So verbessern Sie Ihre finanzielle Bildung

Wie würden Sie Ihr finanzielles Vokabular einschätzen? Halten Sie sich für finanziell bewandert? Wissen Sie z.B. wie es um Ihre Bonität steht? 

Wenn Sie sich bei diesen Fragen ratlos am Kopf kratzen, ist dieser Artikel genau das Richtige für Sie.

Finanzielle Bildung (im Englischen und international auch als Financial Literacy bekannt) ist etwas, das in den letzten Jahren immer umfangreicher und komplexer geworden, aber gleichzeitig wichtiger denn je ist. Denn mit dem Aufkommen digitaler Finanztechnologien, Konzepten wie Open Banking und immer mehr Unternehmer:innen, die sich selbstständig machen oder ihre eigene Firma gründen, war ein fundiertes Verständnis des Finanzlexikons vielleicht noch nie so wichtig wie heute.

Zum Glück gibt es für all diese Herausforderungen zahlreiche Lösungen. Mit zuverlässigen Expertinnen und Experten aus dem Fintech-Bereich war das Toolkit, mit dem Sie Ihre Finanzbildung ausbauen können, noch nie so vielseitig. 

Wir bei Qonto sind der Meinung, dass Bank- und Finanzterminologie keine Sprache sein sollte, die Banken vorbehalten ist. Wir wollen das Wissen demokratisieren und sicherstellen, dass jede/r über ausreichendes Wissen verfügt, um seine privaten und geschäftlichen Finanzen unter Kontrolle zu haben. 

In diesem Artikel erfahren Sie alles zum Thema Finanzwissen und wie Sie es nutzen können, um sowohl Ihr Business als auch Ihr Privatleben zu verbessern.

Finanzielle Bildung oder Finanzbildung beschreibt ein sicheres Verständnis von Finanzterminologien und -konzepten. Dazu gehört fundiertes Wissen über die folgenden Aspekte, die einen großen Beitrag zur finanziellen Sicherheit und zum psychischen Wohlbefinden leisten:

Eine OECD-Umfrage ergab, dass europaweit etwa die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung keine ausreichenden Kenntnisse über grundlegende Finanzkonzepte besitzt. Dies wird noch deutlicher, wenn man einkommensschwächere Gruppen, Frauen, ältere und jüngere Generationen berücksichtigt, die bei Tests zur Finanzkompetenz in der Regel schlechter abschneiden.

In den USA ergab eine Studie des in San Francisco ansässigen Unternehmens Logica Future of Money, dass sich über 70 % der Generation Z und 55 % der Boomer-Generation wegen ihrer Finanzen gestresst fühlen. Ein großer Teil dieses Stresses kann durch eine bessere finanzielle Allgemeinbildung gemindert werden.  

Finanzbildung spielt für jeden Menschen eine Rolle – von dem Moment, an dem man das Erwachsenenalter erreicht, bis hin ins hohe Alter. Sobald Sie finanziell auf eigenen Beinen stehen, müssen Sie auch Ihre Finanzen eigenständig verwalten.

Wer sein Leben und somit auch seine finanzielle Zukunft plant, denkt dabei an die Karriere, ein Haus, vielleicht eine Familie und die Rente. Ihre finanzielle Bildung beeinflusst all diese Bereich – ob zum Positiven oder Negativen, hängt dabei von Ihnen ab. Ein gutes Verständnis Ihrer Finanzen und der jeweiligen Begrifflichkeiten wird Ihnen zweifellos dabei helfen, all diese Pläne so umzusetzen, wie Sie es sich immer gewünscht haben.

Dies gilt in doppelter Hinsicht für angehende Unternehmer:innen. Während das Regeln der privaten Finanzen vergleichsweise einfach erscheint, steht denjenigen mit unternehmerischen Ambitionen ein viel komplexeres Finanzmanagement bevor. Nicht nur der Erfolg Ihres Unternehmens, sondern auch Ihre psychische Gesundheit und Ihr Wohlbefinden werden wahrscheinlich ihren Tribut fordern, wenn Sie sich im Umgang mit Ihren Finanzen nicht wohl fühlen. 

Finanzieller Stress kann zu Schlafverlust, Streit mit dem Partner oder der Partnerin und Ablenkung führen, was sich wiederum negativ auf die Fähigkeit auswirkt, ein eigenes Unternehmen erfolgreich zu führen.

Wie kann man also sicherstellen, dass diese Dinge nicht passieren? 

