Weiterbildung in der Selbstständigkeit: Die 5 besten Angebote

Egal ob Kundenakquise, Buchhaltung, Marketing oder Projektmanagement: Selbstständige und Freiberufler:innen haben immer etwas zu tun. Für Weiterbildungen fehlt im Geschäftsalltag deshalb oft die Zeit. 

Dabei lohnen sich Investitionen in die berufliche Zukunft, um wettbewerbsfähig zu bleiben und Kund:innen langfristig einen Mehrwert zu bieten.

Doch worauf kommt es bei der Auswahl von Weiterbildungsmöglichkeiten für Selbstständige an? Wie viel Budget sollten Sie einplanen? Und lassen sich Fortbildungen von der Steuer absetzen? Unser Beitrag liefert Antworten auf diese und weitere Fragen.

Klären Sie zuerst Ihre Ziele, bevor Sie sich für eine Weiterbildung entscheiden. Fragen Sie sich: Möchte ich mein Fachwissen auffrischen oder völlig neue Fähigkeiten erlernen? Welche beruflichen Chancen sollten sich aus einer Weiterbildung ergeben? Gibt es Kompetenzen, die ich noch stärker ausbauen kann? Wie viel Zeit möchte ich für die Weiterbildung einplanen? Und wie viel Budget steht mir zur Verfügung?

Die eigene Ausgangslage zu analysieren ist der erste Schritt, um eine Weiterbildungsmöglichkeit zu finden, die zu Ihrer individuellen Situation passt. Auch eine Bildungsberatung kann hilfreich sein, um sich über die eigenen Ziele klar zu werden. In der Suchmaschine für Weiterbildung finden Sie die jeweilige Informationsstelle in Ihrer Region.

Es gibt zahlreiche Formen, um in die eigene Weiterbildung zu investieren, egal ob online oder live vor Ort. Zu den beliebtesten Formaten gehören:

Wie der Name bereits andeutet, ähneln Webinare stark dem Format von Seminaren, mit dem Unterschied, dass sie im Web stattfinden. Mit einer Dauer von 60 bis 120 Minuten bieten sich die einmaligen Online-Seminare als preiswerte Weiterbildungsmöglichkeit an.

Ein ähnliches Format sind die sogenannten Webcasts. Anders als bei Webinaren, die meistens live stattfinden und interaktiv sind, wird ein Webcast in der Regel in aufgezeichneter Form als On-Demand-Angebot zur Verfügung gestellt.

Viele digitale E-Learning-Plattformen wie Coursera, Udemy, Skillshare und Co. bieten Onlinekurse zu Marketing, Businessmanagement, IT, Finanzen und unzähligen weiteren Themen an, die Teilnehmende im eigenen Tempo durchlaufen können. Die Kurse sind kostengünstig und lassen sich über flexible Abonnements buchen.

Eine andere beliebte Weiterbildungsmöglichkeit ist das berufsbegleitende Fernstudium. Bachelor- und Masterstudiengänge lassen sich fast ausschließlich remote in den eigenen vier Wänden absolvieren und es gibt nur wenige Präsenztermine, in denen zum Beispiel Prüfungen stattfinden. So haben Berufstätige die Möglichkeit, die Dauer des Studiums flexibel zu gestalten. Zu den bekannten Anbietern gehören zum Beispiel die Fernuniversität Hagen oder die ILS.

Branchenevents wie Konferenzen oder Tagungen sind ideal, um Ihr Netzwerk zu erweitern und über aktuelle Entwicklungen im eigenen Fachbereich auf dem neuesten Stand zu bleiben. Interaktive Workshops und Vorträge bieten die Möglichkeit, direkt mit den Expert:innen in Kontakt zu treten. Wer es nicht schafft, vor Ort dabei zu sein, kann auch virtuell teilnehmen, da viele Eventveranstalter Live-Streamings anbieten.

Abendkurse sind die Klassiker unter den Weiterbildungsmöglichkeiten. Wenn Sie lieber gemeinsam in der Gruppe lernen anstatt im Alleingang, bieten Angebote nach Feierabend die ideale Gelegenheit, um neue Fähigkeiten zu erlernen und sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen. Plattformen wie Kursinder.de unterstützen Sie bei der Suche.

