UG & Co KG: Definition, Gründung und Kosten

Die UG & Co. KG ist eine beliebte Rechtsform für Unternehmensgründer:innen, die das Beste aus zwei Welten vereint: die Haftungsbeschränkung einer Kapitalgesellschaft mit der Flexibilität einer Personengesellschaft. Doch wie genau definiert sich diese Unternehmensform, welche Schritte sind für ihre Gründung notwendig und mit welchen Kosten müssen Sie rechnen?

In diesem Artikel geben wir Ihnen einen umfassenden Überblick über die UG & Co. KG, damit Sie gut informiert Ihre Unternehmensgründung planen können.

Eine UG & Co. KG kombiniert die Elemente einer Unternehmergesellschaft (UG) als haftungsbeschränkte Geschäftsführerin mit denen einer Kommanditgesellschaft (KG), bei der die UG als Komplementärin auftritt und für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft unbeschränkt haftet. Kommanditist:innen sind an der Gesellschaft beteiligt und haften beschränkt, bis zur Höhe ihrer Einlage.

Diese Rechtsform ist besonders für Gründer:innen attraktiv, die von den Vorteilen einer KG profitieren, dabei aber das Haftungsrisiko minimieren möchten, indem sie eine UG als haftungsbeschränkten Gesellschafter:innen einsetzen.

In Deutschland sind die UG, die GmbH & Co. KG und die UG & Co. KG beliebte Rechtsformen, die jeweils unterschiedliche Vorteile bieten. Insbesondere für Gründer:innen, die eine haftungsbeschränkte Konstruktion bevorzugen, stellen diese drei Modelle interessante Optionen dar.

Im folgenden Überblick werden die wesentlichen Unterschiede zwischen der UG & Co. KG, der UG und der GmbH & Co. KG dargestellt, um Ihnen eine fundierte Entscheidungshilfe zu bieten.

Eine UG & Co. KG zu gründen, bietet den Vorteil, von der Haftungsbeschränkung einer Kapitalgesellschaft zu profitieren, während man gleichzeitig die steuerlichen und flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten einer Personengesellschaft nutzt.

Diese Rechtsform ist ideal für Unternehmer:innen, die mit geringem Startkapital einsteigen, aber ihr privates Vermögen vor geschäftlichen Risiken schützen möchten. Die Kombination aus UG als haftungsbeschränktem Komplementärin und der Flexibilität der KG erlaubt eine effiziente Unternehmensführung mit optimierten Steuerlasten, was sie zu einer attraktiven Wahl für viele Gründer:innen und kleinere Unternehmen macht.

Um eine UG & Co. KG zu gründen, müssen Sie zuerst eine Unternehmergesellschaft (UG) gründen, die als haftende Gesellschafterin (Komplementärin) fungiert. Anschließend gründen Sie eine Kommanditgesellschaft (KG), die in die UG eingebracht wird.

Wie die Gründung einer UG & Co. KG im Detail abläuft, erfahren Sie im Folgenden.

1. Geschäftskonzept entwickeln
2. Gründung der UG
3. Gründung der KG
4. Geschäftskonto eröffnen
5. Handelsregistereintragung

Beginnen Sie damit, eine gründliche Marktforschung durchzuführen, um sicherzustellen, dass für Ihre Geschäftsidee eine Nachfrage besteht.

Analysieren Sie Ihre Zielgruppe, um deren Bedürfnisse und Wünsche genau zu verstehen.

Entwickeln Sie eine klare Wettbewerbsstrategie, indem Sie Ihre potenzielle Konkurrenz und deren Angebote evaluieren.

Ihr Geschäftskonzept sollte auch einen Finanzplan beinhalten, um den Kapitalbedarf zu berechnen und eine Übersicht über laufende Kosten und erwartete Einnahmen zu bieten. Dieser Schritt ist entscheidend, um Investor:innen oder Kreditgebende zu überzeugen und ein solides Fundament für die Zukunft Ihres Unternehmens zu legen.

Die Gründung einer Unternehmergesellschaft (UG) ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur UG & Co. KG.

