Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Start-up bereits vorm Börsengang oder Exit mit über einer Milliarde US-Dollar bewertet wird? Sie ist in etwa vergleichbar damit, einem Fabelwesen zu begegnen. Einhörnern, den Unicorns, beispielsweise.
Weltweit gibt es circa 400 Start-ups, die es tatsächlich geschafft haben. Damit heben sie sich, genau wie ein Einhorn, von der Masse ab. Wer es geschafft hat, hat Hervorragendes geleistet und sich mit dem Einhorn quasi auf eine Stufe gestellt.
Ein Start-up wird zum Unicorn, sobald es eine Marktbewertung von über einer Milliarde US-Dollar erhält. Entscheidend dabei ist, dass diese Bewertung noch vor dem Börsengang oder dem Exit, also dem Rückzug eines Kapitalgebers oder einer Kapitalgeberin aus dem Unternehmen, erfolgt. Während sich der Ausdruck Unicorn in der Start-up-Szene etabliert hat, haben es die Bezeichnungen Decacorn und Hectocorn, für Start-ups, die mit über 10 Milliarden US-Dollar bzw. über 100 Milliarden US-Dollar bewertet werden, es nicht in unseren Sprachgebrauch geschafft.
Die Venture-Capital-Datenbank CB Insights veröffentlicht regelmäßig eine weltweite Liste der Unicorns. Laut CB Insights gibt es aktuell weltweit knapp 400 Unicorns. 61 Unicorns stammen aus der Kategorie der Fintechs. Die meisten Unicorns stammen aus den USA, gefolgt von China. Europäische Unicorns sind mit insgesamt 55 Start-ups dagegen unterrepräsentiert. Großbritannien bringt es immerhin auf 24 Unicorns, gefolgt von Deutschland mit 12 Unicorns. Frankreich belegt mit fünf Unicorns den dritten Platz.
Das wertvollste Unternehmen in 2019 war ByteDance, das mit 75 Milliarden US-Dollar bewertet wurde. ByteDance ist ein chinesisches Internet-Technologieunternehmen mit Sitz in Peking, das mehrere maschinell lernfähige Content-Plattformen wie TikTok, Vigo, Toutiao oder TopBuzz besitzt. In der Kategorie Fintech ist das US-amerikanische Zahlungsunternehmen Stripe mit einem Wert von 35,25 Milliarden US-Dollar das wertvollste Unternehmen 2019 gewesen.
Die Gründerkultur in Deutschland unterscheidet sich von der US-amerikanischen. Obwohl mit Zalando einer der größten Online-Versandhändler aus Deutschland stammt, fehlen in Deutschland Gründerpersönlichkeiten wie Mark Zuckerberg oder Steve Jobs. Zusätzlich sind deutsche Investor:innen im Vergleich eher zurückhaltend und weniger bereit, riskante Investitionen zu tätigen. Diese beiden Faktoren wirken sich natürlich auf die Entwicklung der deutschen Start-up-Szene aus.
Die meisten Unicorns stammen aus den USA und China. In Europa und Deutschland werden aber zunehmend immer mehr Einhörner gesichtet. Die deutschen Unicorns stammen überwiegend aus der Start-up-Metropole Berlin, dicht gefolgt von München und Hamburg.
Zu den deutschen Start-ups, die es laut einer Auswertung von GP Bullhound und Viva Tech in 2020 zum Unicorn schaffen könnten, zählen unter anderem das App-Analyse-Tool Adjust, das Software-Unternehmen Signavio, oder das Kreditvergleichsportal Smava.
„Wer etwas will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe.“
Auf ihrem Weg vom Start-up zum Unicorn können sie von Gründer:innen, die es bereits geschafft haben, lernen. Viele Ideen für Start-ups sind aus der Not ihrer Gründer:innen entstanden. Die Lösung für ein Problem, das uns im Alltag immer wieder begegnet, ist oft so simpel wie genial. Unfassbar kreativ brauchen Sie meist gar nicht zu werden. Hauptsache, Sie liefern eine Lösung für das Problem, lassen sich nicht aufhalten und durch äußere Umstände nicht von Ihrem Weg ablenken.
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