Mit Fremdwährung zahlen und sich gegen das Währungsrisiko absichern

In den meisten Unternehmen wurden Geschäftsreisen in den vergangenen Jahren drastisch reduziert. Ausgaben in ausländischen Währungen zählen nach wie vor zum Geschäftsalltag. Bestellungen bei ausländischen Lieferanten, Abos für Online-Tools… Diese Einkäufe werden hauptsächlich online getätigt.

Welche Zahlungsmethoden eignen sich am besten, um Ausgaben im Ausland zu tätigen? Wie funktionieren sie? Wie können Sie sich gegen das Währungsrisiko absichern? Und mit welchen Kosten müssen Sie rechnen? In diesem Artikel beantworten wir die wichtigsten Fragen rund um den Wareneinkauf in einer Fremdwährung.

Im Rahmen Ihrer Geschäftstätigkeit kann es vorkommen, dass Sie online bei einem ausländischen Anbieter einkaufen und dieser seine Produkte in einer anderen Währung als Euro anbietet.

Nehmen wir zum Beispiel an, Sie kaufen Waren bei einem japanischen Unternehmen. Das Unternehmen stellt Ihnen eine Rechnung in der Währung Yen. Sie müssen Ihre Ausgaben nicht in Euro, sondern in Yen begleichen. Sie tätigen eine sogenannte Zahlung in Fremdwährung.

Es ist gut zu wissen, dass diese Zahlungsvorgänge einige Besonderheiten mit sich bringen. Sie sind mit Kosten verbunden, die Sie vorhersehen müssen, insbesondere unter Berücksichtigung des Wechselkurses. Diese Kosten gelten nur für Transaktionen mit einer Drittpartei außerhalb der Eurozone.

Die Eurozone ist ein Währungsraum, der die Länder umfasst, die den Euro als einheitliche Währung verwenden. Sie besteht heute aus 19 Mitgliedsländern. Einige Länder der Europäischen Union gehören nicht zur Eurozone, zum Beispiel Dänemark und die Tschechische Republik.

Qonto bietet neben einem Konto mit deutscher IBAN auch Geschäftskonten im Ausland mit jeweils lokaler IBAN an, nämlich in den EU-Ländern Frankreich, Spanien und Italien.

Für Einkäufe in Fremdwährungen können Sie unterschiedliche Zahlungsmittel nutzen. Je nach Art Ihrer Ausgaben werden nicht alle für Sie geeignet sein. Für die Bezahlung eines ausländischen Dienstleisters werden Sie nicht dieselbe Zahlungsmethode verwenden wie für einen kleinen Einkauf auf einer nicht-europäischen E-Commerce-Website.

Die internationale Banküberweisung (SWIFT) zählt zu den internationalen Überweisung in Fremdwährung. Hierfür wird das internationale Zahlungsnetzwerk SWIFT (Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication) genutzt. Es handelt sich um ein Interbanken-Netzwerk, das den Finanzaustausch zwischen seinen Mitgliedern erleichtern soll. Es verbindet heute fast 11.000 Banken und Finanzinstitute in über 200 Ländern.

Für Unternehmen eignet sich diese Art der Überweisung besonders gut, um z. B. eine Rechnung bei ausländischen Lieferant:innen oder Dienstleister:innen zu begleichen.

Je nach Bank dauert es zwischen zwei bis fünf Werktagen, bis eine SWIFT-Überweisung mit Währungswechsel bei dem oder der Empfänger:in ankommt.

Weitere Informationen zur Dauer einer Überweisung finden Sie in unserem Blog.

Hinweis: Tipp: Ihren BIC/SWIFT-Code finden Sie ganz einfach mit unserem SWIFT-Finder oder SWIFT-Checker Tool.

Tätigen Sie einen Online-Einkauf auf einer ausländischen Website? Dann ist die internationale Bankkarte oder Firmenkarte die am besten geeignete Zahlungsmethode für Ihre Ausgaben.

Wie der Name schon sagt, ist die internationale Bankkarte im Ausland verwendbar, sei es für Einkäufe im Internet oder in Geschäften. Dazu zählen Mastercard, Visa oder American Express.

Sie machen eine Reise außerhalb der Eurozone? Dann ist es wichtig, dass Sie Ihre internationale Bankkarte (z. B. Mastercard, Visa etc.) und etwas Bargeld mitbringen. Die Barzahlung ist in vielen Ländern der Welt noch immer das bevorzugte Bezahlungsmittel, insbesondere für kleine Einkäufe.

