Die Bewertung von Forderungen stellt eine essentielle Aufgabe für Unternehmer:innen dar, um die finanzielle Gesundheit und Planungssicherheit ihres Unternehmens zu gewährleisten. Doch wie funktioniert dieser Prozess genau, und welche Kriterien sind dabei zu beachten?
Im folgenden Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihre offenen Forderungen effektiv bewerten und somit die finanzielle Stabilität Ihres Unternehmens sichern können.
Die Bewertung von Forderungen ist unerlässlich, um die finanzielle Stabilität und Planungssicherheit eines Unternehmens zu gewährleisten. Dieser Prozess ermöglicht es Unternehmer:innen, realistisch einzuschätzen, welche Beträge tatsächlich eingehen werden – eine entscheidende Information für die Planung zukünftiger Investitionen und die Vermeidung von Liquiditätsengpässen.
Besonders bei zweifelhaften Forderungen hilft eine sorgfältige Bewertung dabei, Risiken zu minimieren. Zudem benötigen auch Kreditgebende diese Informationen, um die Umsatzprognosen und die Bonität des Geschäfts zu beurteilen.
Kurz gesagt, ohne eine präzise Bewertung der Forderungen könnten Unternehmen zu optimistisch planen und finanziell ins Straucheln geraten.
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Grundsätzlich können Forderungen nur bis zu ihren maximalen Anschaffungskosten bzw. Nennwerten berücksichtigt werden. Dabei sind natürlich immer die Umstände zu berücksichtigen. Es gibt verschiedene Faktoren, die zu einem niedrigeren beizulegenden Wert bzw. Teilwert führen können.
Im Folgenden finden Sie die drei Bewertungsstufen von Forderungen:
Die Verbuchung einer Forderung auf einem bestimmten Konto muss nicht dauerhaft sein. Wenn der entsprechende Betrag überwiesen wird, werden die zuvor zweifelhaften Forderungen umgebucht.
Bei einer zweifelhaften Forderung liegt zumindest die Vermutung nahe, dass die Rechnungsempfänger:innen nicht dazu in der Lage sind, den jeweiligen Betrag zu zahlen.
Wenn Mahnungen, Skonti und sonstige Preisnachlässe ebenfalls nicht zu einer Begleichung der Rechnung führen, steigt das Risiko, dass die Rechnungssteller:innen mit einem Verlust kalkulieren müssen.
Für eine optimale Bewertung lohnt es sich somit, sich mit dem internen Mahnwesen und der Debitorenbuchhaltung abzusprechen.
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Bei der Bewertung der Forderungen ist der genaue Risikobetrag zu bestimmen. Hier sind Werte zwischen 0 € und dem jeweiligen Nennwert möglich.
Fragen, die hierbei wichtig werden können, sind unter anderem:
Je besser die genauen Umstände (und die Kund:innen) bekannt sind, desto genauer lässt sich letztendlich auch abschätzen, ob die Buchhaltung gegebenenfalls eine direkte Abschreibung vornehmen muss.
Grundsätzlich kann es für Unternehmer:innen sinnvoll sein, Forderungen auch während des Jahres und direkt nach der Rechnungsstellung und im Rahmen der Rechnungsverwaltung grob zu bewerten. Dies gilt vor allem dann, wenn eine größere Investition ansteht, für die es eine entsprechende Liquidität auf dem Geschäftskonto mit Buchhaltung braucht.
Mit Hinblick auf die Maßgeblichkeit der Handelsbilanz gilt es jedoch, die Bewertung von Forderungen in jedem Fall zum Ende des Geschäftsjahres vorzunehmen. Hier gilt es dann unter anderem auch, herauszufinden, ob Abschreibungen auf Forderungen bzw. Wertberichtigungen auf Forderungen aktuell werden.
Unternehmer:innen, die sich mit Wertberichtigungen auseinandersetzen, stoßen auf insgesamt drei verschiedene Arten. Einzelwertberichtigung, Pauschalwertberichtigung oder gemischte Berichtigung? Welche wird wann relevant? Die Grenzen zwischen Einzel- und Pauschalwertberichtigungen beziehungsweise gemischten Berichtigungen sind klar definiert.
Einzelwertberichtigungen werden für spezifische Forderungen angewendet, bei denen es konkrete Anzeichen gibt, dass die Schuldner:innen möglicherweise nicht in der Lage sein werden, den geschuldeten Betrag vollständig zu begleichen. Dies könnte auf finanzielle Schwierigkeiten der Schuldner:innen oder auf Streitigkeiten über die gelieferte Ware oder Dienstleistung zurückzuführen sein.
Bei dieser Methode wird der Wert jeder betroffenen Forderung individuell angepasst, basierend auf der Einschätzung des wahrscheinlichen Zahlungseingangs.
Der Prozess erfordert eine detaillierte Analyse jeder Forderung, um den angemessenen Abschreibungsbetrag zu bestimmen. Diese Methode ist besonders genau, erfordert aber auch einen erheblichen Verwaltungsaufwand.
Im Gegensatz zu den Einzelwertberichtigungen, bei denen jede Forderung einzeln betrachtet wird, basieren Pauschalwertberichtigungen auf einer allgemeinen Einschätzung des Ausfallrisikos über das gesamte Forderungsportfolio hinweg.
Dieser Ansatz verwendet historische Daten und Erfahrungswerte, um einen Prozentsatz zu bestimmen, der als pauschale Abschreibung auf die Gesamtheit der ausstehenden Forderungen angewendet wird.
Pauschalwertberichtigungen sind einfacher zu verwalten als Einzelwertberichtigungen, da sie weniger detaillierte Analysen erfordern. Sie bieten eine effiziente Methode, um allgemeinen Risiken Rechnung zu tragen, können jedoch weniger genau sein, wenn es um spezifische Forderungen geht.
Gemischte Berichtigungen kombinieren die Ansätze der Einzel- und Pauschalwertberichtigungen, um die Vorteile beider Methoden zu nutzen. Dabei werden spezifische Forderungen, bei denen ein hohes Ausfallrisiko besteht, individuell bewertet und berichtigt, während für den Rest des Portfolios eine Pauschalwertberichtigung angewendet wird.
Diese Methode ermöglicht es Unternehmen, eine Balance zwischen Genauigkeit und Verwaltungsaufwand zu finden. Sie ist besonders geeignet für Unternehmen mit einem großen und diversifizierten Forderungsportfolio, bei dem sowohl allgemeine Risiken als auch spezifische Ausfallrisiken bestehen.
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