Jetzt haben Sie sich einen Überblick über die verschiedenen Weiterbildungsarten verschafft. Doch wie können Sie im Dschungel der Angebote prüfen, ob ein Kurs auch hält, was er verspricht?

• Expert:innen von Stiftung Warentest empfehlen, vor allem die teuren Angebote kritisch zu prüfen. Erkundigen Sie sich bei ehemaligen Absolvent:innen, ob sie die Fortbildung weiterempfehlen würden. Sie können auch den Kursanbieter bitten, den Kontakt zu ehemaligen Teilnehmenden herzustellen.
• Anstatt sich stundenlang durch das Internet zu klicken und zahlreiche Angebote miteinander zu vergleichen, lohnt es sich zunächst, das eigene Netzwerk nach Empfehlungen zu fragen.
• Sind Sie schon auf einen Anbieter aufmerksam geworden, prüfen Sie die Informationen auf der Webseite sorgfältig. Welche Angaben werden zu den Lehrmethoden gemacht? Über welche Kompetenzen verfügen die Dozent:innen? Ist der Kurs für Anfänger:innen oder Fortgeschrittene? Und erhalten Sie am Ende der Weiterbildung ein aussagekräftiges und anerkanntes Zertifikat, Zeugnis oder Diplom? Achten Sie darauf, dass der Anbieter Antworten auf diese Fragen auf seiner Webseite bereitstellt und transparente Informationen bietet.

Wie viel Budget Sie für die Weiterbildung einplanen sollten, hängt von vielen individuellen Faktoren ab. Möchten Sie neue Fähigkeiten erlernen, dauern Fortbildungen länger und sind entsprechend teurer. Wollen Sie Ihr Fachwissen lediglich auffrischen, um auf dem neuesten Stand zu bleiben, reicht eventuell ein Onlinekurs bei einer E-Learning-Plattform aus. 

Egal welche Situation auf Sie zutrifft: Es lohnt sich, regelmäßig einen kleinen Betrag für die Weiterbildung auf ein Unterkonto zu überweisen, das Sie für Zusatzausgaben wie diese vorgesehen haben. So behalten Sie immer den Überblick und können Ihre Weiterbildung besser planen.

Ja. Die Kosten für alle Weiterbildungsmaßnahmen können Selbstständige und Freiberufler:innen als Betriebsausgaben vollständig von der Steuer absetzen. Eine Ausnahme bilden die An- und Abreisekosten, da hierfür die gesetzlichen Reisekostenpauschalen gelten.

Die Bildungsprämie war eine Initiative der Bundesregierung, die von 2008 bis 2021 Berufstätigen mit geringem Einkommen dabei half, ihre beruflichen Chancen mit einer Weiterbildung zu verbessern. Die finanzielle Unterstützung gehört zwar inzwischen der Vergangenheit an, aber es gibt auch aktuell noch Fördermöglichkeiten für Selbstständige. Dazu gehört zum Beispiel das Aufstiegs-BAföG. Es gewährt bis zu 75 % der Kosten für geprüfte Berufsspezialist:innen, Bachelor- und Masterabschlüsse.

Zusätzlich gibt es Förderangebote auf Länderebene, die Selbstständige bei Weiterbildungen unterstützen. Dazu gehören:

• Förderprogramme ESF Plus in Baden-Württemberg
• Meisterbonus in Bayern
• Hamburger Weiterbildungsbonus Plus
• Aufstiegsprämie IHK Hessen
• QualiScheck Rheinland-Pfalz
• Sachsen-Anhalt Weiterbildung - Betrieblicher Zugang
• A3 Weiterbildungsbonus Schleswig-Holstein

Auch für den Eintritt in die Selbstständigkeit gibt es Weiterbildungsmöglichkeiten. Dazu gehört zum Beispiel das Existenzgründerseminar der Industrie- und Handelskammern (IHKs). Die Veranstaltungen sind kostenlos oder bewegen im erschwinglichen Preisbereich bei bis zu 100 €. In den Seminaren werden die wichtigsten Tipps für eine erfolgreiche Gründung geteilt, von der Erstellung eines Businessplans über Buchhaltung und Steuerfragen bis zur Finanzierung und Förderhilfen.