Nicht alle Geschäfte sind mit einem elektronischen Zahlungsterminal (TPE) ausgestattet. Etwas Kleingeld sollten Sie daher immer bei sich haben. Sie können Ihre Euros vor Ihrer Reise bei einer Bank oder einer Wechselstube umtauschen.

Mit Ihrer internationalen Karte können Sie Bargeld abheben, und zwar direkt vor Ort. Achten Sie einfach darauf, dass das Logo Ihrer Karte auf dem Geldautomaten zu sehen ist. Wir empfehlen Ihnen, lieber ein oder zwei größere Abhebungen zu tätigen als mehrere wiederkehrende Bargeldabhebungen, um die wechselkursbedingten Kosten zu begrenzen. Natürlich sollten Sie Risiken vermeiden, mit einer großen Menge Bargeld unterwegs zu sein.

Zahlungen in Fremdwährungen sind selten kostenfrei. Je nachdem, welche Zahlungsmethode Sie verwenden, fallen unterschiedliche Kosten an.

Bei Ihren Einkäufen in Fremdwährungen fallen Bankgebühren an. Diese Gebühren decken die Wechselkurse ab, die mit der Umrechnung zwischen dem Euro und der Fremdwährung verbunden sind. In der Regel werden von Banken zwei Arten von Gebühren berechnet:

• fixe Bankgebühren, die unabhängig von der Höhe der Transaktion erhoben werden.
• variable Bankgebühren, die in Form eines Prozentsatzes auf den Gesamtbetrag der Transaktion erhoben werden (in der Regel zwischen 1 % und 3 %).

Diese Aufschläge variieren je nach:

• der Art der Transaktion (Abhebungen, Kartenzahlungen...)
• ihrem Kartentyp,
• ihrem Angebot und den Tarifen Ihrer Bank oder Ihres Finanzinstituts.

Das Senden (und Empfangen) einer SWIFT-Überweisung ist mit diversen Kosten verbunden:

• fixe Bankgebühren
• variable Bankgebühren
• Empfangsgebühren, wenn Sie Empfänger:in der SWIFT-Überweisung sind

Die von den Banken erhobenen fixen Gebühren werden direkt vom Transaktionsbetrag abgezogen und liegen zwischen 10 und 50 €. Es ist möglich, diese Gebühren zu limitieren. Dabei können Sie zwischen drei Optionen wählen:

1. Die Option SHA: Die Kosten werden zwischen Ihnen und dem oder der Empfänger:in geteilt.

2. Die Option BEN : Die Kosten werden vom Begünstigten getragen.

3. Die Option OUR: Hier werden die gesamten Kosten von Ihnen getragen.

Sind Sie dabei, einen Online-Einkauf in Fremdwährung zu tätigen? Es ist ratsam, einige Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden. Hier sind sie.

• Seien Sie vorsichtig und vergewissern Sie sich, dass die ausländische Website, auf der Sie Ihre Ausgaben tätigen wollen, vertrauenswürdig ist. Ist die Website anerkannt? Wie sind die Bewertungen im Internet? Nehmen Sie sich die Zeit, vor dem Kauf eine kurze Recherche durchzuführen.

• Bevor Sie Ihre Zustimmung zur Zahlung geben, prüfen Sie immer, ob Sie sich auf einer sicheren Webseite befinden, deren URL (Adresse) mit "https" beginnt. Seien Sie misstrauisch, wenn die URL mit "http" beginnt.

• Ein weiterer Tipp ist, auf das kleine, gesperrte Vorhängeschloss in der Adressleiste links neben der URL der Website zu achten. Dieses Symbol garantiert die Verschlüsselung Ihrer Daten und damit ihre Vertraulichkeit.

• Aktivieren Sie die starke Authentifizierung für Ihre Online-Zahlungen im Ausland. Diese Funktion – auch 3D-Secure genannt – wird von allen Banken angeboten und ist bei Zahlungen über 30 € obligatorisch. Oftmals müssen Sie sich in Ihrer Anwendung authentifizieren, um die Transaktion zu autorisieren, oder einen Einmalcode eingeben, den Sie per SMS oder E-Mail erhalten haben. Auf diese Weise bestätigen Sie, dass Sie die Zahlung autorisieren.

• Vergewissern Sie sich, dass Ihre Bankkarte von der Website, auf der Sie Ihren Einkauf tätigen, akzeptiert wird. Die von Qonto angebotenen Mastercards werden auf den meisten ausländischen E-Commerce-Websites, aber auch in 210 Ländern und Territorien für 150 Währungen weltweit akzeptiert.

