Trotz wirtschaftlich global-politisch angespannter Lage zeigen Start-ups in Deutschland eine positive Entwicklung. Diese Gründungen werden als wichtig für die wirtschaftliche Erholung Deutschlands angesehen, da sie neue Ideen schnell umsetzen und die internationale Wettbewerbsfähigkeit sichern.
Was prägt die Gründerszene 2025 und welche spannenden Entwicklungen lassen sich ableiten? Das verraten wir im Folgenden.
Im Jahr 2024 erlebte Deutschland einen bemerkenswerten Aufschwung im Bereich der Start-up-Gründungen. Insgesamt wurden 2.766 neue Start-ups registriert, was einem Anstieg von 11 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht und das zweitbeste Gründungsjahr seit 2021 markiert. (1) (2)
Der Software-Sektor ist hierbei besonders hervorzuheben, da 618 der Neugründungen in diesem Bereich stattfanden, was den anhaltenden Boom rund um Künstliche Intelligenz widerspiegelt. (2)
Die positive Entwicklung im Gründungsbereich ist bemerkenswert, insbesondere angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten, politischen Spannungen und daraus resultierenden, schwierigen Finanzierungsbedingungen. Dieser Trend zeigt ganz klar das anhaltende Interesse und Engagement für Innovation und Technologie in Deutschland.
Gleichzeitig ist die Zahl der Firmeninsolvenzen gestiegen. Im September 2024 verzeichnete Deutschland einen Anstieg der beantragten Regelinsolvenzen um 13,7 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dies könnte auf die wirtschaftlichen Herausforderungen hinweisen, denen junge Unternehmen gegenüberstehen, selbst während eines Aufschwungs in der Gründungsaktivität. (3)
Diese Daten verdeutlichen die dynamische und zugleich herausfordernde Landschaft der Unternehmensgründungen in Deutschland, die von Innovation angetrieben wird, jedoch auch mit wirtschaftlichen Risiken behaftet ist.
2.766
neugegründete Start-ups im Jahr 2024
(+11 % im Vergleich zum Vorjahr)
Die Start-up-Landschaft in Deutschland zeigt eine deutliche Dynamik – sowohl in absoluten Zahlen als auch in der regionalen Verteilung. Während einige Städte und Regionen als etablierte Hotspots für Neugründungen gelten, gewinnen andere Standorte zunehmend an Bedeutung.
Besonders auffällig ist, dass der positive Gründungstrend nicht nur auf einzelne Regionen beschränkt bleibt, sondern sich über das gesamte Bundesgebiet erstreckt.
Generell sah das Ranking der gründungsstärksten Städte pro 100.000 Einwohner:innen im zweiten Halbjahr 2023 und ersten Halbjahr 2024 wie folgt aus (4):
*Bitte beachten Sie, dass sich die folgenden Zahlen & Fakten lediglich auf das zweite Halbjahr 2023 und das erste Halbjahr 2024 beziehen.
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4.7 auf Capterra
Berlin und München sind nach wie vor die führenden Start-up-Standorte in Deutschland. Beide Städte zeichnen sich durch eine hohe Anzahl an Neugründungen aus, sowohl absolut als auch relativ zur Bevölkerung.
Berlin, das nach einer Schwächephase nun wieder auf Wachstumskurs ist, verzeichnete einen Anstieg der Neugründungen um 29 % im Vergleich zum Vorhalbjahr. Auch München bleibt mit einer starken Start-up-Dynamik ein zentraler Innovationsstandort. (4)
Pro Kopf betrachtet liegen die beiden Metropolen nahezu gleichauf. Während München mit 12,9 Neugründungen pro 100.000 Einwohner:innen führte, folgt Berlin mit 12,5 dicht dahinter. Dies unterstreicht die Rolle beider Städte als führende Start-up-Ökosysteme Deutschlands. Zudem liegt München hinsichtlich der Gründungszahlen im Vergleich zum Vorjahr erstmals wieder vor Berlin. (4)
Neben Berlin und München zeigt auch Nordrhein-Westfalen eine besonders positive Entwicklung. Die Region verzeichnete einen signifikanten Anstieg an Gründungen und gehört zu den dynamischsten Bundesländern in Deutschland. Hier spielt vor allem die Dichte an Universitäten und Forschungseinrichtungen eine entscheidende Rolle. Hochschulnahe Standorte wie Aachen, Darmstadt und Heidelberg haben sich als starke Innovationszentren etabliert.
In der Rangliste der Städte mit den meisten Neugründungen pro 100.000 Einwohner:innen belegt Aachen mit 11,9 einen Spitzenplatz, gefolgt von Darmstadt (11,1) und Heidelberg (11,1). Diese Zahlen verdeutlichen den starken Zusammenhang zwischen akademischer Forschung und unternehmerischer Aktivität. (4)
Während die Großstädte und Universitätsstandorte eine hohe Gründungsdynamik aufweisen, tun sich ländliche Regionen weiterhin schwer mit dem Aufbau von Start-up-Ökosystemen.
Bundesländer wie Sachsen-Anhalt (0,4), Mecklenburg-Vorpommern (0,5) und Saarland (0,6) haben nur eine geringe Anzahl an Neugründungen pro 100.000 Einwohner:innen. Hier fehlt es oft an einem dichten Netzwerk aus Investor:innen, Talenten und institutioneller Unterstützung, die für ein florierendes Start-up-Ökosystem notwendig sind. (4)
Trotzdem zeigen einige Regionen Potenzial, wenn gezielte Maßnahmen zur Förderung von Innovation und Unternehmertum ergriffen werden. Insbesondere Programme zur besseren Vernetzung von Hochschulen, Wirtschaft und Kapitalgebern könnten helfen, ländliche Standorte attraktiver für Gründer:innen zu machen.
