Die Gründungskosten einer GmbH im Überblick

Die Gründung einer GmbH ist mit vergleichsweise hohen Kosten verbunden. Die GmbH-Gründungskosten finden Sie in diesem Artikel im Überblick.

Grundsätzlich sind die Gründer:innen bzw. die Gesellschafter:innen der GmbH dazu verpflichtet, die Kosten, die beim Gründen einer GmbH anfallen, selbst zu bezahlen. Im Hinblick auf § 30 des GmbH-Gesetzes (GmbHG), der die Kapitalaufbringung und die Erhaltung des Kapitals regelt, dürfen die anfallenden Gründungskosten nur unter bestimmten Umständen auf die GmbH abgewälzt werden.

So soll der Zweckentfremdung des Stammkapitals entgegengewirkt und sichergestellt werden, dass ausreichend Kapital als Betriebsvermögen und als Reserve für Haftungsansprüche der Gläubiger:Innen einer GmbH vorhanden ist.

Die GmbH wird durch die notarielle Beurkundung des Gesellschaftsvertrags und dem anschließenden Eintrag in das Handelsregister gegründet. In diesem Zusammenhang entstehen Notar- und Gerichtskosten, deren Höhe davon abhängt, ob die GmbH von nur einer Person oder von mehreren Gesellschafter:innen gegründet wird. 

Neben diesen Ausgaben kommen weitere Kosten für Telefon, Porto sowie die Mehrwertsteuer in Höhe von 19 % auf alle Notargebühren hinzu.

Die GmbH gilt als Gewerbebetrieb. Daher müssen Sie vor Aufnahme ihrer Geschäftstätigkeit ein Gewerbe anmelden. Die Gewerbeämter erheben eine Bearbeitungsgebühr, die abhängig vom jeweiligen Bundesland, in dem die GmbH ihren Unternehmenssitz hat, zwischen 15 und 65 € liegt.

Für die Gründung einer GmbH ist ein Mindestkapital von 25.000 € vorgeschrieben. Die Höhe der Stammeinlagen der einzelnen Gesellschafter:innen kann dabei unterschiedlich ausfallen. Wie hoch die Kosten, um eine GmbH zu gründen, für die einzelnen Gesellschafter:innen ausfallen, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

Zudem muss das GmbH-Mindestkapital von 25.000 € zur Gründung nicht vollständig aufgebracht werden. Bei Anmeldung der GmbH im Handelsregister ist es ausreichend, zunächst nur die Hälfte des Kapitals (12.500 €) aufzubringen. Dabei müssen alle Gesellschafter:innen mindestens ein Viertel ihres eigenen Anteils am Stammkapital beisteuern. Zudem sind die Gesellschafter:innen gesetzlich dazu verpflichtet, das noch ausstehende Kapital zeitnah zu erbringen.

Der Zeitpunkt für die Erbringung der offenen Zahlungen, wird im Gesellschaftsvertrag einer GmbH festgehalten. Die Gesellschaftshaftung ist bis dahin auf die 12.500 € beschränkt. Bis zur vollständigen Aufbringung des Mindeststammkapitals in Höhe von 25.000 € haften die Gesellschafter:innen persönlich auch mit ihrem Privatvermögen für das noch ausstehende Kapital.

Dieses Kapital wird bar auf dem Geschäftskonto der GmbH hinterlegt. Alternativ kann es auch als Sacheinlage eingebracht werden. Die entsprechenden Vermögensgegenstände, Forderungen oder Grundpfandrechte (Hypotheken, Grundschulden) müssen dazu in das Vermögen der GmbH überführt werden. Hierzu ist ein Sachgründungsbericht notwendig, der unter anderem bestätigt, dass der Wert einer Sacheinlage korrekt angesetzt wurde und tatsächlich angemessen ist. Für die Erstellung des Berichts wird ein Notar oder eine Notarin hinzugezogen.

Die anfallenden Kosten hängen davon ab, ob er oder sie den Bericht komplett erstellt oder nur beratend an der Erstellung mitwirkt. Zudem liegt die Höhe der anfallenden Gebühren anders als bei einer Bargründung im Ermessen des Notars oder der Notarin, sodass die genauen Kosten nicht präzise geschätzt werden können. Hier ist es ratsam, die genauen Kosten zunächst beim Notar oder der Notarin anzufragen.

Übrigens: Vergiss bei der Kalkulation der Kosten nicht die Gebühren für das Geschäftskonto.

Eine GmbH kann nur durch einen schriftlichen, notariell beglaubigten Vertrag gegründet werden. Dieser Gesellschaftsvertrag muss mindestens Angaben zum Namen und Sitz der Gesellschaft, dem Unternehmensgegenstand, der Höhe des Stammkapitals und der Höhe der Einlage, die die einzelnen Gesellschafter:innen einbringen, enthalten. Er ist Teil des Gründungsprotokolls, das neben dem Vertrag auch die Gesellschafterliste und die Bestellung der Geschäftsführung enthält.

Der Gesellschaftsvertrag wird häufig von einem Anwalt oder einer Notarin erstellt, da insbesondere bei einer GmbH mit mehreren Gesellschafter:innen zahlreiche Regelungen individuell vereinbart werden. Es kann aber auch ein individuell anpassbares Muster für den GmbH-Gesellschaftsvertrag verwendet werden. Zu den individuellen Regelungen zählen zum Beispiel:

Die Höhe der Kosten für den Entwurf des Gesellschaftsvertrags und die anschließende Beurkundung durch einen Notar oder eine Notarin hängen davon ab, ob die GmbH von nur einer Person oder von mehreren Gesellschafter:innen gegründet wird. Zudem spielt auch hier wieder die Höhe des Stammkapitals eine Rolle. Ausgehend von einem Stammkapital von 25.000 € entstehen hier Kosten in Höhe von 471 € bei einer Gründerin und 480 € bei mehreren Gründer:innen. 

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Für die Vorbereitung der Anmeldung der GmbH beim Handelsregister fallen ebenfalls Notargebühren an. Der Notar oder die Notarin überwacht zum einen, ob das Mindestkapital auf dem Geschäftskonto eingezahlt wurde bzw. die Sacheinlagen entsprechend in das Vermögen der GmbH überführt wurden. Darüber hinaus werden Kosten für die Übertragung der notwendigen Daten im XML-Format an das zuständige Amtsgericht berechnet. Zuzüglich der Gerichtsgebühren für dem Handelsregistereintrag entstehen hier Kosten in Höhe von 312,50 €.

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