• Achten Sie darauf, dass das Limit Ihrer Bankkarte ausreichend hoch sind. Einige Banken haben nämlich eingeschränkte Höchstgrenzen für Ausgaben in Fremdwährungen. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Bank und ändern Sie diese gegebenenfalls vor Ihrem Einkauf. Als Qonto Kunde können Sie Ihre Zahlungslimits nach Belieben anpassen, direkt über Ihre App.

Währungsschwankungen können eine Chance oder ein Risiko darstellen. Wir erklären im folgenden Abschnitt, wie Sie sich gegen das Wechselkursrisiko absichern können.

Die Wechselkurse von Währungen wie Euro, britische Pfund, US-Dollar und Schweizer Franken sind nicht fest, sondern flexibel. Das Währungsrisiko wird auch als Wechselkursrisiko oder Risiko der Wechselkursvolatilität bezeichnet. Es ergibt sich aus der Unsicherheit über die Entwicklung der Wechselkurse.

Wenn Sie Investitionen in ausländischer Währung tätigen oder in Fremdwährung kaufen oder verkaufen, sind Sie vom Fremdwährungsrisiko betroffen. Je höher die Wechselkursschwankung, desto höher ist auch das Wechselkursrisiko.

Der Wechselkurs wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Die Zentralbank bestimmt durch den Leitzins das Angebot einer Währung. Für die Eurozone ist die Europäische Zentralbank (EZB) zuständig, ihr Sitz ist in Frankfurt. Die Nachfrage nach Gütern aus einem bestimmten Land oder Währungsregion bestimmt auch die Nachfrage nach dieser Währung.

Bereits geänderte Erwartung über die Nachfrage können den Kurs einer Währung maßgeblich beeinflussen. So ist beispielsweise der Wert des britischen Pfunds bereits vor dem tatsächlichen ‘Brexit’ Großbritanniens gesunken, da Expert:innen den Rückgang nach Gütern aus Großbritannien prognostiziert hatten.

Um sich gegen das Währungsrisiko bestmöglich abzusichern, können Sie die folgenden Möglichkeiten nutzen:

• Vereinbaren Sie kurze Zahlungsziele. Bei langen Zahlungszielen erhöht sich das Fremdwährungsrisiko.

• Stellen Sie Ihre Rechnung in Euro. Wenn alle Transaktionen in inländischer Währung getätigt werden, tragen Ihre Vertragspartner:innen das Wechselkursrisiko.

• Legen Sie den Wechselkurs bei Vertragsabschluss fest. Dadurch wird Ihr Gewinn von Kursschwankungen nicht beeinflusst.

• Schließen Sie eine Versicherung ab, um Ihr Unternehmen gegen Währungsrisiken abzusichern.

Führen Sie eine Geschäftsreise durch? Hier sind einige zusätzliche Tipps, um Ihre Reise vorzubereiten.

• Überprüfen Sie das Ablaufdatum Ihrer Karte, um zu vermeiden, dass diese während Ihrer Reise abläuft. Bei Bedarf können Sie einen Antrag auf vorzeitige Verlängerung stellen oder eine neue Karte bei Ihrer Bank bestellen. Mit Qonto können Sie Ihre Mastercard direkt in Ihrer App bestellen. Sie können auch mit wenigen Klicks eine virtuelle Karte generieren und diese mit Ihren Konten bei Apple Pay oder Google Pay verknüpfen, um sie in Geschäften zu verwenden. Achtung: Um die Karte nutzen zu können, müssen die Händler:innen ein Zahlungsterminal verwenden, das kontaktloses Bezahlen anbietet.
  

• Denken Sie daran, nützliche Kontaktdaten für den Fall von Problemen auf Ihrer Reise zu notieren: zum Beispiel die Telefonnummer des Kundenservice Ihrer Bank, Ihrer Versicherung usw. Bei Qonto steht Ihnen unser Kundenservice sieben Tage die Woche per Telefon, Chat und E-Mail zur Verfügung.

• Sind Sie bei einer traditionellen Bank? Vergessen Sie nicht, Ihre:n Bankberater:in über Ihre Reise zu informieren. Ansonsten könnte nämlich der Einsatz Ihrer Karte gesperrt werden, wenn Zahlungen auftauchen, die Betrug vermuten lassen. Bei Qonto besuchen Sie einfach in Ihrer App den Bereich Karten, um zu überprüfen, ob Sie die Option Zahlungen im Ausland aktiviert haben.