München
war mit 12,9 Neugründungen pro 100.000 Einwohner:innen stärkster Standort (im Zeitraum H2 2023 & H1 2024)
Die Attraktivität Deutschlands als Standort für die Gründung von Unicorns, also Start-ups mit einer Bewertung von über einer Milliarde Euro, hat in den letzten Jahren nachgelassen.
Eine Umfrage unter Gründerinnen und Gründern solcher Unternehmen zeigt, dass nur 47 % von ihnen sich erneut für Deutschland als Gründungsstandort entscheiden würden. Dies spiegelt ein wachsendes Unbehagen wider, das durch verschiedene Standortnachteile verursacht wird. (5)
Ein Viertel der Befragten zieht die USA als bevorzugten Standort in Betracht, während jeweils 12 % ein anderes EU-Land oder ein anderes Land weltweit als geeigneteren Gründungsort wählen würden. Diese Zahlen unterstreichen die Notwendigkeit für Deutschland, die Standortbedingungen zu verbessern, um seine Wettbewerbsfähigkeit im globalen Vergleich zu wahren. (5)
Gründerinnen und Gründer fordern von der Politik insbesondere (5):
Diese Forderungen verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen junge Tech-Unternehmen in Deutschland stehen. Eine Reform der bürokratischen Strukturen und eine bessere Integration in den EU-Binnenmarkt könnten entscheidende Schritte sein, um Deutschland wieder attraktiver für innovative Neugründungen zu machen und das Abwandern von Talenten und Kapital zu verhindern.
47 %
der Gründer:innen würden erneut in Deutschland gründen
(25 % lieber in den USA)
Sie überlegen, ebenfalls eine Firma zu gründen, wissen aber nicht, worauf Sie dabei achten müssen? Im Folgenden geben wir Ihnen fünf Tipps, sodass Sie sich den erfolgreichen Gründerinnen und Gründern anschließen können.
Alles sollte mit einem durchdachten Businessplan beginnen. Angefangen von einem präzisen Executive Summary über die Vorstellung des Teams, die Definition der Zielgruppe, die Wettbewerbsanalyse bis hin zur Ausarbeitung einer durchdachten Marketingstrategie, Unternehmensstruktur, SWOT-Analyse und Finanzplanung – all diese Elemente sind essentiell.
Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für einen detaillierten Plan, bevor Sie Ihr Start-up gründen. So behalten Sie den Überblick, können wichtige Meilensteine und Zeitpläne festlegen und sich gezielt mit den persönlichen Chancen und Risiken der Unternehmensgründung beschäftigen.
Die Integration von künstlicher Intelligenz ermöglicht es Gründer:innen im Jahr 2023, Businesspläne durch Automatisierung und datengestützte Analysen effizienter und präziser zu erstellen.
Ebenfalls wichtig, bevor Sie Ihre Firma gründen: die Marktanalyse. Als Teil des Businessplans wird sie immer wichtiger, da sich die Geschäftswelt ständig verändert und die Wettbewerbsbedingungen immer komplexer werden.
Neue Technologien wie KI & Co. entwickeln sich schnell und beeinflussen die Art und Weise, wie Unternehmen mit ihren Kundinnen und Kunden interagieren und wie sie arbeiten. Eine umfassende Marktanalyse hilft, die Auswirkungen dieser Technologien auf Ihre Branche zu verstehen und sich darauf einzustellen.
Längst hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Unternehmen eine wichtige Rolle für eine nachhaltige Zukunft spielen und Corporate Social Responsibility (CSR) dabei als Leitprinzip fungiert. Dabei wird betont, dass Nachhaltigkeit über rein ökonomische Belange hinausgeht.
Auch im Jahr 2025 stehen Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen verstärkt im Fokus. Kund:innen bevorzugen Unternehmen, die Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung aktiv fördern. Hier besteht eine harmonische Verbindung zwischen den CSR-Prinzipien und den aufkommenden Trends. Durch eine umfassende Marktanalyse können Sie herausfinden, wie Sie diese Werte in Ihre Geschäftsstrategie einbinden können, um eine größere Anziehungskraft auf umweltbewusste Kund:innen auszuüben.
Seit 2022 gilt eine neue Richtlinie für die unternehmerische Nachhaltigkeitsberichterstattung. Wissen Sie schon, worauf Sie dabei achten müssen?
2025 ist KI für Gründer:innen entscheidend, da sie Automatisierung, Personalisierung und Datenanalyse ermöglicht. KI-Tools bieten dabei innovative Lösungen und Wettbewerbsvorteile – von Copy.ai für das Copywriting bis zu Ideanote.io für umfassende Businesspläne.
Im Jahr 2025 ist es von großer Bedeutung, dass Gründer:innen den Schritt wagen, ihre Finanzprozesse aktiv zu digitalisieren, um eine erhebliche Steigerung der betrieblichen Effizienz zu erreichen. Allzu oft begehen Start-ups den Fehler, sich in der Vielzahl der anfänglichen Aufgaben zu verzetteln, was dazu führen kann, dass die Organisation von rechtlichen, steuerlichen und Rechnungsdokumenten im Chaos versinkt. Dokumente landen bestenfalls in physischen Ordnern, ohne digital erfasst zu werden.
Insbesondere wiederkehrende Prozesse wie das monatliche Belegmanagement, die Umsatzsteuervoranmeldung oder das Onboarding neuer Mitarbeiter:innen sollten digital abgewickelt werden.
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