Zunächst benötigen Sie einen Gesellschaftsvertrag, der von einem Notariat beurkundet werden muss. Dieser UG-Gesellschaftsvertrag definiert die Struktur Ihrer UG, einschließlich Geschäftszweck, Stammeinlage und UG-Geschäftsführung.

Die Stammeinlage kann bereits ab 1 € betragen und muss bei der Gründung vollständig eingezahlt werden.

Anschließend melden Sie die UG beim Handelsregister an. Dabei sind auch die Geschäftsführer:innen zu benennen, die für die laufenden Geschäfte verantwortlich sind.

Nach der erfolgreichen Gründung der UG folgt die Einrichtung der Kommanditgesellschaft (KG). Hierbei agiert die zuvor gegründete UG als Komplementärin, also als vollhaftende Gesellschafterin.

Die Erstellung eines KG-Gesellschaftsvertrags ist erforderlich, in dem die Beziehungen zwischen den Komplementär:innen (UG) und den Kommanditist:innen festgelegt werden. Die Kommanditist:innen bringen ihr Kapital ein, ohne im Tagesgeschäft aktiv zu sein.

Dieser Schritt erfordert eine genaue Planung, da die Höhe der Einlagen und die Verteilung der Gewinne klar definiert sein müssen. Die Eintragung der KG ins Handelsregister macht die Gründung offiziell und transparent.

Ein wesentlicher Schritt während der formalen Gründung Ihrer UG & Co. KG ist die Eröffnung eines Geschäftskontos. Es ist nicht nur ein rechtliches Erfordernis, sondern auch praktisch für die klare Trennung von geschäftlichen und privaten Finanzen.

Bei der Auswahl der Bank sollten Sie auf Gebühren, Leistungen und eventuell auf spezielle Angebote für Gründer:innen achten.

Ein Geschäftskonto ermöglicht es Ihnen, alle Transaktionen professionell abzuwickeln und bietet eine solide Basis für Ihre Buchhaltung und finanzielle Übersicht. Nehmen Sie sich Zeit, um die verschiedenen Angebote zu vergleichen und das Konto zu wählen, das am besten zu Ihrem Geschäftsmodell passt.

Sie suchen noch nach dem passenden Konto für Ihr Business? Testen Sie Qonto für 30 Tage kostenlos.

Der Handelsregistereintrag ist ein formaler Akt, der Ihrer UG & Co. KG Rechtspersönlichkeit verleiht. Für die Eintragung müssen Sie die folgenden Dokumente vorlegen:

• Gründungsdokumente beider Gesellschaften
• Nachweis der Stammeinlage für die UG
• Einlagen der Kommanditist:innen

Die Anmeldung beim Handelsregister erfolgt in der Regel elektronisch über einen Notariat, das die erforderlichen Unterlagen einreicht und die Identität der Geschäftsführung bestätigt.

Die Registrierung macht Ihre Unternehmensdaten öffentlich zugänglich und signalisiert Seriosität gegenüber Geschäftspartner:innen und Kund:innen.

Die Kosten für die Gründung einer UG & Co. KG variieren, beginnen jedoch bei ca. 1.000 €. Diese Summe setzt sich zusammen aus:

• den Notarkosten für die Beurkundung der Gesellschaftsverträge,
• dem Mindeststammkapital von 1 € für die UG,
• den Gebühren für die Eintragung beider Gesellschaften ins Handelsregister.

Zusätzliche Kosten können für die Beratung durch Steuerberater:innen oder Rechtsanwält:innen anfallen.

Beachten Sie, dass die genauen Kosten abhängig von der Komplexität Ihres Vorhabens und den regional unterschiedlichen Gebühren für die Handelsregistereintragung variieren können.

Die Gründung einer UG & Co. KG kann durch verschiedene Finanzierungsformen unterstützt werden, die sowohl Eigen- als auch Fremdkapital umfassen. Hier sind einige der gängigsten Finanzierungsmöglichkeiten:

• Eigenkapital: Wenn Sie bereits über Kapital verfügen, können Sie dieses direkt für die Gründung nutzen. Eigenkapital ist deutlich günstiger Als Fremdkapital, da Sie sich Zinsen sparen.

