch nicht unversehrt vorgehalten werden, sondern wird im Geschäftsbetrieb aufgebraucht. Ist das Stammkapital aufgebraucht, besteht grundsätzlich keine Verpflichtung für die Gesellschafter:innen, es wieder aufzufüllen.
Die Höhe des Stammkapitals ist nach oben offen
Die Höhe des eingebrachten Stammkapitals ist nicht gedeckelt. Gesetzlich vorgesehen ist nur ein Stammkapital von mindestens 25.000 € für haftungsbeschränkte Gesellschaften wie die GmbH.
Stammkapital der GbR
Bei der Entscheidung, eine UG oder eine GbR zu gründen, ist meist die Höhe des Stammkapitals ausschlaggebend.
Für die Gründung einer GbR, einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts, wird keine Einlage benötigt. Allerdings handelt es sich bei der GbR wie bei der Kommanditgesellschaft (KG) oder der offenen Handelsgesellschaft (OHG) um eine Personengesellschaft.
Das heißt, im Vergleich zur GmbH oder UG entfällt durch das nicht vorhandene Stammkapital auch die Haftungsbeschränkung. Die Gesellschafter:innen haften im Fall von offenen Forderungen oder bei Rechtsstreitigkeiten mit ihrem Privatvermögen.
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Die passende Rechtsform für Ihre Gründung
Welche Rechtsform zur Gründung eines Unternehmens die Richtige ist, lässt sich pauschal nicht beantworten. Neben der Höhe des erforderlichen Stammkapitals spielen weitere Aspekte eine Rolle. Zu diesen Aspekten gehört zum Beispiel, ob Sie allein oder im Team gründen möchten und welche Ziele Sie mit Ihrem Unternehmen erreichen möchten.
Die Wahl der Rechtsform ist jedoch eine Entscheidung, die gut überlegt sein sollte, da sie sich auf finanzielle, steuerliche und wirtschaftliche Aspekte auswirkt.
Generell gilt, dass Kapitalgesellschaften wie die GmbH in Deutschland bei Unternehmen beliebt und bei Kapitalgebern und Kapitalgeberinnen hoch angesehen sind. Personengesellschaften sind aufgrund des fehlenden Stammkapitals weniger interessant für Kapitalgeber:innen, dafür aber ein günstige Alternative für junge Gründer:innen.
Stammkapital für die GmbH bei Qonto einzahlen
Unabhängig davon, für welche Rechtsform Sie sich bei der Gründung Ihres Unternehmens entscheiden, bietet Ihnen das Qonto Online-Geschäftskonto die Möglichkeit, Ihr Stammkapital dort zu hinterlegen. Die Einzahlung erfolgt einfach und unkompliziert über die IBAN, die Sie bei der Kontoeröffnung erhalten.
Mit der Qonto Mobile App können Sie Ihre Einnahmen und Ausgeben jederzeit am Smartphone einsehen und behalten so Ihre Finanzen jederzeit im Blick.
Mit dem praktischen Belegmanagement können Sie Ihre Belege zudem einfach abfotografieren und direkt in die Qonto App hochladen. Dank der integrierten Buchhaltungssoftware sparen Sie so auch noch jede Menge Zeit und sind immer auf dem aktuellen Stand.
Stammkapital GmbH und UG in Gründung
Ihr Online-Geschäftskonto erhalten Sie bei Qonto übrigens bereits in der Gründungsphase: So bietet Qonto das Geschäftskonto bereits Unternehmen GmbH in Gründung (GmbH i. G.) oder eine UG in Gründung (UG i. G.) an, um problemlos ein Geschäftskonto zu eröffnen und das notwendige Stammkapital dort hinterlegen zu können. Auch weitere nützliche Features wie Filterfunktionen oder Mitarbeiterkarten für Ihr Unternehmen können Sie mit dem Geschäftskonto verwenden.
Kapital erhöht das Ansehen
Beim Stammkapital handelt es sich laut Definition um einen Betrag, der als Bareinlage oder Sacheinlage von den Gründern und Gründerinnen eines Unternehmens bereits vor Aufnahme ihrer Geschäftstätigkeit auf einem Geschäftskonto nachgewiesen werden muss.
Je nach Rechtsform gibt es verschiedene Regelungen zur Höhe des Stammkapitals: Grundsätzlich ist für die Gründung einer Kapitalgesellschaft ein höheres Stammkapital notwendig als für die Gründung von als Personengesellschaften.
Bei Kapitalgesellschaften beschränkt sich die Haftung der Gesellschafter:innen aufgrund des hinterlegten Stammkapitals auf das Unternehmensvermögen. Im Gegensatz dazu haften Gründer:innen von Personengesellschaften persönlich auch mit ihrem privaten Vermögen.