Eine gute finanzielle Allgemeinbildung erfordert zwar mehr als nur das Auswendiglernen von Schlüsseldefinitionen, aber es gibt einige grundlegende Begriffe und Konzepte, die Sie sich merken sollten. Im Folgenden finden Sie eine Auswahl von Begriffen zur Finanzkompetenz, die für Kleinunternehmer:innen, Freiberufler:innen und Start-ups besonders wichtig sind.

Eine Mentalität für Investor:innen und ein zunehmend beliebter Begriff in der persönlichen Finanzwelt. Er bezeichnet eine Strategie, bei der Sie dem Sparen und Investieren Priorität einräumen und gleichzeitig sparsam bleiben. Um diese Strategie zu verfolgen, sollten Sie von jedem Monatsgehalt einen Teil für Ihre Ersparnisse verwenden, bevor Sie Ihre Lebenshaltungskosten bezahlen.

Es gibt viele Leitsätze in der Finanzwelt, und nicht alle sind nützlich. Pay Yourself First sollte Sie jedoch daran erinnern, in sich und eine finanziell sichere Zukunft zu investieren. Denn schließlich sind Sie die oberste Priorität. Das wird es Ihnen ermöglichen, konkrete Ziele für die Zukunft zu setzen und diese auch mit Leichtigkeit zu erreichen. Getreu dem Motto „Pay yourself first, thank yourself later“.Pay Yourself First kann besonders nützlich sein, wenn Sie sich nebenberuflich selbstständig machen möchten.

Ihr Budget ist eine Schätzung der Einnahmen und Ausgaben, die sich über einen bestimmten Zeitraum in der Zukunft erstrecken. Es ist also Ihr finanzieller Fahrplan, der Ihnen zeigt, was wann möglich ist.

Um sich den Wunsch vom eigenen Unternehmen zu erfüllen und dabei langfristig erfolgreich zu sein, ist ein genauer Überblick und eine vorausschauende Planung Ihres Budgets unabdingbar. Die Budgetplanung zeigt Ihnen genau, ob Ihr Unternehmen finanziell auf dem richtigen Kurs ist oder ob Sie eventuell strategische Anpassungen vornehmen müssen.

Die Insolvenz ist ein rechtliches Verfahren. Es wird eingeleitet, wenn Sie als Geschäftsinhaber:in oder Einzelunternehmer:in nicht mehr in der Lage sind, Deine ausstehenden Verbindlichkeiten zu bezahlen. Da diese aber natürlich trotzdem beglichen werden müssen, gibt es das Insolvenzverfahren.

Niemand möchte in die Situation geraten, sich mit einer Insolvenz auseinandersetzen zu müssen. Doch ein sicheres Verständnis des Begriffs und seiner Bedeutung sowie ein solides Finanzwissen sind der erste Schritt, einer Insolvenz vorzubeugen.

Wichtig zu wissen ist, dass ein Insolvenzverfahren nicht das Ende für Ihr Unternehmen bedeutet. Es bietet Ihnen lediglich die Chance, aus einer finanziell schwierigen Situation herauszukommen, Ihre Schulden zu begleichen und einen Neuanfang zu machen. Seien Sie aber darüber bewusst, dass dieses Verfahren jahrelang in Ihrer Bonitätsauskunft vermerkt bleibt. Das kann es Ihnen unter Umständen erschweren, in Zukunft Kredite zu erhalten. Die Entscheidung, Insolvenz anzumelden, sollte deshalb sorgfältig überlegt werden.

Die Bonität (oder auch Kreditwürdigkeit) beschreibt die finanzielle Fähigkeit einer Person oder Rechtsform, Verbindlichkeiten zurückzahlen zu können. So zeigt Ihre Bonität Kreditgeber:innen, ob Sie einen aufgenommenen Kredit inklusive Zinsen tilgen können, oder Vermieter:innen, ob Sie für die monatlichen Mietzahlungen aufkommen können.

Auskunft über diese Kreditwürdigkeit erhalten Banken, Kreditgeber:innen & Co. über eine Bonitätsprüfung.

Ihre Bonität setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen. Alle Schulden, frühere Insolvenzen, überfällige Zahlungen – all das prägt Ihre finanzielle Geschichte. Vergewissern Sie sich, dass Sie die Tragweite Ihrer Kreditwürdigkeit verstehen, damit Sie mögliche Lücken in Ihrem Bonitätsscore schließen können, bevor Sie sich an potenzielle Kreditgeber:innen wenden. In Deutschland wird die Kreditwürdigkeit von einer Organisation namens SCHUFA bereitgestellt.