• Darlehen: Traditionelle Banken bieten Existenzgründungskredite, die allerdings eine solide Geschäftsplanung und Sicherheiten erfordern.

• Fördermittel: Staatliche und regionale Förderprogramme bieten Zuschüsse, zinsgünstige Darlehen oder Bürgschaften, speziell für Gründer:innen.

• Business Angels und Venture Capital: Für innovative Start-ups eine Option, wobei Kapital gegen Unternehmensanteile getauscht wird.

• Crowdfunding: Eine zunehmend beliebte Methode, bei der viele kleine Beträge von einer Vielzahl von Menschen, meist über das Internet, gesammelt werden.

Jede dieser Finanzierungsmöglichkeiten hat ihre eigenen Vor- und Nachteile und sollte sorgfältig abgewogen werden, um die beste Lösung für Ihr Gründungsvorhaben zu finden.

Sie suchen nach der passenden Finanzierung für Ihr Unternehmen? Bei Qonto finden Sie zahlreiche Angebote zu exklusiven Konditionen.

Bei einer UG & Co. KG haftet die UG als Komplementärin unbeschränkt mit ihrem Gesellschaftsvermögen, während die Kommanditist:innen nur bis zur Höhe ihrer Einlage haften.

Die UG übernimmt also die volle Haftung für Verbindlichkeiten der Gesellschaft, was die persönliche Haftung der Kommanditist:innen ausschließt, solange ihre Einlagen vollständig geleistet sind.

Dies ermöglicht eine klare Trennung zwischen der operativen Geschäftsführung und den investierenden Gesellschafter:innen.

Eine UG & Co. KG ist grundsätzlich buchführungspflichtig. Als Kapitalgesellschaft muss sie nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) Bücher führen. Dies bedeutet, dass die UG & Co. KG zur doppelten Buchführung verpflichtet ist, bei der alle Geschäftsvorfälle systematisch erfasst werden.

Zusätzlich sind jährliche Abschlüsse zu erstellen, die Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung umfassen. Die Buchführungspflicht dient nicht nur der Transparenz gegenüber Finanzbehörden, sondern auch der eigenen finanziellen Übersicht und Planungssicherheit.

Optimieren Sie Ihre Finanzen mit Qonto's automatisierter Buchhaltung – einfacher, schneller, effizienter!

Eine UG & Co. KG unterliegt verschiedenen Steuerarten, deren Höhe von verschiedenen Faktoren wie Gewinnhöhe und Standort des Unternehmens abhängig ist:

• Körperschaftsteuer: Auf den zu versteuernden Gewinne der UG zahlen Sie aktuell 15 %, zuzüglich Solidaritätszuschlag von 5,5 %.

• Einkommensteuer: Die Gewinnanteile der Kommanditist:innen unterliegen ihrer persönlichen Einkommensteuer, deren Satz progressiv bis zu 45 % für hohe Einkommen reicht.

• Gewerbesteuer: Der Hebesatz wird von der jeweiligen Gemeinde festgelegt und kann stark variieren, oft zwischen 200 % und 490 %. Der Gewerbeertrag der UG & Co. KG wird nach Abzug eines Freibetrags von 24.500 € besteuert.

• Umsatzsteuer: Der Regelsatz beträgt 19 %, für bestimmte Waren und Dienstleistungen gilt der ermäßigte Satz von 7 %. Die Umsatzsteuer wird auf den Verkauf von Waren und Dienstleistungen erhoben und an das Finanzamt abgeführt.

Verwalten Sie Buchhaltung und Steuern direkt in Qonto – dank unserer praktischen Integration mit DATEV.

Eine UG & Co. KG bietet eine haftungsbeschränkte Struktur mit steuerlichen Vorteilen, allerdings auch mit einem gewissen administrativen Aufwand. Im Folgenden finden Sie die Vor- und Nachteile im Überblick.