Business Banking bietet Ihrem Unternehmen maßgeschneiderte Bank- und Finanzdienstleistungen, die explizit auf Unternehmer:innen und ihre Bedürfnisse ausgerichtet sind.

Es ist wichtig, Ihre geschäftlichen und privaten Finanzen voneinander zu trennen. Tun Sie das nicht, kann es schnell zu Unübersichtlichkeit und rechtlichen Schwierigkeiten kommen, die sich wiederum auf beide Bereiche Ihres Lebens auswirken.

Da es im modernen Arbeitsalltag immer mehr auf Flexibilität und Effizienz ankommt, ist digitales Business Banking heutzutage die beste Lösung für Unternehmer:innen, ihre Finanzen im Griff zu haben.

Digitales Business Banking versorgt Sie dabei mit einem Online-Geschäftskonto, praktischen Unterkonten, multiplen Firmenkarten für all Ihre Mitarbeitenden, einem übersichtlichen Ausgabenmanagement und Buchhaltungsintegrationen.

Sie suchen ein passendes Konto für Ihre Selbstständigkeit? Jetzt flexibles Kontomodell wählen und Konto in wenigen Minuten beantragen.

Obwohl sie viele Ähnlichkeiten aufweisen, gibt es einige wichtige Unterschiede zwischen Debitkarten und Kreditkarten, die Sie kennen sollten.

Während Sie mit einer Debitkarte Geld abheben können, das Sie zuvor auf Ihr Bankkonto eingezahlt haben, leihen Sie sich bei der Verwendung einer Kreditkarte Geld vom kartenaustellenden Unternehmen bis zu einem bestimmten Betrag, den Sie dann zu einem fixen Datum zurückzahlen müssen – daher die begriffliche Anlehnung an einen Kredit.

Bevor Sie eine Entscheidung für die eine oder andere Kartenart treffen, ist es ratsam, sich die jeweiligen Vor- und Nachteile von Kreditkarten und Debitkarten genau anzusehen.

Wenn Sie eine Kreditkarte beantragen, gehen Sie eine finanzielle Vereinbarung mit dem kartenaustellenden Unternehmen ein, in der Sie versprechen, das Geld – manchmal mit Zinsen – zurückzahlen zu können. Bei einer Debitkarte hingegen müssen Sie das Geld nicht zurückzahlen, da Sie hier lediglich Ihr eigenes Geld auf dem Konto verwenden. Debitkarten sind für die Sparsamen unter uns, die keine Schulden machen oder Zinsen zahlen wollen. Jedoch schränken sie Ihre finanziellen Mittel unter Umständen erheblich ein.

Besonders, wenn Sie Karten an Ihre Mitarbeitenden ausstellen und Sie trotzdem volle Kontrolle über die Finanzen Ihres Unternehmens behalten möchten, sind Debitkarten die ideale Wahl für Sie.

Einfach ausgedrückt sind Zinsen – oder genauer gesagt Sollzinsen – der Preis, den Sie zahlen müssen, um sich Geld zu leihen. Der Zinssatz beschreibt dabei die höhe der Zinsen in Prozent. Zinsen können entweder einfach oder mit Zinseszins sein.

Darüber hinaus gibt es auch die sogenannten Habenzinsen. Diese zahlt Ihnen die Bank für die auf Ihrem Konto vorhandenen Einlagen.

Ein gutes Verständnis von Zinsen wird Ihnen dabei helfen, bessere Kreditangebote zu finden und klügere Investitionen zu tätigen. Außerdem können Sie genau nachvollziehen, woher Ihr geliehenes Geld kommt, wie die Zinsen entstehen und in was die Bank Ihre Einlagen reinvestiert. Wenn Sie Wert auf sozial verantwortliche Investitionen (SRI) legen, sollten Sie sich darüber informieren, ob Ihre Bank die Einlagen bspw. für Klimaschutzprojekte oder gemeinnützige Organisationen verwendet.

Diese Begriffe geben Ihnen einen ersten Überblick über relevante Finanzthemen und auch mit unserem Blog und Wiki können Sie Ihr Finanzwissen deutlich verbessern – aber das ist erst der Anfang. Im Folgenden finden Sie eine Auflistung von Ressourcen, die Ihnen beim Ausbau Ihrer finanziellen Allgemeinbildung noch weiterhelfen können.

Die Finanzwelt entwickelt sich ständig weiter und auch die damit einhergehenden Finanztechnologien bringen immer neue Innovationen hervor. Anforderungen an die Sicherheit, Bedürfnisse der Kunden und Möglichkeiten für Unternehmen sind somit stetig im Wandel. Um hier mithalten zu können, sollten Sie zu jeder Zeit auf dem Laufenden bleiben. Nachrichtenportale, die ihre Inhalte speziell für die Fintech- und Finanzbranche ausrichten, bieten hierfür einen idealen Ausgangspunkt.

Werfen Sie einen Blick in unsere Übersicht ausgewählter Finanzseiten und lesen Sie sich direkt in aktuelle Nachrichten ein.

Wir alle nutzen Apps, um unsere täglichen Abläufe einfacher und effizienter zu gestalten. Mit unseren Smartphones, die im Alltag immer griffbereit sind, sorgen wir für mehr Fitness und gesunde Ernährung, planen den nächsten Urlaub oder lernen neue Sprachen. Warum also nicht auch Finanzwissen zu dieser Liste der täglichen Verbesserungen hinzufügen?

Es dauert seine Zeit, sich durch die Liste der verfügbaren Apps zu scrollen. In unserem Artikel zu den besten Finanz-Apps finden Sie wertvolle Tipps direkt auf einen Blick.

Wer durch Nachrichtenportale und Apps einen Überblick über Finanzthemen bekommen hat und diese gezielt vertiefen möchte, sollte sich Podcasts als Form der Wissensvermittlung anhören.Podcasts ermöglichen es Ihnen, Ihr Finanzwissen zu verbessern, während Sie bspw. kochen, aufräumen oder Sport treiben. Damit bieten Podcasts Ihnen nicht nur eine effiziente, sondern auch eine entspannte Vermittlung von finanzieller Bildung, die Sie mühelos in Ihren Alltag einbauen können.

Wir haben uns einige angehört und eine Liste von Finanz-Podcasts erstellt, die Sie kennen sollten.

Bücher sind bei Weitem die Form der Wissensvermittlung, die am meisten Zeit und Aufmerksamkeit fordert. Dennoch ermöglichen sie es Ihnen, tief in ein spezielles Thema einzutauchen und Informationen zu erhalten, die den kompletten Themenbereich adäquat abdecken.In unserer Liste zeigen wir Ihnen, welche Bücher über Finanzen Sie gelesen haben oder zumindest kennen sollten.

Soziale Medien sind heutzutage allgegenwärtig und beeinflussen jeden Bereich unseres Lebens – so auch die Finanzwelt.Finfluencer:innen – also Influencer:innen mit Fokus auf finanzielle Themen – werden auf Plattformen wie TikTok, Instagram oder YouTube zunehmend zahlreicher und beliebter. Sie zeigen in meist kurzen Videos, mit welchen Tipps und Tricks Sie Ihre finanzielle Lage verbessern und effizienter mit Ihrem Geld wirtschaften können.

Bei dem derzeitigen Boom an Finfluencer:innen stellt sich natürlich die Frage, wem man vertrauen kann und wessen Informationen auch tatsächlich valide sind. In unserem Artikel haben wir daher erklärt, worauf Sie bei einem/einer Finfluencer:in und neuen Finanztrends achten solltest.

Wenn Sie noch am Anfang Ihrer Finanzbildung stehen und sich bei all den verschiedenen Fachtermini und Begrifflichkeiten etwas verloren fühlen, müssen Sie sich keine Sorgen machen. Die Finanzwelt erscheint auf den ersten Blick komplex und bei der schier unendlichen Anzahl an Informationen kann man durchaus schon mal die Orientierung verlieren.

Um langfristig erfolgreich zu sein und sich gleichzeitig nicht zu sehr unter Druck zu setzen, solltest Sie finanzielle Bildung als einen Prozess ansehen. Einiges werden Sie dabei durch klassische Wissensvermittlung lernen, andere Dinge eher durch „Learning by Doing”. Das Wichtigste ist aber, immer am Ball zu bleiben und sich ständig über Neuigkeiten in dieser sich schnell wandelnden Welt zu informieren.

Mit zunehmender Finanzbildung werden Sie erkennen, dass Ihre Finanzen Sie weniger stressen und Sie fundiertere Geschäftsentscheidungen treffen können, die wiederum zum Wachstum Ihres Unternehmens beitragen.